Einstiegsdroge
29.07.2020, 14:45 Uhr
Test: Apple MacBook Air (2020)
Das MacBook Air ist das Apple-Notebook schlechthin und lockt nicht nur mit seinem Preis.
Das beliebteste Notebook von Apple – aus guten Gründen
(Quelle: Apple, Inc.)
Als Steve Jobs am 15. Januar 2008 auf der Bühne das erste MacBook Air aus einem Umschlag zog, avancierte das Gerät fast über Nacht zum beliebtesten Apple-Notebook überhaupt. Das ikonische, keilförmige Äussere wurde bis heute oft kopiert. Aber das Gerät als Gesamtpaket blieb unerreicht.
Mit dem Modell 2020 frischt Apple das MacBook Air markant auf und macht ausserdem einen Fehler rückgängig, namentlich die gescheiterte Tastatur des unmittelbaren Vorgängers. Geblieben ist hingegen der sympathische Formfaktor, aber nichts anderes war zu erwarten: Ihn zu ändern, wäre natürlich eine Eselei.
Das MacBook Air ist – wie könnte es anders sein – steinsolide verarbeitet. Das Gehäuse aus einer Aluminium-Legierung macht sofort klar, dass beim Einsteiger-Notebook keine Kompromisse gemacht wurden. Der Deckel mit dem Display lässt sich einhändig öffnen, ohne dass der untere Teil abhebt. Alles ist so, wie es sein soll.
Allzweckwaffe Thunderbolt
Neben der Klinkenbuchse rechts bietet das MacBook Air zwei Thunderbolt-3-Anschlüsse auf der linken Seite – und die haben es in sich! Sie kommen im USB-C-Formfaktor und sind natürlich auch mit diesem Standard kompatibel, genauer: mit USB 3.1 der zweiten Generation und mit einer Datenübertragung von bis zu 10 Gbit pro Sekunde. Über diese Thunderbolt-3-Schnittstelle sind sogar Datenübertragungen von 40 Gbit pro Sekunde möglich, wenn zum Beispiel ein RAID angeschlossen wird. Doch das ist für die Zielgruppe wohl kaum von Interesse.
Über Thunderbolt 3 lässt sich praktisch alles anschliessen, was auch nur im Entferntesten relevant ist
Quelle: PCtipp.ch
Wichtiger ist, dass über Thunderbolt 3 jeder wichtige Anschluss adaptiert werden kann, etwa DisplayPort oder HDMI für externe Bildschirme. Dabei stemmt der kleine Rechner ein weiteres Display in 6K-Auflösung (!) oder zwei 4K-Displays, immer mit jeweils 60 Hertz. Für alle anderen Geräte wie USB-Sticks, SD-Karten, alte VGA-Projektoren und mehr bieten Apple und unzählige Drittanbieter die passenden Adapter an.
Das MacBook Air wird über diese Anschlüsse ausserdem geladen; welcher Anschluss mit dem Netzteil verbunden wird, spielt keine Rolle – und das ist bei Notebooks aus der Windows-Welt eine sehr seltene Eigenschaft.
Display und Kamera
Das Display durchmisst 13,3 Zoll bei einer Auflösung von 2560×1600 Pixeln, was einer Dichte von 227 ppi entspricht. Die Oberfläche ist nicht matt, aber hervorragend entspiegelt. Zusammen mit den kräftigen Farben und den ausgewogenen Kontrasten entsteht in dieser Notebook-Klasse ein Bild, das über jeden Zweifel erhaben ist.
Das Display arbeitet ausserdem mit Apples True-Tone-Technologie, bei der die Farbtemperatur an jene der Umgebung angepasst wird. Das führt gerade am Abend oder im Dämmerlicht zu einer wärmeren, sehr angenehmen Darstellung, an die sich die Augen noch so gerne gewöhnen. Für Arbeiten, bei denen es auf höchste Farbtreue ankommt, lässt sich True Tone natürlich ausschalten.
Mit der integrierten Webcam kommt auch der einzige wirkliche Kritikpunkt. Vielleicht hätte ich ihr vor einem Jahr keine grosse Bedeutung zugemessen, doch heute sind Video-Chats wichtiger denn je. Und so bietet die Face-Time-Kamera (Marketing-Sprech von Apple) gerade einmal eine Auflösung von 720p, was im Zeitalter der hochauflösenden Displays nicht mehr zu entschuldigen ist. Natürlich lassen sich externe Kameras und neuerdings sogar professionelle Systemkameras anschliessen; doch die Fummelei, die damit einhergeht, entspricht nicht dem Charakter dieses feinen Notebooks.
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