Test: Sony Alpha 7R III
Bildqualität und Fazit
Bildqualität
Von der schieren Auflösung abgesehen, unternimmt die Sony R7 III einiges, um die Bildqualität zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel der neue Bionz-X-Prozessor, der laut Sony etwa 1,8-mal so schnell arbeiten soll und mit einer verbesserten Rauschunterdrückung kommt.
Tatsächlich lieferte die Kamera in unserem Test eine reife Leistung ab. Ungeachtet der enormen Auflösung sind die RAW-Bilder bei 6400 ISO praktisch rauschfrei. Bei 25'600 IOS machen sich die ersten Bildstörungen bemerkbar, die jedoch vom RAW-Converter (DxO PhotoLab) problemlos herausgerechnet werden. Ab 51'200 ISO tritt das Rauschen endgültig in den Vordergrund, die 102'400 ISO sind dann nur noch Futter für das Datenblatt.
Doch manchmal müssen es ja gar nicht so hohe ISO-Werte sein. Die 5-Achsen-Stabilisierung wurde gegenüber dem Vorgänger verbessert und kompensiert jetzt laut Sony 5,5 statt 4,5 Belichtungswerte, was jedoch schwer zu überprüfen ist. Stattdessen überzeugt die Praxis: Das mitgelieferte Zoom 24-105 Millimeter ist ebenfalls mit Sonys optischem SteadyShot ausgestattet. Zusammen mit dem Stabilisator im Gehäuse gelangen uns bei einer Brennweite von 105 Millimeter und einer Verschlusszeit von einer 1/25 Sekunde problemlos scharfe Aufnahmen.
Noch ein letztes Wort zur Auflösung: Die 42 Mpx des Sensors bedeuten nicht das Ende der Fahnenstange. Neu hinzugekommen ist der «Pixel-Shift-Modus». Dabei werden nacheinander vier Bilder aufgenommen, wobei sich der Sensor zwischen den Aufnahmen um einen Pixel verschiebt. Die einzelnen Aufnahmen werden anschliessend durch das kostenlose Programm Imaging Edge zu einer einzigen, riesigen Aufnahme mit 169 Mpx zusammengesetzt. Es liegt auf der Hand, dass dieses Verfahren nur mit unbeweglichen Motiven funktioniert, während die Kamera auf einem Stativ steht.
Fazit
Die Sony Alpha 7R III bietet viel Tempo, eine beeindruckende Bildqualität und überzeugt auch in der Dämmerung. Die neue Signalverarbeitung und der verbesserte Bildstabilisator sorgen dafür, dass man sich an den Bildern kaum sattsehen kann.
Am meisten Kritik verdient die mangelhafte Ergonomie, ganz besonders die überladene und antiquierte Menüführung. Jede App und jede Software, die in irgendeinem Zusammenhang mit dieser Kamera steht, versagt bei der Zuverlässigkeit und der Benutzerführung. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um Mängel, die mit überschaubarem Aufwand zu beheben wären – aber Sony scheint das einfach nicht wichtig genug. Falls Sie jedoch über diese «nicht-fotografischen Aspekte» hinwegsehen können, erwartet Sie hier eine aussergewöhnliche Kamera mit fast schon spektakulären Eigenschaften.
Testergebnis
Tempo, Auflösung, Sucher, Gewicht, Rauschverhalten
App, Menüführung, instabile Verbindung zum Mobilgerät, Anleitung
Details: Vollformat-Sensor mit 42 Mpx, Video bis 4K mit 30 fps, E-Bajonett, 5-Achsen-Stabilisator, 2×SD-Card-Slot, bis zu 425 AF-Punkte, NFC, Bluetooth 4.1, WLAN-N (2,4 GHz), USB-C, Gewicht 657 Gramm
Preis: ca. 3990 Franken (Gehäuse)
Infos:sony.ch
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