Tests
21.11.2017, 10:26 Uhr
Im Test: Sonos One
Der neue Sonos-Multiroom-Speaker spannt mit Amazons smarter Assistentin Alexa zusammen. Was dabei rauskommt? Wir haben es getestet.
Ein wenig seltsam fühlt man sich schon, selbst als eingefleischter Star-Trek-Fan, der die Steuerung von Computern mittels Sprachbefehl bereits seit 1987 kennt. Aber wenn man nun selbst in seinem Wohnzimmer sitzt, und in den Raum ein etwas zaghaftes «Alexa, spiele von Jamiroquai Cosmic Girl!» sagt, kommt man sich reichlich eigenartig vor.
Sprachsteuerung war auf der diesjährigen IFA das Thema schlechthin, und Sonos bedient die seitdem immens gestiegene Nachfrage durch die Konsumenten ab sofort mit einem eigenen Lautsprecher mit integriertem Sprachassistenten. Der Sonos One ist technisch nahezu identisch mit dem bereits seit etlichen Jahren erhältlichen Play:1, aber das ist kein Nachteil. Die Hardware ist gewohnt gut, in puncto Klang spielt der Sonos auch in der Sprach-Variante in der Champions League. Die Bässe überraschen immer noch mit einem Volumen, das einen deutlich grösseren Speaker vermuten liesse, der gesamte Klang ist, wie auch beim Play:1, sehr ausgewogen.
Die Installation beziehungsweise das Verheiraten mit einem bestehenden Sonos-System zu Hause geht gewohnt einfach über die App vonstatten. Um allerdings Alexa zu aktivieren, muss man mehrmals zwischen der Alexa-App und der von Sonos wechseln.
Dann aber kann man mittels Sprachbefehlen wie dem eingangs genannten nicht nur den neuen Sonos One ansteuern, sondern auch die bereits vorhandenen Speaker. So gehorcht das System beispielsweise auch auf das Kommando «Alexa, spiele Tom Petty im Schlafzimmer»! Wer eigene Raumnamen erstellt hat, guckt im Übrigen in die Röhre, lediglich die von der App vorgegebenen werden erkannt. Auch die Lautstärke kann man so ändern oder die Musikwiedergabe pausieren.
Daneben stehen über den Sonos One auch die übrigen Alexa-Funktionen zur Verfügung, also das Anlegen einer Einkaufsliste, die Abfrage des Wetters, die voraussichtliche Fahrtzeit ins Büro et cetera.
Sprachliche Schwächen
Obwohl Sonos dem Lautsprecher sechs Ohren in Form von hochempfindlichen Mikrofonen verpasst hat, funktioniert die Sprachsteuerung nicht immer einwandfrei. Von hohen Lautstärken lässt sich Alexa zwar nicht irritieren, dafür aber immer wieder vom Fernseher. Um bei Star Trek zu bleiben: Wenn Lt. Worf seinen Sohn Alexander in der Serie «Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert» ruft, dann fühlt sich unsere Alexa immer wieder auch angesprochen, obwohl sie nachweislich keine Klingonin ist.
Hier ist also noch etwas Feinarbeit erforderlich, diese sollte aber durch Software-Updates möglich sein. Insgesamt hat uns der erste Alexa-Speaker von Sonos gut gefallen, der Preis von 249 Franken ist nur mässig teurer als jener des Play:1 ohne Sprachassistentin (199 Franken).
Der Neuling gefällt zudem mit der neuen Bedienoberfläche am Gerät selbst. Anstelle der physischen Tasten des Vorgängers findet sich hier eine berührungsempfindliche Oberfläche, die ebenso gut auf Eingaben reagiert wie bei der im Frühjahr vorgestellten Play Base des Herstellers. Übrigens: Wer einfach nur das etwas schickere Design haben, auf die Dauerbelauschung durch Alexa aber verzichten will, der kann das Feature auch abschalten.
Hinweis: In der Schweiz funktioniert die Sprachsteuerung von Sonos mit Alexa laut Herstellerangabe nicht. Der Test stammt von unserem Deutschen Partnermagazin COM!Professional. Entsprechende Workarounds, um den Funktionskatalog der Sprachsteuerung richtig in Betrieb nehmen zu können, gibt es zwar zuhauf, diese eignen sich jedoch nur für erfahrene User.
Testergebnis
Guter Sound, Stimmsteuerung
Umständliche Installation, Probleme beim Integrieren in bestehende Systeme
Details: Multiroom-Speaker mit LAN und WLAN, Appsteuerbar, für Deezer, Google Play Music, Last.fm, Napster, Rhapsody, Spotify, SoundCloud, Apple Music, TuneIn und Tidal
Preis: Fr. 249.–
Infos:www.sonos.com
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