KMU-Spezial: Schweizer Hoster und worauf Sie achten sollten

Schweizer Hosting

Das Label «swiss hosting» soll dafür einstehen, dass Daten die Schweiz nicht verlassen. Damit werden Swissness und Qualität durch die Verwendung des Gütesiegels gesichert. Doch was bedeutet dies in der Praxis? Der PCtipp klärt die wichtigsten Fragen rund um die Datensicherheit, den besonderen Hosting-Standort Schweiz und was es mit dem Label genau auf sich hat.

Wer steckt hinter «swiss hosting»?

Lanciert wurde das Qualitätssiegel «swiss hosting» im Jahr 2019 von Swiss Made Software. Die Idee dahinter: Hosting-Provider, SaaS-Unternehmen (Software as a Service) und Cloud-Anbieter sichern ihren Kunden den Datenstandort Schweiz sowie auch die Datenkontrolle in der Schweiz zu. Die Firmen verpflichten sich vertragsbindend zur Einhaltung verschiedener Kriterien. Mittlerweile ist die Zahl an Unternehmen aus allen Bereichen der Schweizer IT-Szene, die sich mit dem Label schmücken, auf über 250 angewachsen. Detaillierte Informationen zum Label liefert der Link swissmadesoftware.org.
iWay trägt das Label swisshosting seit 2020
Quelle: iway

Was bedeutet das Label konkret?

Das Gütesiegel soll bei einem Hosting-Anbieter darauf hinweisen, dass die Daten in der Schweiz verbleiben. Zudem soll der Zugang zu den Daten für Dritte nur über Schweizer Behörden möglich sein. Wichtig: «swiss hosting» steht dafür, dass bei einem ordentlichen Verfahren nur Schweizer Behörden Zugriff erhalten und die betroffenen Parteien gemäss Schweizer Recht behandelt werden. In der Praxis muss man allerdings genau hinschauen: Der Standort Schweiz ist für den Schutz der Daten nicht allein massgebend. Vielmehr sorgt das Qualitätsmerkmal («swiss hosting») für eine Offenlegung im Cloud-Geschäft. Denn mithilfe des Labels können Kunden sowohl im B2B-Bereich (Business to Business) als auch B2C-Segment (Business to Consumer) erkennen, bei welchem Serviceprovider und bei welchen Applikationen allein die Schweizer Behörden und Schweizer Gesetze bindend sind. Liegt hingegen die Kontrolle eines Schweizer Unternehmens im Ausland, endet die Aufsichtshoheit der Schweizer Behörden. Es geht bei «swiss hosting» folglich nicht um Datensicherheit, sondern um Datenschutz – das Ganze findet also auf juristischer Ebene statt.
Hostpoint gehört zu den Providern mit dem Label «swisshosting»
Quelle: Hostpoint



Kommentare
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Nuclear Submarine
07.06.2023
"Swiss Hosting" und sicher? Das grenzt für mich an einen Scherz. Die rechtliche Situation ist für User in der Schweiz keinen Deut besser als in den USA. Die einzige wirkliche Sicherheit von Daten ist gegeben, wenn eine echte Ende-to-End-encryption angeboten wird. Das ist bei keinem einzigen schweizerischen Hoster gegeben. Apple bietet das hingegen seit dem macOS 13/iOS 16 als Option an. Schweizer Hoster geben den Schweizer Behörden die Daten und ihren Schlüssel ohne mit der Wimper zu zucken heraus. Richtervorbehalt hin oder her. Mit Hoheit über die Daten hat das nichts zu tun.