Grosses kündigt sich an 06.06.2023, 11:00 Uhr

Einschätzung: Apple Vision Pro

Die Vorstellung von Apples «nächstem grossen Ding» gleicht einem Paukenschlag. Aber es braucht einen Moment oder zwei, um die Tragweite der Technologie abschätzen zu können.
Eine Frau trägt eine Vision Pro, die etwas wie eine verkabelte Taucherbrille aussieht
Das ist sie also: die sagenumwobene Apple-Brille
(Quelle: Apple Inc.)
Über 80 Minuten lang plätscherte die Keynote in nie gekannter Belanglosigkeit vor sich hin. Drei neue Macs? Nett, denn sie sind die besten und schnellsten ihrer Art – aber nichts anderes haben wir erwartet. Neue Systeme? Das war unvermeidlich, denn schliesslich ist das die «World Wide Developer Conference» eine Entwicklermesse – und die Programmierer wissen gerne, was auf sie zukommt.
Während auf dem Bildschirm eine gefühlte Stunde lang nur noch über Widgets gesprochen wurde, liess mich die Ungeduld mit den Hufen scharren. Schliesslich sollte nach Jahren der Spekulation endlich Apples Headset vorgestellt werden, das diese junge Branche in den Grundfesten erschüttert.

Das ist die Apple Vision Pro

Und Apple lieferte! Es braucht einen Moment, um die «Apple Vision Pro» in ihrer Gesamtheit zu erfassen, damit sich die Erkenntnis einstellt: Hier beginnt ein neuer technologischer Abschnitt, bei dem ein weiteres Stück pure Science-Fiction unser Leben erweitert.
Die Vision Pro verkörpert das erste Apple-Gerät, durch das man hindurchsieht – oder zumindest diesen Eindruck vermittelt. Das Gesicht ist zwar komplett abgeschottet, doch die Umgebung wird von 3D-Kameras erfasst und ins Innere der Brille übertragen. Gleichzeitig signalisiert das Display auf der Aussenseite, was der Träger gerade macht. Ist er in einen Film vertieft, zeigt es eine schillernde Plasmawolke: Bitte nicht stören.
Eine Frau trägt die Vision Pro von Apple
Bitte nicht stören: so signalisiert es die Plasmawolke nach aussen
Quelle: Apple Inc.
Wendet er sich der anderen Person zu, werden durch die Funktion «EyeSight» automatisch die Augen des Trägers eingeblendet, sodass eine natürliche Kommunikation möglich ist.
Auf der Aussenseite der Brille werden die Augen der Person eingeblendet
Im Umgang mit anderen Personen werden hingegen die virtuellen Augen eingeblendet
Quelle: Apple Inc.
Das sind allerdings nicht die richtigen Augen. Stattdessen wird die Brille bei der Einrichtung vor das eigene Gesicht gehalten, damit es von den Kameras erfasst und zu einem virtuellen Avatar konvertiert wird.
Der Scanner der Brille erfasst das Gesicht des Besitzers
Das ist dein neues Herrchen
Quelle: Apple Inc.



Kommentare
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marze
06.06.2023
werden die Mitbewerber auf Jahre hinaus nichts vorweisen können, was auch nur in die Nähe dieser Brille kommt, während Apple die Spielregeln definiert? Das kann man doch noch gar nicht sagen. Samsung und andere asiatische Anbieter haben Apple in vielen Bereichen überholt und sind innovativer. Und ob diese Brille wirklich erfolgreich sein wird, ist auch noch offen.

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11291PCtipp
07.06.2023
Dieser Spacetop ist schon weiter: https://www.sightful.com/

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Klaus Zellweger
07.06.2023
So viel weiter, dass sie noch nicht einmal eine Auflösung nennen müssen? Und dass eine Computergrafik reicht, um die Echtheit zu beweisen. Mit dieser transparenten Brille kann man gemäss Werbevideo sogar in den Sonnenuntergang blicken und gleichzeitig in den virtuellen Fenstern arbeiten. Da spielt es auch keine Rolle, dass man einen Laptop mitschleppen muss, um die Brille zu nutzen. Und dass darauf kein Windows läuft, sondern ein proprietäres System, ein “unique AR operating system”. Also ich weiss nicht so recht … (Ja, ich habe mich auf deren Seite umgesehen und den Pressebereich durchwühlt. Da ist nichts ausser heisser Luft.)