News 08.12.2004, 12:30 Uhr

Das Virenjahr 2004

Das Sicherheitsunternehmen Kaspersky informiert in seinem Jahresüberblick über die wichtigsten und auffälligsten Tendenzen im Bereich der Viren und anderer Schädlinge.
Laut Kaspersky verbreiteten sich Viren in diesem Jahr noch schneller als zuvor [1]. Bei den meisten soll es sich um vervollständigte Versionen bereits bekannter Schadprogramme mit teils neuen Verbreitungsmethoden gehandelt haben. So verwendeten die Virenschreiber E-Mail-Links an Stelle von Attachments oder kennwortgeschützte Anhänge um Benutzer und Antivirenprogramme zu täuschen. Üblich sei es auch geworden, Lücken im Betriebssystem auszunutzen, um schädliche Programme einzuschleusen. Prominentestes Beispiel ist der Sasser-Wurm. Viren für mobile Geräte wie Handys oder PDAs feierten dieses Jahr ebenfalls ihren Einstand.
Eine weitere Auffälligkeit ist gemäss Kaspersky die Zunahme gemischter Bedrohungen (so genannte "Blended Threats"). Dabei handelt es sich um einen "Mix" aus verschiedenen Schädlingen. Oft enthalten diese einen Trojaner [2]. Zudem würden immer mehr Viren für kriminelle Zwecke genutzt, um über Netzwerke von infizierten Rechnern (so genannte "Zombi-Netze") DoS-Attacken [3] zu starten oder Massenmails zu verschicken. Die Zombie-Netze werden gegen Geld vermietet. Ergänzend dazu haben es Angreifer vermehrt auf Passwörter und Login-Daten abgesehen. Kaspersky erwähnt dabei den Ausdruck "Phishing" - eine Betrugsmethode, bei der Anwender auf gefälschte Webseiten gelockt werden, damit sie ihre Kreditkarten- oder Online-Banking-Daten preisgeben.
Trotz der vielen negativen Tendenzen finden sich in dem Bericht auch positive Entwicklungen. Wie Kasperky schreibt, sind 2004 deutlich mehr Virenschreiber verhaftet worden als in früheren Jahren.



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