Tests 17.02.2012, 12:19 Uhr

Test: OmniOutliner für iPad

Konzepte, Texte und Strategien werden mit OmniOutliner fast automatisch besser. Die iPad-App wird zum idealen Begleiter für alle, die etwas zu planen haben.
Es rächt sich fast immer, wenn Ideen, Texte und vermeintliche Strategien sofort ausformuliert werden; das Schreiben druckreifer Texte behindert die Planung, und erst später wird offensichtlich, dass man sich verrannt hat. Die Folge: Wertvolle Arbeitsstunden landen im Papierkorb. Deshalb tut man gut daran, sich an eine einfache Regel zu halten: «Wer plant, schreibt nicht; wer schreibt, plant nicht.»
Stattdessen wird in einem Brainstorming alles notiert, was irgendwie wichtig sein könnte. Erst danach werden die einzelnen Gedankenfetzen zueinander in den richtigen Bezug gesetzt. Wer sich zuerst mit dem Aufbau beschäftigt, erkennt strukturelle Mängel oder sinnlose Abschweifungen, noch bevor viel Zeit mit der Ausformulierung vergeudet wird.
Die App OmniOutliner unterstützt den Planer bei diesem Prozess und begleitet ihn vom ersten Brainstorming bis zum fertig ausgearbeiteten Schriftstück. In der ersten Phase werden alle Stichworte erfasst, ohne Rücksicht auf ihre Wichtigkeit. Später werden die Einträge nicht nur sortiert, sondern auch übergeordneten Themen zugewiesen – die Gedanken werden in eine Reihenfolge gebracht, die den meisten Sinn ergibt. Dazu wird ein Eintrag einfach an eine andere Stelle geschoben. Um seine Position in der Hierarchie zu ändern, stehen separate Schaltflächen bereit.
Um die Übersicht zu wahren, lassen sich untergeordnete Einträge ein- und ausblenden. So kann man sich in Ruhe mit dem grossen Ganzen auseinandersetzen und sich im nächsten Moment auf ein winziges Detail stürzen. OmniOutliner passt sich unserer chaotischen Denkweise an und sorgt gleichzeitig dafür, dass die grauen Zellen in der Spur bleiben.
Doch die Arbeit mit der App ist nicht auf kurze Textpassagen beschränkt. Jeder Eintrag kann auch längere Texte aufnehmen, die sich bei Änderungen an der Struktur mitbewegen. Auch diese Texte lassen sich ein- und ausblenden, sodass sie dem ruhelosen Geist nicht in die Quere kommen, wenn er sich gerade nicht damit beschäftigen will.
Denken für Fortgeschrittene
Alle Aktionen werden auf einer gelungenen, zugänglichen Benutzeroberfläche ausgeführt. Bei Bedarf lassen sich weitere Spalten einfügen, in denen neben Texten auch Kontrollkästchen, das Datum oder sogar frei definierte Einblendmenüs abgelegt werden. Stilvorlagen sorgen ausserdem dafür, dass auf jeder Ebene das Erscheinungsbild konsequent eingehalten wird.
Export und Datenaustausch
Die offensichtlichste Schwäche zeigt die App beim Export. Zwar lassen sich die Dokumente problemlos mit der Mac-Version von OmniOutliner einlesen, aber wer diese Anwendung nicht besitzt oder mit einem PC arbeitet, muss sich mit ziemlich holperigen Austauschformaten zufrieden geben, wie zum Beispiel HTML oder Nur-Text. Immerhin ermöglicht das Format OPML den Austausch mit jedem Outliner am Rechner, der sich gegenüber solchen Dateien verständnisvoll zeigt. Gewünscht wären aber auch Formate wie Word oder PDF. So bleibt in den meisten Fällen nichts anderes übrig, als die Datei im Text-Format zu exportieren und die Formatierungen in Word oder einer anderen Textverarbeitung nachzuholen.
Fazit: OmniOutliner kann allen Planern und Denkern vorbehaltslos empfohlen werden. Bereits nach kurzer Zeit kann man sich kaum mehr vorstellen, wie man ohne diese Hilfe geplant hat. Abzüge gibt es jedoch für die relativ schwachen Export-Funktion und die fehlende Cloud-Unterstützung.

Testergebnis

Handhabung, Funktionen, Übersichtlichkeit
Keine Cloud-Unterstützung, beschränkte Export-Funktionen

Details:  Für iPad, ab iOS 4.2

Preis:  Fr. 20.-

Infos: 
http://itunes.apple.com/ch/app/omnioutliner/id430118869?mt=8

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