Jedermanns Liebling
11.03.2025, 14:00 Uhr
Test: MacBook Air (M4)
Das MacBook Air demonstriert wie kein anderes Modell, was einen Mac auszeichnet

(Quelle: Apple Inc.)
Das Seminar begann um acht und wir waren zu zehnt. Ich platzierte das MacBook Air M2 gefällig vor mir und beobachtete das Treiben der Neun. Als wäre die Szene choreografiert, kramten sie ihre Windows-Geräte hervor, Notebooks von beeindruckender Grösse. Sie zerrten klumpige Netzteile aus ihren Taschen und haderten mit dicken, schwarzen Kabeln. Doch vor allem suchten sie – teils gebückt, teils auf Knien – nach einer Stromquelle in der Nähe des Schreibtisches. Ausnahmslos alle.
Um es kurz zu machen: Am Ende des Tages zeigte die Batterie des MacBook Air noch knapp 60 Prozent. Und manchmal braucht es solche Erlebnisse, damit ich wieder weiss, was ich am MacBook Air habe – auch wenn es längst zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Lang lebe das MacBook Air
Dasselbe MacBook Air mit M2 steht auch heute noch auf meinem Schreibtisch, obwohl das neuste Modell jetzt mit dem M4 ausgeliefert wird. Der Grund ist einfach: Meine Anforderungen können mit dem Tempo, mit dem Apple neue M-Chips vorstellt, schlicht nicht mithalten. Zu meinen etwas anspruchsvolleren Arbeiten zählen die Videoverarbeitung, das Layoutprogramm InDesign und ein wenig Photoshop. Und all diese Aufgaben flutschen so schnell und reibungslos, dass sich ein schnelleres MacBook Air mit M4 in meinem Fall kaum bemerkbar machen kann.
Oder anders: Wenn Sie heute ein MacBook Air M4 kaufen und bei der Ausstattung nicht geizen, wird Sie das Gerät jahrelang begleiten. Nicht im Sinne von «es reicht für das, was ich mache» – sondern als potentes, gefälliges Arbeitstier, das jeden Tag aufs Neue Freude bereitet.
Diskretion ist selbstverständlich
Was das Gerät ebenfalls auszeichnet, ist seine Diskretion, die alle Aspekte abdeckt. Seine komplette Bauhöhe unterbietet so manches Display eines Windows-Laptops. Es wirkt edel und dezent und passt damit in jede Umgebung.
Doch vor allem arbeitet das MacBook Air immer lautlos, denn es kann ja gar nicht anders: Im Inneren dreht sich kein Lüfter. Das bedeutet zwar, dass der M4 unter Dauerlast irgendwann gedrosselt werden muss, um eine Überhitzung zu vermeiden. Mögliche Szenarien wären der Export eines langen Videos in hoher Auflösung, eine Musik-Komposition aus unzähligen Spuren oder umfassende 3D-Berechnungen. Doch abseits solcher speziellen Situationen wird das MacBook Air im Betrieb nicht einmal handwarm.
Arbeiten am Schreibtisch
Im Innendienst wird das MacBook Air zum Schreibtischtäter – und wurde in dieser Disziplin mit den Jahren immer besser. Die Generationen mit dem M1 und M2 konnten neben dem internen gerade noch ein externes Display befeuern. Mit dem M3 erhöhte sich die Zahl auf zwei externe Displays – aber nur, wenn das MacBook Air geschlossen betrieben wurde, also im Clamshell-Modus («Muschelschalen-Modus»).
Mit dem neusten M4-Chip fällt auch diese Grenze: Zusätzlich zum internen Display stemmt das MacBook Air zwei weitere Displays bis zu einer Auflösung von 6K bei 60 Hz. Dazu werden die beiden Thunderbolt-4-Ports verwendet: Sie bieten nicht nur eine Datenrate von bis zu 8 GB pro Sekunde, sondern lassen sich auch als digitale Videoausgänge verwenden. Ausserdem wird natives DisplayPort 1.4 über USB-C unterstützt.
Die Batterie wird auf verschiedene Arten gespeist. Für den Dauerbetrieb am Schreibtisch empfiehlt sich die MagSafe-Verbindung, die zusammen mit dem Netzteil zum Lieferumfang gehört. Dadurch bleiben beide Thunderbolt-Anschlüsse frei. Und wenn jemand über das Kabel stolpert, löst sich die Verbindung mit einem leisen «Plopp!», statt das MacBook Air in die Tiefe zu reissen.

Der MagSafe-Ladeport schützt vor Stürzen vom Schreibtisch, bleibt aber optional
Quelle: Apple Inc.
Alternativ lässt sich die Batterie über einen der beiden Thunderbolt-Anschlüsse laden. In meinem Fall ist das MacBook Air über Thunderbolt mit einem Apple Studio Display verkabelt – das einzige Kabel übrigens, das es für den Betrieb braucht. Denn über diese Verbindung wird nicht nur das Bild, sondern auch der Ton, Strom und Daten übertragen. In einem der drei verbleibenden USB-C-Anschlüsse auf der Rückseite des Studio Displays steckt ein Funk-Dongle von Logitech, der die hervorragende «MX Keys for Mac»-Tastatur und die nicht weniger überzeugende «MX Master 3S for Mac»-Maus verbindet.

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Quelle: Apple Inc.
Wird also das MacBook Air über das einzelne Thunderbolt-Kabel angeschlossen, zieht alles mit: Strom, Bild und Ton, während Maus und Tastatur automatisch verbunden werden. Umgekehrt reicht die Trennung dieses Kabels, damit der Ausflug beginnen kann.
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