Test: Apple Mac Studio 2023
Vom Speicher und fehlenden Nachrüstungen
Für alle, die zum ersten Mal einem Mac mit M1 oder M2 gegenüberstehen, muss ein wenig ausgeholt werden, um die Architektur zu würdigen. Dann wird auch klar, warum sich der Mac Studio nachträglich nicht mehr aufrüsten lässt – was übrigens auch für alle anderen Macs gilt.
Bei den M-Chips spricht man nicht mehr von der CPU, also dem Hauptprozessor. Stattdessen handelt es sich um ein SoC, ein «System on Chip». Alles, was den Rechner definiert, befindet sich auf einem einzigen Baustein: die CPU, die Grafikeinheit, die SSD und alles andere. Hier wird nichts gesteckt – und deshalb ist auch nichts austauschbar.
Alle Bestandteile auf dem SoC teilen sich ausserdem einen superschnellen Speicherpool, das «Unified Memory», das von Apple mit «gemeinsamer Arbeitsspeicher» übersetzt wird. Dabei darf der Aufbau nicht mit dem kompromissbehafteten «Shared Memory» verwechselt werden, bei dem sich in den meisten Fällen eine bescheidene Grafikkarte den RAM mit der CPU teilt.
Denn was es beim M1 und M2 nicht mehr gibt, sind überholte Bus-Architekturen oder Controller. Stattdessen greift jeder Rechenkern direkt auf diesen Speicherpool zu. Die Daten stehen auch jedem anderen Baustein zur Verfügung, der sie benötigt: Das kann etwa die Grafikeinheit oder die Neural Engine sein. Dabei sind die Antwortzeiten extrem kurz, weil keine Daten von hüben nach drüben kopiert werden müssen.
Auch die SSD ist ein unabänderlicher Bestandteil des SoC. Sie schreibt rund 7 GB pro Sekunde und liest rund 5,8 GB pro Sekunde. Das sind 800 MB pro mehr beim Schreiben und 500 MB mehr bei Lesen, als noch der Vorgänger bieten konnte.
Nichts zu hören
Das SoC bietet durch seine verdichtete Bauweise noch andere Vorzüge: in einem MacBook Air nimmt das SoC kaum Platz ein, während der restliche Raum fast vollständig von der Batterie gefüllt wird – was sich wiederum in einer deutlich längeren Laufzeit niederschlägt. Im Mac Studio wird hingegen ein Grossteil des Volumens vom Lüfter eingenommen, der die warme Luft nach aussen schaufelt.
Durch diese grosszügige Dimensionierung ist der Mac Studio im normalen Betrieb unhörbar. Andere Tester bestätigen, dass er auch unter Volllast nur ein sanftes Rauschen von sich gibt. Allerdings habe ich es in diesem Test mit meinen Mitteln nicht geschafft, den Rechner so weit zu fordern, dass die Lüfter zu ihrer Höchstform auflaufen müssen.
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