Test: Olympus Pen Lite (E-PL5)

Serienbildmodus und Bildqualität

Tempo, Tempo!

Mit maximal 8 Fotos pro Sekunde verfügt die neue Pen Lite auch über einen sehr schnellen Serienbildmodus, der allerdings nur eine Sekunde lang aufrecht erhalten werden kann. Danach wird die Kamera langsamer. Am Ende des Serienfeuers ist für einen Moment die Kamera blockiert, weil die Daten vom Pufferspeicher auf die Speicherkarte übertragen werden müssen.
Die schnelle Serienfunktion wird auch für Belichtungsreihen verwendet. Das HDR-Bracketing bietet einen maximalen Belichtungsunterschied von -6 EV bis + 6 EV – das ist wesentlich mehr als bei den meisten anderen Kameras. Schade nur, dass die E-PL5 keine automatische HDR-Berechnung kennt.
Der Autofokus ist tatsächlich schnell, wenigstens solange genug Licht vorhanden ist. Für gelegentliche Einsätze im Bereich Sport und Action ist die Kamera also durchaus geeignet. Wer gewohnt ist, mit optischem Sucher zu fotografieren, dürfte aber gerade in diesem Anwendungsgebiet etwas Mühe haben.

Bildqualität

Bis etwa 400 ISO gibt die Qualität auch in der 100-Prozent-Vergrösserung kaum Anlass zur Kritik. Schaltet man die Rauschunterdrückung aus oder nutzt RAW, ist zwar schon bei 400 ISO leichtes Rauschen erkennbar, was aber nicht weiter stört. Das Rauschen weist einen angenehmen Charakter auf, ähnlich wie körniger, lichtempfindlicher Film.
Bei 6400 ISO zeigt sich natürlich das Rauschen deutlich; auf 800 x 600 Pixel verkleinert, sind jedoch kaum Unterschiede zur höchstmöglichen Qualität zu sehen (siehe dazu die Bildergalerie). Bei der höchsten Lichtempfindlichkeit von 25'600 ISO sind Mängel in der Bildqualität auch stark verkleinert noch sichtbar; zudem lässt auch die Leuchtkraft der Farben etwas nach. Andererseits ist es positiv, dass man überhaupt eine so hohe Empfindlichkeit einstellen kann – auch im RAW-Format, das nicht einmal sehr viel mehr rauscht.
Unter dem Strich bietet die E-PL5 für eine Kamera dieser Grösse ein sehr gutes Rauschverhalten und ist zusammen mit einem lichtstarken Objektiv absolut für Lowlight-Fotografie tauglich.
Der automatische Weissabgleich (AWB) liefert neutrale Farbtöne, arbeitet also so, wie er sollte. Allerdings: Ab Werk ist der Sondermodus «warme Farben» voreingestellt, der je nach Licht einen Farbstich erzeugen kann. Es dürfte sehr lange dauern, bis ein Anfänger den Grund dafür entdeckt, zumal das entsprechende Menü defaultmässig gar nicht angezeigt wird.
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Autor(in) David Lee



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