Das iPhone zeichnet jeden Schritt und Tritt, den seine Anwender machen, auf. Und nicht nur das: Es speichert die geografischen Infos auch in seinem Cache. Wird das iPhone mit dem PC oder Mac zwecks Synchronisierung verbunden, wandern die Infos, bestehend aus geografischer Länge und Breite sowie Zeitpunkt, in eine Datenbank auf der Festplatte.
Dies haben die beiden britischen Computerwissenschaftler Pete Warden und Alasdair Allan entdeckt und gleich auch eine Applikation geschrieben, die diese Daten sichtbar macht und grafisch aufbereitet. Mit dem Programm iPhoneTracker lassen sich die Wege, die der iPhone-User gegangen ist, auf einer Karte einzeichnen. Die Software liefert sowohl eine Übersicht über die frequentierten Orte als auch eine Darstellung in gewissen Zeitabständen.

Dan Moren, Redaktor unserer US-Schwesterzeitschrift Macworld, hat das Programm ausprobiert und berichtet, er habe mit dem Programm seine Bewegungen der letzten zehn Monate rekonstruieren können - «mit einer beängstigenden Genauigkeit». Wobei diese Genauigkeit noch erhöht werden könne, Moren schreibt. Anscheinend haben die beiden Software-Entwickler eine gewisse zeitliche Unschärfe eingebaut, so dass die Daten Woche für Woche aufbereitet werden. Laut Warden und Allen könnte mit den iPhone-Daten nämlich der genaue Standort des Users für jede Sekunde ermittelt werden.

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Technisch gesehen greift das iPhone nicht auf die Daten des eingebauten Globalen Posititioniersystems (GPS) zurück - hierfür müsste der Empfänger immer angeschaltet sein, was viel Energie kostet. Stattdessen verwendet das Smartphone die Handy-Antennen des Providers sowie ein Triangulationsverfahren, um die Position des Anwenders zu errechnen. Auch Daten von WLAN-Sendestationen (Wireless Local Area Network) werden angezapft.

Doch damit noch nicht genug der Schnüffelei. Angeblich speichert das iPhone die Daten sogar über Generationen hinweg. So konnte Moren nicht nur die Ortsdaten seines aktuellen iPhone 4 betrachten. Sogar die Daten, die der Vorgänger gesammelt hatte, waren abrufbar.

Apple hat bislang nicht dazu Stellung genommen, wofür das iPhone die Daten speichert. Laut Warden und Allen werden aber die Infos nicht an Apple geschickt, sondern bleiben auf dem Computer. Allerdings gibt es noch keinen einfachen Weg, um die Daten zu löschen. Es wird empfohlen die entsprechenden Informationen in iTunes zu verschlüsseln.