Downloads 16.05.2011, 08:00 Uhr

Clonezilla Live

Eine auf Linux basierende Open-Source-Lösung in Form einer Live-CD zum Sichern oder Zurückspielen ganzer Festplatten oder einzelner Partitionen.
Normale Datenbackups erledigen Sie vermutlich entweder von Hand per Windows-Explorer oder mit einem Backup-Programm. Was aber mit Bordmitteln nicht so einfach geht, ist das Sichern und Zurückspielen einer kompletten Partition inklusive dem Windows-Betriebssystem und den Programmen. Dabei wäre es wirklich vernünftig: Einmal im Monat oder immer vor umfangreichen Systemveränderungen ziehen Sie ein Image (Abbild) Ihres Systemlaufwerks C: auf eine zweite (interne oder externe) Festplatte. Falls das System durch irgendetwas zerschossen wird, spielen Sie das Image von dort zurück - und alles ist wieder wie vorher. Dadurch ersparen Sie sich eine erneute, aufwändige Installations- und Einstellungsorgie.
Die meisten Anwender kaufen sich hierfür eine Anwendung wie Acronis True Image oder Norton Ghost. Wer aber kein Geld ausgeben möchte, kann für diese Aufgabe zu Clonezilla Live greifen. Zugegeben, so einfach zu bedienen ist Clonezilla nicht. Erstens kommt die Live-CD in Englisch daher und zweitens erfordert die Benutzung ein wenig Verständnis für einige Fachbegriffe. Darum sind die «Ersten Schritte» diesmal etwas ausführlicher gehalten.
Auf den nächsten Seiten finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Brennen und Aufstarten: Nach dem Download ...

Brennen und Aufstarten: Nach dem Download des Clonezilla ISO-Images brennen Sie dieses mit einer Funktion «Image brennen» oder mithilfe der Freeware ImgBurn auf einen neuen CD-Rohling.
Starten Sie den PC ab dieser CD auf. Entweder rufen Sie hierfür über eine nach dem Einschalten am Bildschirm angezeigte Taste das Bootmenü auf und wählen «CD-ROM» oder Sie stellen die Bootreihenfolge im BIOS auf «CD-ROM zuerst» um.
Clonezilla bietet danach selbst ein Bootmenü, wählen Sie einfach die oberste Zeile «Clonezilla live (Default settings, VGA 800x600)». Die Navigation in den DOS-ähnlichen Menüs erfolgt per Tabulator- und Pfeiltasten. Falls mehrere Optionen ein- oder ausschaltbar sind, drücken Sie die Leertaste. Per Enter-Taste wird der Befehl ausgeführt.
Bei «Choose language» («Sprache wählen») stehen leider nur Englisch, Chinesisch, Japanisch und Französisch zur Verfügung. Wir haben «English» genommen. In den nächsten Fenstern gehts ums Tastaturlayout. Wählen Sie hier zuerst «Select keymap from arch list». So können Sie im nächsten Dialog beim «Keyboard layout family» den Punkt «qwertz» verwenden. Anschliessend folgen noch zwei Dialoge, in denen Sie beim ersten «Swiss» auswählen und im zweiten «German». Endlich wählen Sie im nächsten Fenster «Start Clonezilla».
Auf Seite 3 lesen Sie mehr über das Sichern und Zurückspielen.

Sichern und zurückspielen: Als nächstes wählen ...

