Microsoft Surface Pro 8 im Test
Marktplatzierung
Bei der Einführung des ersten Surface war Microsoft der Welt einen Schritt voraus. Das Surface bot viele Vorteile des Tablets mit einem Desktop-fähigen Betriebssystem dahinter und war somit ideal für alle, die einen Mittelweg zwischen Tablet und Notebook suchten. Dieser Mittelweg ist aber in den letzten Jahren deutlich schmaler geworden. Notebooks haben viele der praktischen Neuerungen der Tablet-Welt übernommen (allem voran die M1-Macbooks), und reine Tablets sind nicht nur grösser geworden, sondern haben auch in Sachen Produktivität praktisch zu Notebooks aufgeschlossen. Vor ein paar Jahren holte das Surface Tablet-Nutzer ab, welche bessere Produktivitäts-Features wollten, genauso wie Notebook-Nutzer, die sich ein kompakteres, einfacheres System wünschten. Die gleichen Nutzer werden heute aber bereits in der bestehenden Produktegruppe abgeholt. Notebooks sind kompakter und einfacher geworden, Tablets sind besser mit Produktivität.
Das Surface war zwar immer ein schlechteres Tablet als das iPad und ein schlechteres Notebook als viele Geräte auf diesem Markt. Die Kombination machte es aber zu einem perfekten Zwischending für eine schlecht erschlossene Bedürfnis-Nische. Auf dem heutigen Markt ist es immer noch ein schlechteres Tablet als das iPad und ein schlechteres Notebook als die meisten Notebooks der gleichen Preisklasse. Aber: Die Kombination ist nicht mehr einzigartig, denn Tablets und Notebooks ragen mittlerweile so weit in die Mitte der zwei Produktegruppen, dass dem Surface kaum noch Platz bleibt. Das iPad mit mehr USB oder das noch etwas kompaktere MacBook Air ist nett, aber bietet zu wenig, um die Nachteile von Windows 11 und des vergleichsweise ineffizienten Intel-Systems auszugleichen.
Fazit
Wie schon früher ist das Surface Pro 8 ein guter Hybrid. Als Produkt in einem Vakuum betrachtet, ist es ein gelungenes Convertible. Unauffällig und trotzdem schön, spitzenklassig verarbeitet, mit einem starken Display und solider Hardware. Probleme gibt es vor allem beim Stylus und einem noch etwas sehr unfertigen Windows 11. Beides ist lösbar. Die Frage ist: Wer soll sich das kaufen? Sowohl auf dem Notebook- als auch auf dem Tablet-Markt gibt es mehr Leistung für weniger Geld. In vielen Fällen mit sehr kompetitiven Features. Windows hat noch immer Mühe, als Tablet-OS zu funktionieren und als Notebook droht Windows den Anschluss an Apples M1-Generation zu verlieren. Dazu die Startschwierigkeiten von Windows 11 – und das Surface wird eines dieser Geräte, das man eigentlich nur gut bewerten, aber trotzdem nicht zum Kauf empfehlen kann.
Testergebnis
Verarbeitung, Display
Stylus, Software
Details: 13 Zoll, 2880 × 1920, 60 Hz / 120 Hz, Intel Core i7-1185G7 (Vierkern, 3 GHz), 16 GB RAM, 256 GB SSD, 2 × USB-C, 3,5 mm Audio, proprietärer Stromanschluss mit externer PSU, Windows 11 Home, Lieferumfang ohne Tastaturfolio (Fr. 189.-) und Stylus (Fr. 135.-)
Preis: ab Fr. 1149.-
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