Samsung SSD 970 Evo im Test: ein Turbozünder für Enthusiasten
Samsung setzt einen oben drauf
Samsung setzt einen oben drauf
Zurück zur Samsung 970 Evo, die vor allem beim Schreiben schneller ist als der Vorgänger. Während das leistungsstärkere Top-Modell (970 Pro) wie letztes Jahr auf den flinkeren 2-Bit-MLC-Flash setzt, begnügt sich die SSD 970 Evo abermals mit gewöhnlichen TLC-Chips. Stichwort: V-NAND. Die Speicherzellen sind sowohl vertikal als auch dreidimensional geschichtet, was von Bedeutung ist, zumal die meisten früheren SSDs mit planar angeordneten Speicherzellen auskommen mussten. Sowohl die 970 Evo als auch die 970 Pro nutzen 3D-Flash mit 64 Lagen.
Installation
Bei den Systemvoraussetzungen gilt: Ihr System muss NVMe unterstützen! Aufschluss darüber gibt die Anleitung des PC-Motherboards oder die Herstellerseite Ihres Notebooks. Es lassen sich übrigens heute schon viele Notebooks via M.2-SSD erweitern. Wenn Ihr PC-Motherboard über keinen M.2-Slot (für NVMe) verfügt, können Sie alternativ auf eine PCI-Express-Host-Adapter-Karte zurückgreifen, die Ihren PC um einen NVMe-M.2-Port erweitert. Enthalten ist daher auch die obligate Schraube im Lieferumfang.
Je nach Motherboard kann es sein, dass das neue Laufwerk wegen eines Konflikts mit einem anderen Laufwerk oder wegen einer SATA-Einstellung nicht gleich erkannt wird. In der Regel erkennt das System automatisch, ob es sich um eine SATA-Express- oder eine PCI-Express-SSD handelt. In den Handbüchern kennzeichnen die Hersteller meist sehr genau, welcher PCI-Express-Sockel sich die Bandbreite mit dem M.2-Port teilt oder, was die einzelnen BIOS-Settings bei der Speicherverwaltung bewirken.
«GPT-Fehler» bei über 1 TB Kapazität
Wenn das NVMe-Laufwerk von Windows in der Datenträgerverwaltung nicht gefunden wird, kann es helfen, einmal sämtliche (SATA-)Speicherlaufwerke vom Board zu trennen und nur das NVMe-Kärtchen stecken zu lassen, bis das Flash-Drive bei den Boot-Laufwerken im UEFI in der Auswahlreihenfolge auftaucht. Die einzelnen SATA-Festplatten schliessen Sie dann nacheinander wieder an. Nicht auszuschliessen ist, dass auch neuere Boards mit Skylake- oder Haswell-Chipsatz ein BIOS-Update benötigen, damit NVMe richtig angesprochen wird. Falls Sie übrigens ein Windows-10-Boot-Laufwerk einrichten und mit einem über 1 TB grossen SSD ein Fehler im Zusammenhang mit «GPT» auftritt, müssen Sie den Rechner ab einem USB-Installationsmedium aufstarten, eine Neuinstallation lancieren und dann die Partitionen löschen und neu einrichten.
Hält, was es verspricht
Samsungs 970 Evo kann es in den Benchmarks besser mit Workstations-SSDs aufnehmen als frühere Laufwerke der NVMe-Consumer-Nahrungskette. Nur rein exemplarisch sei auch ein älteres Kingston-NVMe-Laufwerk (HyperX Predator) genannt. Das 970-Evo-Laufwerk geht hier im CrystalDiskMark 6.0 mit einer beachtlich höheren Schreibgeschwindigkeit von bis zu 2475 MB/s zur Sache. Im Vergleich dazu brachte es die besagte Kingston-Steckkarte nur auf 1018 MB/s beim Schreiben. Das zeigt, wie viel leistungsfähiger der Controller des Samsung-Laufwerks ist. Das SSD ermöglicht darüber hinaus Leseraten von bis zu 3560 MB/s. Der Speicher ist dadurch ungefähr 30 Prozent schneller als die 960 Evo vom letzten Jahr. Das ist eine deutliche Weiterentwicklung.
Normal: höhere Temperaturen als bei SATA
Der Zugriff war in jedem Fall deutlich höher als bei anderen NVMe-SSDs, so zum Beispiel auch beim Schreiben eines sehr grossen Steam-Ordners von 500 GB, der in weniger als 12 Minuten von einem anderen NVMe-SSD auf die Samsung 970 Evo geschrieben war. Die Wämeentwicklung ist bei 64 und 66 Grad Celsius bei grösseren Schreibvorgängen etwas hoch, aber unter Last nicht höher als bei einer gewöhnlichen SATA-1-TB-SSD. Ohne laufende Schreib- und Lesezyklen lag die Temperatur auch nach zehn Minuten intensiver Schreibvorgänge noch bei 48 Grad. Eine Samsung 860 Evo (1 TB) oder eine noch ältere 840 Evo (500 GB), beides SATA-Laufwerke, kühlen da natürlich viel schneller auf moderate 35 bis 38 Grad herunter. Allerdings ist man als Privatanwender auch nicht ständig an sehr hohen parallelen Aktivitäten wie im Serverbereich beteiligt.
Fazit
Samsung hat mit dem 970 Evo nicht zu viel versprochen. Der neue Phoenix-Controller bietet eine nahezu unübertroffene Leistung im NVMe-SSD-Bereich. Die neue Kupferfolie leitet auch die Wärme schnell ab. Tech-Enthusiasten, Gamer und Profis, die viel mit Videoschnitt oder komplexen Entwicklungsumgebungen hantieren, werden bei dem 970-Evo-Laufwerk zum Terabyte-Preis von rund 400 Franken keinen Fehlkauf riskieren.
Testergebnis
Geschwindigkeit, Controller, Preis-Leistungs-Verhältnis
–
Details: NVMe-M.2-SSD, Lesen/Schreiben: 3400/2300 MB/s (sequentielle Lese- und Schreibgeschwindigkeit gemäss Herstellerangaben), Lebenszyklus: 600 TB
Preis: Fr. 412.–
Infos:samsung.com/ch/
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Autor(in)
Simon
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