Kommentar 22.08.2008, 06:56 Uhr

Das Freitagsbit: Ich habe nichts zu verstecken!

Die WWKolumne – Neues von der Versicherung. Ich werde bald wirklich meinen Abgang feiern. Sagt sie. Ich meine: Das Risiko, an einer Datenkrankheit zu sterben, ist weitaus grösser. Wie der Skandal in Deutschland zeigt.
«Es tut mir leid», sagte der Mann von der Versicherung mit Grabesstimme. «Ihr Risiko an einer Herzkrankheit zu sterben, ist 100 Mal grösser als beim Durchschnitt der Bevölkerung.» Deshalb sei die Versicherung gezwungen, einen Prämienaufschlag von 100 Prozent zu berechnen. Ich bin platt. Und schweige, als sässe ich in einer Cablecom-Warteschlaufe. Oder in der Schlange zum Paradies.
Ich warte sehnsüchtig auf ein Dankesschreiben der Schweizer Schokoladenindustrie. Bei meinem Blutzucker von 6,3 ist das wohl das Mindeste. Sonst weiche ich auf belgische Schoggi aus. Die habens noch nötig.
Item.
Das Risiko, meine Identität zu verlieren, macht mir mehr Angst. Es bewegt sich nicht mehr im versicherungsmathematischen Elend der Wahrscheinlichkeiten, sondern ist seit dem Bekanntwerden des Datenskandals in Deutschland ein gesichertes Faktum.
Da haben offensichtlich sogar als seriös bekannte Unternehmen Daten vertickt wie pupertäre Dealer XTC auf dem Pausenplatz. Mit unangenehmen Folgen. Kriminelle zogen per Lastschriftverfahren Geld von den Bankkonti der Opfer dieses schwunghaften Datenhandels ab.
Noch einmal item.
Wer jetzt noch sagt, er habe nichts zu verstecken, der sollte sich nur mit 1000x Bonuspunkten auf seiner Cumulus besänftigen lassen.



Kommentare
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Bruno Habegger
24.08.2008
Soviel ich weiss, ist das in der normalen gesetzlichen Krankenversicherung nicht möglich. Das wird dann über die jährlichen Kostensteigerungen und Prämienanpassungen für alle KVG-Kunden gemacht. Wohl aber kann die Versicherung im privaten Bereich Anpassungen vornehmen, gemäss Vertrag halt.