Ricardo.ch ändert Gebührenreglement
Gewerbliche Verkäufer, Fazit und Stellungnahme ...
Gewerbliche Verkäufer
Bei gewerblichen Verkäufern werden die Abschlussgebühren etwas anders geregelt. Sie richten sich neu ebenfalls nicht mehr nach der Höhe des Verkaufspreises, sondern nach der Kategorie des verkauften Artikels. Ricardo.ch begründet dies mit den unterschiedlichen Margen in verschiedenen Kategorien. Die Abschlussgebühren betragen neu zwischen 5 Prozent (Medien wie Bücher oder Filme) und 9 Prozent (Mode, Schmuck). Auch hier gibt es aber jetzt Maximalgebühren. Diese betragen zwischen 10 und 32 Franken.
Beispiel 1:
Kategorie: Kleider
Verkaufspreis: 30 Franken
Abschlussgebühr (bisher): 6,5 Prozent = Fr. 1.95
Abschlussgebühr (neu): 9 Prozent = Fr. 2.70
Differenz: plus Fr. 0.75
Verkaufspreis: 30 Franken
Abschlussgebühr (bisher): 6,5 Prozent = Fr. 1.95
Abschlussgebühr (neu): 9 Prozent = Fr. 2.70
Differenz: plus Fr. 0.75
Beispiel 2:
Kategorie: Computer
Verkaufspreis: 1500 Franken
Abschlussgebühr (bisher): 6,5 Prozent für Fr. 200.- (Fr. 13.-) + 4,5 Prozent für Fr. 800.- (Fr. 36.-) + 2,5 Prozent für Fr. 500.- (Fr. 12.50) = Fr. 61.50
Abschlussgebühr (neu): 6 Prozent = Fr. 90.-. Maximale Abschlussgebühr = Fr. 15.-
Differenz: minus Fr. 46.50
Verkaufspreis: 1500 Franken
Abschlussgebühr (bisher): 6,5 Prozent für Fr. 200.- (Fr. 13.-) + 4,5 Prozent für Fr. 800.- (Fr. 36.-) + 2,5 Prozent für Fr. 500.- (Fr. 12.50) = Fr. 61.50
Abschlussgebühr (neu): 6 Prozent = Fr. 90.-. Maximale Abschlussgebühr = Fr. 15.-
Differenz: minus Fr. 46.50
Auch hier erhöhen sich die Abschlussgebühren für tiefe Verkaufspreise geringfügig, während sie für höhere Verkaufspreise deutlich sinken. Als gewerblicher Verkäufer kann sich übrigens jeder eintragen, der pro Monat mindestens 20 Artikel auf Ricardo.ch verkauft.
Fazit
Einfach und transparenter sind die Abschlussgebühren für private Verkäufer tatsächlich geworden. Die einheitliche Gebühr lässt sich einfacher berechnen, dank der Maximalgebühr von 40 Franken hat man zudem auch eine bessere Kostenkontrolle.
Klar ist trotzdem, dass nicht alle mit den neuen Gebühren zufrieden sein dürften. Bei sehr tiefen Beträgen fallen die Gebühren zwar nur geringfügig höher aus und bei hohen Verkaufspreisen sogar mitunter massiv tiefer. Ein Grossteil der Verkäufe dürfte aber im Bereich zwischen 200 und 600 Franken stattfinden. Und in diesem Bereich ist der Aufschlag für Private durchaus recht üppig.
Das sagt Ricardo.ch zum neuen Reglement
Wir wollten von Ricardo.ch wissen, ob das neue Gebührenreglement nicht Verkäufer abschrecken könnte. Simon Marquard, Mediensprecher des Unternehmens, glaubt aber, dass die neuen Gebühren fair sind, auch wenn man in gewissen Fällen mehr bezahle. Natürlich habe man die neue Regelung genau durchkalkuliert, Ziel sei es aber nicht gewesen, mehr Einnahmen zu generieren.
Der wichtigste Punkt am neuen Reglement ist ohnehin die Unterscheidung von privaten und gewerblichen Verkäufern. Damit will Ricardo.ch für gewerbliche Verkäufer attraktiver werden. «Wir erhoffen uns ein Wachstum durch mehr professionelle Verkäufer und damit auch ein breiteres Sortiment», so Marquard. Dies will man durch die neuen, kategorienabhängigen Abschlussgebühren erreichen.
Während Ricardo.ch in der Schweiz die unbestrittene Nummer eins ist, was Auktionen betrifft, hinkt das Geschäft mit den gewerblichen Verkäufern noch etwas hinterher – hier hat Ebay die Nase vorn. Mit dem neuen Gebührenmodell soll sich das ändern.
Links:
12.06.2014
13.06.2014
13.06.2014
13.06.2014
14.06.2014
14.06.2014
14.06.2014
16.06.2014
17.06.2014
17.06.2014