Hightech 10.01.2022, 10:54 Uhr

Trends auf der Technik-Messe CES 2022

In der Pandemie haben Technikgeräte das Leben erträglicher gemacht. Die Branche kann sich nicht beklagen. Doch nun blicken die Hersteller auf die Zeit, wenn Corona nicht mehr den Alltag dominiert.
(Quelle: RYO Alexandre, Shutterstock)
Die Technikbranche gehört zweifellos zu den Gewinnern der Pandemie. «Stellen Sie sich nur einmal vor, wo wir in den vergangenen zwei Jahren ohne moderne Technologie gewesen wären», sagte Gary Shapiro, Chef der Hightech-Messe CES in Las Vegas, zum Auftakt des Branchentreffs. «Kein Internet. Kein Home Office. Kein Streaming. Keine kontaktlose Lieferung. Keine Telemedizin.» Künstliche Intelligenz habe dabei geholfen, neue Impfstoffe und Behandlungen zur Bekämpfung der Pandemie zu entwickeln. «Aber Tatsache ist, dass Überleben nicht genug ist.»
Die Tech-Konzerne schauen nun auf eine Zeit, in der die Pandemie den Alltag nicht mehr dominiert. Dabei zeichnen sich auf der diesjährigen Messe mehrere Trends ab.

Nachhaltigkeit

Die Bedrohungen durch den Klimawandel und die Zerstörung der Umwelt sind inzwischen Kernthemen der Messe, auch weil die Verbraucher in ihren Kaufgewohnheiten immer umweltbewusster werden. Zum Auftakt der CES sprach Samsung-CEO Jong-Hee Han fast ausschliesslich von Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit.
So soll eine neue Generation von Waschmaschinen der Südkoreaner verhindern, dass Mikroplastik aus Fleece-Kleidungsstücken in das Ökosystem gelangt. Eine neuartige TV-Fernbedienung soll Millionen von Batterien überflüssig machen: Der Klicker bezieht den Strom sowohl aus der Sonne als auch aus der Energie von Funkwellen, die von Geräten wie einem WLAN-Router im Haus ausgesendet werden.

Mobilität

Schon in den vergangenen Jahren hatte sich die CES immer stärker zu einer Mobilitätsmesse entwickelt. In diesem Jahr nahmen unter anderen Mercedes, BMW, Volvo, Hyundai, General Motors und Sony die Show zum Anlass, ihre neusten Elektroautos und Mobilitätsprojekte zu präsentieren – auch wenn zum Teil nur digital.
Viel Aufmerksamkeit in Las Vegas zog allerdings auch ein Aussteller auf sich, den man nicht unbedingt auf einer Hightech-Messe erwartet, nämlich der Landtechnikhersteller John Deere. Das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Illinois hat autonomes Fahren auf dem Feld serienreif gemacht. Deere kündigte auf der CES einen vollautonomen Traktor an. Der Landwirt kann das 14 Tonnen schwere Gefährt aus der Ferne mit einem Smartphone oder Computer bis auf 2,5 Zentimeter genau steuern. Das Hightech-Monster mit einem Neun-Liter-Motor und mehr als 400 PS wird je nach Ausstattung mehrere Hunderttausend Dollar kosten und ab dem Sommer auf Feldern in den USA eingesetzt. In Deutschland fehlt noch eine Zulassung für den vollautonomen Traktor.


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