XL-Design 04.07.2022, 17:51 Uhr

Hands-on: True-Wireless-Kopfhörer Aonic Free von Shure

Der Aonic Free von Shure wirkt wie aus der Zeit gefallen mit seinen grossen Ohrteilen – doch im Kurztest bewies das True-Wireless-Modell seine Stärken in Laufzeit und Klangqualität.
(Quelle: Shure)
Während die meisten Hersteller versuchen, ihre True-Wireless-Kopfhörer so klein und unauffällig wie möglich zu designen, geht Shure mit dem Aonic Free einen anderen Weg. Sie sehen beinahe so aus wie die ersten Modelle dieser mittlerweile so angesagten Kopfhörer-Variante und wirken damit etwas aus der Zeit gefallen.
Das grosse Gehäuse war aber im Test keineswegs störend, und durch die eigenwillige Konstruktion, die sich relativ tief in den Gehörgang schraubt, sassen die Aonic Free bombenfest. Das Gewicht von etwas über 7 Gramm empfanden wir beim Tragen nicht als unangenehm. Durch die vergleichsweise üppig dimensionierten integrierten Akkus – auch ein Grund für das Gewicht – kamen wir auf rund 7 Stunden Laufzeit, bevor sie wieder ins Ladecase mussten. Auch dieses ist im XL-Format, ein unauffälliges Transportieren in der Hosentasche ist damit leider nicht möglich. Dafür kann man mit dem Case die Ohrteile zweimal wieder komplett laden. Andere Hersteller schaffen das auch, aber mit einem deutlich kleineren Ladeetui.
Die Verbindung zum Smartphone gelang im Test denkbar einfach, sowohl mit unserem iPhone 13 mini als auch mit dem schon etwas betagteren OnePlus 8T. Über die App lassen sich die physischen Tasten an den Ohrstücken individuell belegen – ein echter Pluspunkt. Wer will, kann sich den Equalizer in der App nach Belieben einstellen und diese Presets ebenfalls per Tastendruck ändern. 
Quelle: Shure
Doch eigentlich benötigt man diese Feineinstellung des Klangs nicht: Die Aonic Free liefern auch in der Standardeinstellung einen hervorragenden Klang, ohne Höhen oder Tiefen zu sehr zu betonen. Beim Telefonieren lieferte der Kopfhörer eine ordentliche Performance ab, wir hätten uns aber eine stärkere Ausfilterung störender Umgebungsgeräusche gewünscht. Diese kamen stellenweise direkt beim Gesprächspartner an. Das Noise Cancelling dagegen klappte sehr gut, egal ob Strassenbahn oder Stimmengewirr im Hauptbahnhof – alles wurde merklich gedämpft. Wie viele andere Kopfhörer hat auch der Aonic Free einen Umgebungsmodus, der beispielsweise eingeschaltet werden kann, wenn man die Durchsagen im Flugzeug oder im Bahnhof verstehen möchte. Das klappte im Test ausgezeichnet, man hatte auf einmal das Gefühl, ein deutlich besseres Gehör zu besitzen. 
Insgesamt hat uns der Shure Aonic Free gut gefallen. Die Klangqualität ist – auch dank der Hi-Fi-Codecs aptX und AAC – über jeden Zweifel erhaben, lediglich als Office-Kopfhörer im Grossraumbüro würden wir ihn nicht empfehlen. Der Preis ab 170 Franken ist etwas hoch, geht aber noch in Ordnung.

Christopher Bertele
Autor(in) Christopher Bertele



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