Tests
22.06.2011, 12:16 Uhr
Test: MeeGo-Smartphone Nokia N9
Der PCtipp war bei der Lancierung von Nokias neustem Smartphone N9 für Sie vor Ort. Nicht Windows ist an Bord, sondern das Linux-basierte Betriebssystem MeeGo. Welchen Eindruck das Gerät macht, erfahren Sie hier.
Nokia - bis dato untrennbar mit der Plattform Symbian verbunden und dafür bekannt, neu auf Windows Phone 7 zu setzen, präsentierte heute mal was ganz Neues: das Smartphone Nokia N9. Nicht nur die Hardware ist ein echter Hingucker, sondern auch das Betriebssystem. Zum Einsatz kommt MeeGo. MeeGo basiert auf Linux und ist Open Source.
Nokia - quo vadis?
MeeGo und Windows Phone 7 sind aber nicht das einzig Wahre in nächster Zeit, klärt Michael Gubelmann, Country Manager Schweiz, auf. Symbian werde noch bis 2016 unterstützt. Es sollen noch zwei grosse Updates ausgeliefert werden, die den Anwendern grössten Mehrwert brächten. Windows Phone 7 werde klar die Zukunft. Darauf werde man sich konzentrieren. Das neue MeeGo-Gerät sei eher ein Versuch und natürlich auch die Chance, Anwender zu erreichen, die keine Lust auf Windows oder Apple haben.
Gut kopiert
Auf den ersten Blick wirkt das Nokia N9 wie eine iPhone-Kopie. Auch bei der Swipe-Technik, mit der man zur Bedienung über den Bildschirm wischt, ist im Grunde nicht neu. Dennoch hat Nokia ein ganz eigenes Gerät entwickelt.
Die Hardware ist schlicht, edel und wirkt viel besser verarbeitet als beispielweise beim iPhone 3. Das MeeGo liegt geschmeidig in der Hand, hat keine störenden Ecken und Kanten. Dies, weil es aus einem einzigen Stück Polakarbonat gefertigt ist. Drei seitliche Knöpfe gibt es noch: Den Power-Button sowie jene, um die Lautsärke zu regeln. Die Bedienung muss über den Touchscreen erfolgen.
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Ist die Bedienung intuitiv?
Ungewohnte Bedienung
Das Prinzip ist einfach: Das Nokia N9 hat im Grunde drei Hauptscreens, die man via Swipe-Bewegung wechseln kann. Screen Nummer 1 ist die iPhone-ähnliche Applikationen-Ansicht. Der Anwender hat alle Apps auf einen Blick vor sich.
Screen Nummer 2 ist der Events-Screen. Die News-Zentrale. Hier wird der Anwender über entgangene Anrufe, eingegangene Mails oder Nachrichten aus dem Social Network informiert.
Screen Nummer 3 zeigt übersichtlich alle offenen Programme bzw das, mit dem sich der Anwender zuletzt beschäftigt hat.
Das Gerät verfügt über 1 GB RAM. Alle Apps können im Hintergrund geöffnet bleiben. Der Anwender muss nur dazwischen hin- und herswipen.
Da es keinen Home-Button gibt, ist die Bedienung via Swipe-Bewegung anfangs eher gewöhnungsbedürftig. Auch kennt der Anwender diverse Tricks zu Beginn nicht. Beispielsweise wird er sich unweigerlich die Frage stellen, wie er die Anwendung jetzt wieder verlassen kann oder wie er zwischendurch einen Anruf tätigen kann, während er gerade einen YouTube-Film guckt.
Probleme gibt es im Bezug auf die Swipe-Bewegung beim Betrachten von Bildern. Hier swiped man sich in der Galerie von Bild zu Bild. Wer allerdings nicht aufpasst, der hat sich schnell aus der kompletten Galerie geswiped, denn durch die gleiche Bewegung gelangt man wieder zu einem der Hauptscreens.
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Das Besondere am N9
Besondere Features
Abgesehen vom edlen Design kann das Nokia N9 mit einer hervorragenden Kameraqualität (Carl-Zeiss Optik, 8 Megapixel, Blitz, Autofokus) punkten. Mit an Bord sind natürlich zwei Kameras. Eine an der Vorder- sowie eine an der Rückseite des Geräts.
