Der Formatkrieg ums kontrastreiche Fernsehen

Was bringt Dolby Vision?

Was bringt Dolby Vision?

Abspielinformationen zu Dolby Vision sind auf der UHD-Blu-ray-Disc gespeichert. Bei Netflix-Inhalten greift der Fernseher oder externe Player auf die Dateiinformationen der RGB-Bereiche zurück. Um ein Bild heller darzustellen, ist in den grünen und roten Farbspektren eine höhere Helligkeit erforderlich als in den blauen Bereichen. Der Hauptunterschied: HDR 10 überträgt die Metadateien einmal für den ganzen Film, während Dolby Vision die Kontrastdetails Szene für Szene bzw. Frame für Frame durchrechnet.
Dolby Vision im Vergleich zu HDR 10
Bei HDR 10 weiss der Fernseher beispielsweise nicht, welche Details verstärkt werden sollen. Dolby Vision kann sich dabei je nach Szene natürlicher verhalten. Eine Brücke bei pechschwarzer Nacht offenbart dann unter Umständen viel mehr Details, die man selbst auf sehr hellen Fernsehern mit HDR 10 je nach Szene vielleicht nicht sehen würde. Ein Vorteil ist allerdings: Ein Fernseher mit Dolby Vision interpretiert Farben so, wie sie für den TV am besten aussehen, ganz egal, wie viele Nits unterstützt werden. Für eine dynamische Umrechnung auf das Leistungsprofil des jeweiligen Geräts sorgt dabei ein zusätzlicher Algorithmus.
Aussichten zu Dolby Vision: Die Anforderungen an Dolby Vision sind hoch. Zwar ist mit dem erforderlichen 12-Bit-Sampling ein Sprung auf 68 Milliarden Farben möglich. Da aber die meisten Fernseher nur maximal 10 Bit ermöglichen, muss vor allem der Fernseher die höhere Farbpalette unterstützen. Während einige neuere Fernseher wie Sonys 65XE9305 bereits Dolby Vision mittlerweile ab Werk mitbringen oder noch als Firmware-Upgrade erhalten, gibt es erst sehr wenige 4K-Blu-ray-Player, die schon werkseitig auf den HDR-Konkurrenten ausgelegt sind. Ausserdem sind erst vor wenigen Wochen erste 4K-Blu-ray-Discs mit Dolby Vision erschienen, die aber dem Standard bereits eine strahlende Zukunft prophezeien. Grundsätzlich gilt: Unterstützt der High-End-Fernseher beides, hat man als Home-Cinema-Enthusiast hier die beste Wahl.
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Autor(in) Simon Gröflin



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