Sichern und zurückspielen: Als nächstes wählen Sie den Punkt «device-image», dahinter steht auch noch «disk/partition to/from image», was soviel heisst wie «Festplatte oder Partition von bzw. in eine Image-Datei».
Wichtig: Vermutlich wollen Sie das Image auf ein lokales Laufwerk speichern, also normalerweise auf eine zweite eingebaute oder per USB extern angehängte Festplatte. Wählen Sie darum «Use local device (Ex: harddrive, USB drive». Nun werden Sie in gelber Schrift am unteren Bildschirmrand darauf aufmerksam gemacht, dass Sie die USB-Platte jetzt anstöpseln sollen, sofern nicht bereits geschehen. Tun Sie das und warten Sie danach einige Sekunden, bevor Sie Enter drücken.
Aufgepasst! Es folgt ein Dialog, der Ihnen mitteilt «Now we need to mount a device as /home/partimag», siehe Screenshot. Das ist die Partition, in die dann die Image-Datei zu liegen kommt bzw. aus der Sie später im Notfall das Image zurückholen. Die muss als «home» gemountet werden, damit Clonezilla darauf Schreibrechte hat. Schauen Sie also genau, welche Sie hier auswählen. Sie dürfen nicht die Partition auswählen, die Sie jetzt sichern wollen.
Das gilt auch beim späteren Zurückspielen. Sie dürfen hier nicht die Partition wählen, die aus dem Image wiederhergestellt werden soll. Mounten Sie jene, in der die Image-Datei liegt.
Wenn es sich um eine mit NTFS formatierte Partition handelt, erscheint nun in gelber Schrift am unteren Bildschirmrand die Warnung, dass es sich bei ntfs-3g um experimentelle Software handelt. Garantien können darum auch wir keine geben. Aber in unseren Tests hat Clonezilla auch bei NTFS-Partitionen problemlos funktioniert. Wenn Sie weitermachen wollen, bejahen Sie die Frage «Are you sure you want to continue» mit «y» für «yes». Clonezilla listet danach zu Ihrer Information noch sein Filesystem mit den gemounteten Ordnern auf. Da können Sie einfach Enter drücken.
Achtung: Im nächsten Dialog schauen Sie wieder genauer hin. Wenn Sie eine ganze (physische) Harddisk sichern wollen, nehmen Sie die Option «savedisk». Soll es jedoch nur eine Partition auf dieser Harddisk sein, dann greifen Sie stattdessen zu «saveparts». Letzteres haben wir in unserem Beispiel verwendet.
Wichtig: Falls Sie jetzt eine Partition oder Harddisk nicht sichern, sondern aus einem früher erstellen Image zurückspielen möchten, dann greifen Sie natürlich jetzt zu «restoreparts» bzw. «restoredisk».
Alle abschliessenden Schritte finden Sie auf Seite 4.

Nun wird nach den zu verwendenden Kopiertools ...

Nun wird nach den zu verwendenden Kopiertools gefragt. Standardmässig ist die oberste Option ausgewählt: «-q Priority: ntfsclone > partimage > dd». Das bedeutet: Clonezilla prüft zuerst, ob es ntfsclone verwenden kann. Wenn das nicht klappen sollte, wird es zu partimage greifen. Sollte auch das nicht gehen, wird es den sektorweise Kopierbefehl dd verwenden. Übernehmen Sie am besten die oberste, vorgeschlagene Option. Anschliessend folgen unter «Set advanced parameters» noch ein paar erweiterte Einstellungen, die Sie einfach per Enter übernehmen.
Im nächsten Fenster könnten Sie eine andere Kompression für die Imagedatei auswählen. Am besten lassen Sie's aber bei der vorgeschlagenen, obersten Option «Use gzip compression». Danach folgt noch der Name für den Ordner, in den das Image abgelegt wird. Übernehmen Sie am besten auch diesen unverändert. Das hat den Vorteil, dass Clonezilla den Ordner leichter wiederfindet, wenn Sie das Image eines Tages zurückspielen müssen.
Nun ist es Zeit, die Quellpartition auszuwählen, also jene, die Sie in ein Image sichern möchten. Wenn es nur eine gibt, wird diese automatisch vorgeschlagen. Falls Sie nicht sicher sind: Achten Sie auf den Namen, die Grösse und die Linux-Bezeichnung (z.B. «sda1»). An «sd» sehen Sie, dass es sich um eine SCSI-, SATA- oder USB-Platte handelt. Eine IDE/PATA-Platte würde «hd» heissen. Das «a» in «sda» bedeutet, dass es sich um die erste physikalische Disk handelt. Wären es zwei, würde die zweite Harddisk «sdb» heissen. Die Ziffer nummeriert die Partition. Also ist «sda1» die erste Partition auf der ersten SATA-Harddisk.
Gegen Ende wird Ihnen am unteren Bildschirmrand noch kurz erklärt, wie der Befehl heissen würde, wenn Sie ihn direkt in der ganz am Anfang wählbaren Kommandozeile eingegeben hätten. Im nächsten Dialog will Clonezilla nochmals wissen, ob Sie sicher sind. Drücken Sie «y» für «yes».
Falls Sie jetzt stattdessen beim Zurückspielen eines Images sind, werden Sie ungefähr an dieser Stelle zweimal gewarnt, dass sämtliche Daten auf der Partition überschrieben werden.
Dann legt Clonezilla mit der Sicherung los. Sobald er fertig ist, drücken Sie Enter und wählen im nächsten Menü per Eingabe der Ziffer 2 den Punkt «Reboot». Damit fährt Clonezilla herunter und schiebt die CD aus dem Laufwerk. Nehmen Sie sie heraus, schliessen Sie ggf. die Schublade des CD-Laufwerks wieder und drücken Sie Enter. Nun sollte der PC (mit Windows) neu starten.



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