Testcenter
25.04.2022, 11:14 Uhr
Im Test: BenQ GV30
Klein, aber oho: Mit dem GV30 lanciert Multimedia-Profi BenQ einen mobilen Beamer, der nicht nur aufgrund seiner extravaganten Form einen spannenden Eindruck hinterlässt. Der Test.
Schönheit kommt zwar bekanntlich von innen. Beim brandneuen Mini-LED-Beamer GV30 von BenQ ist dies aufgrund seines originellen Designs durchaus auch von aussen der Fall. Seine spezielle Form erinnert an irgendetwas zwischen einer Soundbox, einem Luftreiniger und einem Zylinder. Geliefert wird der portable Beamer mit einer Fernbedienung, stabilen Tasche und einer magnetischen Arretierhilfe, mit der sich das Modell stufenlos auf und ab verschieben lässt. Oben am Gerät gibt’s zudem noch eine Lederschlaufe, mit deren Hilfe sich der portable, knapp 1,6 kg leichte Projektor mitnehmen und am Wunschort abstellen lässt. An Druckknöpfen hat der Hersteller dagegen stark ausgesiebt: Ausser Lauter- und Leiser-Buttons, einem Bluetooth-Pairing-Knopf, um das Gerät per Smartphone-Kopplung auch als Soundbox zu benutzen, findet sich auf der Oberseite des Anzeigegerätes noch der Ein-Aus-Knopf – das wars dann auch schon. Rechts unten gibts noch je einen HDMI-Eingang (z. B. für Spielekonsole, PC usw.), USB-C- sowie eine Kopfhörer-Buchse und die Stromversorgung.
Akku-Modus und Streaming-Features
Wer auf den eingebauten Akku zurückgreifen will, kann dies ebenso tun, sollte aber darauf achten, dass der Film keine Überlänge hat. Bei unserem Test war die Kapazität des Akkus bereits nach knapp zwei Stunden aufgebraucht. Die zweite Besonderheit offenbart sich, wenn man das Gerät, das vom Hersteller mit einem Android-TV-Dongle-Stick QS01 ausgestattet wird, einschaltet. BenQ installiert auf dem GV30 Android TV (Version 10), und das tut dem Bonsai-Beamer (12 × 19,5 × 18,5 cm, T × B × H) richtig gut.
Einmal in Betrieb genommen, erfragt das Gerät zuerst die Login-Daten des in Reichweite befindlichen WLANs, danach die Kontodaten eines vorhandenen Google-Accounts, um sich damit zu synchronisieren und so dem Anwender die entsprechenden Apps auf dem Beamer zur Verfügung zu stellen. Das Menü ist nach Android-TV-Manier aufgebaut, und wird über die mitgelieferte Fernbedienung flüssig gesteuert. So lassen sich etwa unter Einstellungen Netzwerk, Apps, Konten & Anmeldungen oder auch die «Chrome-Cast-built-in»-Funktion verwalten. Bei Druck auf den «Projektor-Menu»-Button können hingegen Helligkeit, Bild-, Tonmodus, der Fokus oder auch diverse Stromsparmodi (unter Energiemodus) geändert werden. An Apps vorinstalliert waren u. a. Streaming-Plattformen wie Youtube, Amazon Prime oder auch Google Play. Dagegen fehlt leider Netflix. Ist alles eingerichtet, und wird abschliessend neu gebootet, vergehen knapp 30 Sekunden bis der GV30 einsatzbereit ist.
In der Praxis
Besonders einfach, aber clever, handhabt der Beamer eben den Bildaufbau. Denn um das anzuzeigende Bild gestochen scharf auf die Wand zu projizieren, greift der GV30 auf die integrierte Autofokus-Funktion zurück und spannt dann praktisch in Eigenregie das Bild in einer fixen Auflösung von 1280 × 720 Bildpunkten auf. Dabei ist es praktisch (zwischen 0° und dem vertikalen Winkel von 135° Grad) egal in welchem Neigungswinkel das Bild aus der Linse auf die Wand (Decke oder Boden!) trifft. Der Projektor korrigiert das innert Sekunden automatisch, und wirft dann ein nahezu planes Bild auf die entsprechende Fläche. Top. Wer einen Zoom sucht, wird enttäuscht; oder anders ausgedrückt: Der Abstand zwischen Beamer und Leinwand bestimmt die aktuelle Bildgrösse. Ein konkretes Beispiel: Liegen zwischen dem GV30 und der Wand etwa 2,7 Meter, beträgt die Spannweite des Bildes etwa 2,25 Meter.
Der Kontrast überzeugte uns ebenso. Allerdings: Bei zu hellen Räumen bzw. viel Umgebungslicht kommt das Gerät bei seinen 300 ANSI Lumen schnell an die Grenzen. Dann gibts sichtbare Defizite, wenn helle und dunkle Bildausschnitte noch sauber dargestellt werden sollen. Der Klang ist dagegen immer ein fetter Pluspunkt. Dank Stereosound und einem zusätzlich verbauten Tieftöner klingt das, was seitlich links und rechts rauskommt, mehr als ordentlich. Einen kleinen Minuspunkt heimst sich der GV30 wiederum bei der Lautstärke respektive dem Lüfter ein, der die hitzigen Komponenten kühlen muss. Man hört ihn nämlich dann, nach rund 30-minütiger Betriebszeit hoch- und runterfahren – sobald die Soundlautstärke reduziert wird.
Fazit
Der LED-BenQ-Beamer GV30 ist ein Grosser unter den Bonsai-Beamern. Er glänzt dabei innen wie aussen, beim Design, Sound, seinen praktischen Funktionen sowie dem cleveren Bildaufbau.
Testergebnis
Design, Konzeption, Kombination aus Bild und Ton
Lüftergeräusch, schwierig in sehr hellen Räumen
Details: Portabler LED-Beamer mit Android-TV (V. 10), DLP-Projektionstechnologie, 720p (1280 × 720), 300 ANSI-LUMEN, 135° Grad Projektionswinkel mit Autofokus und vertikaler Trapezkorrektur, USB-C, HDMI-In, 2.1-Sound (2 × 4 Watt, 1 × 8 Watt), Bluetooth, Fernbedienung, Tragetasche, 2 Jahre Bring in
Preis: Fr. 639.-
Infos:brack.ch
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