Tests
13.11.2015, 09:08 Uhr
Chromecast Audio im Test
Die Stereoanlage wird absolet.
Googles Streaming-Stick für den TV gibts nun auch für die Stereoanlage: Er nennt sich Chromecast Audio. Das Prinzip ist dabei genau dasselbe. Statt über HDMI verbindet man die Dongle-Scheibe per 3,5-mm-Kabel mit den Lautsprechern. Noch besser: Der Chromecast Audio fügt sich dank seines optischen Digitalausgangs auch in High-End-Umgebungen ein. Ein Toslink-Kabel liegt allerdings nicht bei. Höchste Audioqualität an einem Receiver erreicht man für 4 bis 5 Franken mit einem Toslink-Miniplug für den 3,5-mm-Klinkenstecker. Für Boxen mit dem dickeren Bananenstecker kann man ebenfalls für ein paar Franken einen Adapterstecker kaufen. Strom erhält der kleine Musikmacher wie beim TV-Stick entweder über USB oder über den mitgelieferten USB-Adapter.
Simple Einrichtung
Die Einrichtung ist denkbar simpel. Man schliesst das Streaming-Device mit dem knapp 15 cm langen Klinkenkäbelchen an einem Lautsprecher an. Nach Installation der Chromecast-App auf dem Android- oder iOS-Gerät, baut die App zunächst eine Point-to-Point-Verbindung mit dem neuen Audio-Dongle auf. Erklingt der Testton auf dem Lautsprecher, steht die Verbindung. Der Streaming-Dongle erfordert darauf einen Verbindungsaufbau zum Heimnetzwerk. Und schon kann man ganze Playlists oder einzelne Streams von Apps wie TuneIn Radio oder Spotify bequem vom Handy an den Lautsprecher senden. Das geht in gewohnter Chromecast-Manier, indem man in der jeweiligen App auf das quadatische Symbol tippt. Sämtliche neuen Streaming-Apps, die das Device unterstützen, werden bei Installation im Hauptmenü der Chromecast-App gelistet. Ist schon ein Chromecast-Gerät in Verwendung, schaltet man die Empfängerquelle einfach übers Cast-Symbol um.
Vorteile und Nachteile der Lösung
Ein grosser Vorteil der Google-Audiolösung gegenüber Bluetooth-Übertragung ist das fürs Smartphone akkuschonende Prinzip: Ist der Dongle einmal angepeilt, streamt das Device von sich aus weiter. Im Test überzeugte Googles rundes Kästchen im Schallplattendesign. Der initiale Verbindungsaufbau klappt nur dann nicht, wenn das WLAN-Signal des Routers zu schwach ist. Auf kurze Distanzen in Abständen von 2 bis 3 Metern registriert das Musik-Gadget Steuerungsbefehle problemlos. Ein Problem, das manchmal auftauchen kann: Entfernt man sich zu weit vom Lautsprecher-IQ-Spender und die Verbindung bricht ab, werden Steuerungsbefehle nicht mehr richtig registriert.
Interessanter für Audiophile dürfte die Frage sein, wie es um den Support von Lossless Audio über den digitalen Audioausgang bestellt ist. Ein Blick auf die Google-Entwicklerseite verrät, dass der FLAC-Codec in der Cast-API zwar unterstützt wird. Doch, wo sind die Apps und welche maximale Qualität wird zum Lautsprecher gestreamt, fragen sich auch viele User im Chromecast-Help-Forum. Diese Frage bleibt wohl abhängig von den App-Entwicklern. Einen «Normalverbraucher» wie mich kümmert das weniger: Auf einer High-End-Anlage war die Audioqualität über Klinke glasklar und ausgewogen. Die Lautstärke lässt sich übrigens wie beim TV-Chromecast auch über die Smartphone-Lautstärketasten steuern.
Fazit
Wer keinen Netzwerkplayer oder kein Internetradio besitzt, dürfte mit dem 39 Franken günstigen Chromecast Audio glücklich werden. Google plant angeblich schon ein Software-Update für Lautsprecher in mehreren Räumen. Das könnte zumindest Anbietern bisheriger Multiroom-Lösungen wie Sonos sogar ein wenig Angst einjagen. Vorerst aber bleibt abzuwarten, wie und ob sich der Chromecast Audio auch unter Audiophilen durchsetzt.
Testergebnis
Preis, Bedienkonzept, Tonqualität, WLAN-Empfang
Support von Lossless Audio
Details: 3,5-mm-Klinke, digitaler Audioausgang (optisch), WLAN 802.11ac (2,4 GHz/5 GHz), HD-Audio (24 Bit/96 KHz, Stromversorgung via USB oder Netzteil, ab Android 4.1, iOS 7, Windows 7, Mac OS 10.7, Abmessungen: 5,19 x 5,19 x 13,49 cm, Gewicht: 30,7 g
Preis: Fr. 39.-
Infos:store.google.com/product/chromecast_audio?hl=de
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Autor(in)
Simon
Gröflin
15.11.2015
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