Tests 15.07.2014, 06:00 Uhr

Test: Panasonic Lumix GH4

Panasonic bringt mit der Lumix GH4 die erste spiegellose Systemkamera (DSLM) mit 4K-Videofunktion. Damit ist die GH4 für die Zukunft gerüstet. Doch was ist mit der Gegenwart?
Mit der Panasonic Lumix GH4 macht 4k-Video einen weiteren Schritt in Richtung Mainstream. Die GH4 ist die erste Systemkamera, die so hochauflösend filmen kann und sie ist eine der ersten, die auch zahlbar ist. Zahlbar heisst aber noch lange nicht günstig. Mit einem Strassenpreis von über 2000 Franken ist die GH4 klar im gehobenen Preissegment angesiedelt.
Optisch wählt Panasonic den funktionalen Weg. Statt Retro-Look oder extrakleinem Design für die Hosentasche setzt die Lumix GH4 auf den DSLR-Stil. Der grosse Körper bringt alle damit verbundenen Vor- und Nachteile mit sich: Die Handhabung ist dank grossem Griff und vielen einstellbaren Knöpfen auf DSLR-Niveau. Dafür ist die GH4 deutlich sperriger als andere Systemkameras. Auch im Vergleich mit Micro-4/3-Kameras wie der Olympus OM-D-Serie. Die Verarbeitung ist, wie in diesem Preisniveau zu erwarten ist, hochwertig. Schutz vor Spritzwasser und Staub ist inklusive, genauso wie ein solider Körper, der auch den einen oder anderen Stoss aushält.
Panasonic setzt auf DSLR-Design
DSLR-Besitzer werden sich mit der GH4 sofort verstehen. Besonders Canon-Nutzer erwartet ein gewohntes Layout an Tasten und Rädern. Beide geben ein angenehmes Mass an Feedback und sind sinnvoll platziert. Durch das wertige Material ist die GH4 nicht gerade die leichteste Systemkamera, jedoch bleibt das Gewicht angenehm.

Sensor

Panasonic setzt als einziger Hersteller neben Olympus auf Sensoren im Micro-4/3-Format. Der Sensor ist also kleiner als bei spiegellosen Modellen von Sony (35 mm / APS-C) oder Fujifilm (APS-C), jedoch grösser als bei Nikons spiegellosem Angebot (1-Zoll). Durch den kleineren Sensor erhält die Lumix GH4 weniger Licht und somit mehr Bildrauschen bei schwierigen Lichtverhältnissen. Glücklicherweise ist der in der GH4 verbaute Sensor qualitativ hochwertig und schafft auch über 5000 ISO noch brauchbare Bilder.
Das Micro-4/3-Format ist rund halb so gross, wie ein Sensor im Kleinbildformat. Brennweiten und Blendenwerte müssen also mal 2 gerechnet werden um den äquivalenten Bildausschnitt, respektive die äquivalente Tiefenunschärfe zu erhalten.
Die Oberseite der GH4

Kit-Objektiv

Das Kit-Objektiv reflektiert leider nicht die hohe Qualität der Kamera. Mitgeliefert wird ein Superzoom-Objektiv mit einer Brennweite von 14–140 mm (28–280 mm Kleinbild-äquivalent) und einer maximalem Brennweite von f/3,5–5,6. Leider ist das Objektiv qualitativ auf dem Niveau einer billigen Kit-Linse, wie man sie von Einsteiger-DSLRs her kenn. Lediglich die stabile Bauweise hebt ein wenig davon ab. Das reflektiert sich jedoch auch im Kaufpreis von rund 600 Franken. Panasonic bietet einige gute Objektive an, die der Qualität der Lumix GH4 gerechter werden. Es lohnt sich also, auf das Kit zu verzichten und ein wenig mehr Geld in ein hochwertigeres Objektiv zu investieren.
Das Kit-Objektiv kann nicht mit der Qualität der Kamera mithalten
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