«Entgoogeltes» Smartphone Murena 2 im PCtipp-Test
Erfahrungen mit dem Murena 2
Was mir gefallen hat
Kurz: Das Highlight waren für mich die beiden Kill-Schalter (Datenschutz- und Trennungsschalter). Das Murena 2 verfügt seitlich je über einen kleinen, physischen Schalter.
Der Datenschutzschalter
Wenn Sie den runden Datenschutzschalter (linke Seite) nach unten schieben, wird die Hardwareverbindung der Kameras und Mikrofone des Geräts unterbrochen. Der Schalter erzeugt eine Schaltungssperre – laut Murena soll dies verhindern, dass Kamera und Mikrofon gehackt werden können.
Der Trennungsschalter
Ist der Trennungsschalter aktiviert (rechte Seite), wird automatisch der Flugmodus aktiviert und das Telefon stummgeschaltet. Keine eingehenden Anrufe, keine Ablenkungen. Diesen Schalter habe ich geliebt. Es ist zeitsparend und ich gönne mir zwischendurch eine Flugmodus-Phase, wenn ich konzentriert arbeiten muss – oder einfach mal eine Pause vor der digitalen Welt haben will. Die beiden Killschalter werde ich vermissen.
Bei den Kameras merkte man tagsüber, dass es ein leichtes Upgrade gab. Bei Fotos bei Nacht jedoch nicht, da ist das Murena 2 noch immer etwas überfordert. Da man Open Camera verwendet, kann man einige Sachen einstellen, allerdings gibt es keine Hersteller-KI, die einem zum Beispiel einen Nachtmodus anbietet.
Wie beim Vorgänger hielt der Akku eineinhalb bis zwei Tage durch – je nach Nutzung – was ein guter Wert ist
Was mich nicht überzeugte
Diese Liste ist zu meinem Bedauern relativ lang. Ein Smartphone im Herbst 2023 mit 4G statt 5G? Geht gar nicht. Zudem war die Telefonverbindung nicht nur mangelhaft, sondern echt mies, worüber sich mehrere Personen beschwert haben. Bluetooth 5 wäre auch fällig gewesen (nur BT 4.2).
Es dauert eine Weile, bis man Kontakte importiert und alles eingerichtet hat (soll ja ohne Google-Dienste gehen). Privatsphäre: Daumen hoch. Nutzerfreundlichkeit: Ist noch so lala, hat also noch Luft nach oben für Neulinge. Details hierzu finden Sie im Test des Murena One.
Willkürlich wurde auf dem Handy-Display «Orange State» angezeigt. Angeblich war das Gerät entsperrt worden und konnte nicht mehr als vertrauenswürdig betrachtet werden. Mal passierte es, nachdem ich die SIM-Karte eingelegt hatte, mal als der Handyakku leer war und einmal einfach so – als es auf dem Home-Office-Pult lag. Unschön.
Warum übrigens das erste Modell über einen 4500-mAh-Akku verfügte, der Nachfolger aber nur über 4000 mAh, das wissen die Götter. Der Speed ist akzeptabel, leider dauert das Öffnen von Apps eine Weile.
26.04.2024