Wenn DJ Bobo gegen das Weltwirtschaftsforum antritt

Die Liste der für die Big Brother Awards [1] vorgeschlagenen Personen und Institutionen enthält viele Beispiele für den mangelhaften Umgang mit persönlichen Daten. Es wird pro Kategorie nur einen "Gewinner" geben. Einen bedenklichen Umgang mit sensiblen Daten müssen sich aber alle Nominierten vorwerfen lassen.

Im Bereich Business wurden unter anderem der mutmassliche Urheber der Blackbook-CD [2] wegen seiner Datensammlung, DJ Bobo wegen der detaillierten Daten der angemeldeten Besucher auf seiner Homepage, Roche wegen Drogentests bei Lehrlingen, das WEF wegen der im Internet offen gelegten Datensammlung, die SBB wegen Überwachungskameras in Zügen oder Microsoft wegen seines Freischaltcodes in Office XP nominiert.

In der Rubrik Kommunikation stehen der Jury die Uni Bern wegen ihrer Netzwerküberwachung, Swissonline wegen einer Datenpanne mit E-Mail-Konten, die Swisscom wegen dem Natel-Tracking bei der Option FriendZone nebst anderen zur Auswahl.

Wegen der vielen bedenklichen Überwachungsmethoden und Massnahmen gibt es für den Staat eine eigene Kategorie mit 21 Vorwürfen. Darunter ist die Stadtpolizei Zürich, die FCZ-Fans registrierte.

Drei Nominationen gibt es in der Kategorie "Winkelried", die Personen oder eine Institution auszeichnet, welche sich in besonderem Masse für den Datenschutz eingesetzt haben. Darunter sind die SwordLord, welche die Blackbook-CD zu Analysezwecken geknackt haben, VPOD Bern (Verband des Personals der öffentlichen Dienste) der sich in einem Prozess gegen die Überwachung am Arbeitsplatz eingesetzt hat und ZSC-Fans, die sich gegen eine Fichierung gewehrt haben.

Die Jury, welche am 26. Oktober ihren Entscheid bekanntgeben wird, setzt sich aus Journalisten, Politikern und Vertretern von verschiedenen Institutionen zusammen.

Eine detaillierte Liste mit den Nominierten wurde auf der Homepage der Big Brother Awards aufgeschaltet [3].