Natürlich sind auch HD-Videoaufnahmen möglich. Filme sind im 16:9-Breitbildformat abspielbar.
Auch entsprechenden Audiogenuss gibt es. Dafür sorgen Dolby Digital Plus und die Dolby-Headphone-Technologie. Gemäss Nokia geniesst der Benutzer damit Dolby Surround - ganz egal, welchen Kopfhörer er hat.
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Die Frage nach den Apps
Wanted: mehr Applikationen
Nokia Maps für Autofahrer und Fussgänger ist bereits kostenfrei vorinstalliert. Kartenmaterial kann ebenso kostenlos heruntergeladen werden. Auch sollen bereits einige Spiele mit an Bord sein. Um welche es sich dabei handelt, wusste zu diesem Zeitpunkt leider noch niemand genau.
Um Apps zu laden, muss sich der Anwender in den Ovi Store begeben. Allerdings könnten verfügbare Applikationen (Qt-basiert) der Knackpunkt des neuen Nokia N9 sein. Recht viele gibt es noch nicht. Dennoch sollten für den Anfang die beliebtesten verfügbar sein. Damit meint Nokia wohl Apps für Facebook, YouTube etc. Mit dem neuen Qt-Creator 2.2.1 sollen künftig möglichst viele Entwickler Apps für das Linux-basierte MeeGo programmieren.
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Wann kommt das N9 in die Schweiz und zu welchem ...
Marktstart N9
Das N9 soll noch vor November diesen Jahres in den Handel kommen. Möglicherweise noch im September. Den genauen Termin wollte Nokia noch nicht ausplaudern. Ebenso unklar ist, welche Netzbetreiber das MeeGo-Nokia dann tatsächlich ins Programm aufnehmen. Der Preis soll bei weniger als 800 Franken liegen. Auch hier wollte der Konzern keine Detailangabe machen.
Technische Details
Display: 3,9 Zoll WVGA (854 x 480), AMOLED mit gebogenem Glas
Kamera: 8 Megapixel, LED-Flash, Autofokus, Carl Zeiss, Wide Screen
Gewicht: 135 Gramm
Masse: 116,45 x 61,2 x 7,6-12,1 mm
Verbindung: GPS, Bluetooth, A-GPS, WLAN
Prozessor: ARM Cortex-A8, 1 GHz
Verfügbarer Speicher: 16 und 64 GB
Farben: Schwarz, Blau, Pink
An Bord: Near Field Communications (NFC), um sich mit Zusatzgeräten zu verständigen
Kamera: 8 Megapixel, LED-Flash, Autofokus, Carl Zeiss, Wide Screen
Gewicht: 135 Gramm
Masse: 116,45 x 61,2 x 7,6-12,1 mm
Verbindung: GPS, Bluetooth, A-GPS, WLAN
Prozessor: ARM Cortex-A8, 1 GHz
Verfügbarer Speicher: 16 und 64 GB
Farben: Schwarz, Blau, Pink
An Bord: Near Field Communications (NFC), um sich mit Zusatzgeräten zu verständigen
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Für welchen Anwender eignet sich das Nokia N9?
Nokia N9 - geeignet für ...
Das Nokia N9 ist eine gute Alternative für diejenigen, die Apple und Windows entsagen wollen. Das Gerät ist optimal für jene Anwender, die auf ein edles Design Wert legen sowie auf gute Bild- und Videoqualität oder Audiogenuss.
Wer regelmässig die neusten Apps oder Spiele haben muss, der wird mit diesem Nokia-Smartphone allerdings auf Dauer wohl nicht glücklich werden.
Hat die Nokia-MeeGo-Kombi Zukunft?
Vermutlich handelt es sich beim Nokia N9 um ein einmaliges Gerät. Es sei denn, es gingen Bestellungen in Apple-Dimensionen ein, witzelt Michael Gubelmann, Country Manager Schweiz. Die Frage, ob denn ein Nokia-MeeGo-Tablet denkbar sei, wurde definitiv nicht verneint. Man darf gespannt sein.
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