Test: Canon EOS M50
Austattung, Video und Fazit
Ausstattung
Neben dem grossen Sensor hat in der EOS M50 auch noch Anderes Platz. Ein wichtiger Fokus von Canon für die M50 war die Verbindung zwischen Smartphone und Kamera. Statt einer halbgebackenen WiFi-App liefert Canon eine dreiteilige Verbindung mit NFC, Bluetooth und WiFi. NFC sorgt für den Handshake der Geräte, Bluetooth hält die Verbindung aktiv, wenn die Kamera ausgeschaltet ist, und WiFi transportiert Daten. Das Resultat ist eine angenehme und grösstenteils reibungsfreie Erfahrung als Nutzer.
Es gelten jedoch die üblichen Limitierungen beim Datentransfer. Allem voran: nur JPGs. Keine RAWs und keine Videos. Wer jedoch in JPG fotografiert und seine Ferienfotos gleich sofort auf Instagram teilen muss, wird mit der M50 bedient. Per App können Sie Bilder sogar kontinuierlich auf das Smartphone kopieren.
Zu Hause können Sie die WiFi-Funktion ebenfalls verwenden. Befinden sich Ihr PC und Ihre Kamera im selben Netzwerk, können Sie Fotos (auch RAW) und Videos von der Kamera auf den PC synchronisieren, ohne jemals ein Kabel einstecken zu müssen. Ausser natürlich für den Akku, der durch die WiFi-Funktion noch schneller leer wird.
Eine weitere Neuerung bei Canon ist das Dateiformat. Die M50 ist die erste Kamera mit CR3-Dateien. Diese RAW-Dateien sollen vor allem effizienter sein. Unter anderem mit einer neuen Qualitätsoption: C-RAW. Anders als bei RAW medium oder RAW small wird bei C-RAW die Pixelzahl nicht verkleinert, sondern die Datei ohne grossen Qualitätsverlust komprimiert. Das bringt C-RAW irgendwo zwischen RAW und JPG, was die Flexibilität angeht.
Video
Enttäuschend ist die Videofunktion der Canon EOS M50. Und das ausgerechnet bei der ersten Canon-Kamera im Amateursegment, welche 4K-Video anbietet. Die 4K-Videoaufnahmen mit 24 FPS der M50 sind allerhöchstens Mittelmass. Mit verantwortlich dafür ist auch der hohe Cropfaktor. Nach dem Zuschnitt von Vollformat auf APS-C (1.6× bei Canon) kommt ein weiterer Zuschnitt von 1.7× dazu. Fügt man dem noch die digitale Bildstabilisierung hinzu, kommt man auf einen finalen Cropfaktor von bis zu 2.25× plus APS-C. So wird aus dem 15 – 45 mm Kit-Objektiv schnell ein 54 – 162 mm Telezoom. Ebenfalls Schade: Im 4K-Modus kann der ausgezeichnete Dual-Pixel-Autofokus nicht verwendet werden. Stattdessen gibt es nur den sehr einfachen Kontrast-Autofokus, der doch ein gutes Stück schwächer ist.
Auch bei der sonstigen Bildqualität kann Canon nicht mit der Konkurrenz mithalten. Die Videoaufnahmen der M50 wirken deutlich weniger scharf als jene der Konkurrenz und ein starker Rolling-Shutter-Effekt trübt den Spass weiter. Da hilft es auch nicht, auf 1080p runterzugehen.
Immerhin: Die Canon M50 bietet für angehende Filmemacher einen Mikrofon-Input an.
Fazit
Die Canon EOS M50 ist eine Kamera für minimalistische Fotografen. Sie funktioniert am besten im Automatikmodus und mit JPGs direkt aufs Smartphone. Wer also primär ein qualitatives Upgrade für sein Smartphone such, ist hier richtig. Dann stören nämlich auch die kleinen Tasten und die schlechte Videoqualität nicht gross.
Testergebnis
Sensor, Autofokus, Touch-Display
Manuelle Bedienung, Objektivauswahl, Video
Details: APS-C-Sensor, 24 Mpx, Dual-Pixel-Autofokus, 10 FPS, WiFi, Bluetooth, NFC, Elektronischer Sucher, Display dreh-, neig-, und wendbar, 4K 24p Video, 390 g
Preis: Fr. 579.-
Infos:canon.ch
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