Test: LG Nexus 5X

Leistung und Software

Leistung

In Sachen Design kann das Nexus 5X nicht ganz mit den teuren Flaggschiffen mithalten und genauso verhält es sich mit der Leistung: nicht ganz. Will man mit den Spezifikationen seines Smartphones angeben, kann man das durchaus als negativ sehen. Wirklich gross ist der Unterschied zwischen den absoluten Spitzengeräten und der Kategorie «Fast-Flaggschiff» nicht. Besonders im Alltagsgebrauch. Der im Nexus 5X verbaute Snapdragon 808 (Hexacore, 2 x 1,82 GHz, 4 x 1,44 GHz) ist leistungsmässig so nahe am Flaggschiff-Standard 810 dran, dass man bei normaler Nutzung rein gar nichts davon mitbekommt. Android 6.0 läuft auf dem Nexus 5X fast noch etwas flüssiger als Android 5.1 auf einem High-End-Gerät. Hier passt die Abstimmung von LGs Hardware auf Googles Betriebssystem so gut wie sonst nirgends im Android-Ökosystem.
Etwas heikel könnten die 2 GB RAM werden, jedenfalls für Langzeitnutzer, die das Gerät gerne für mehr als zwei Jahre verwenden möchten. Das hängt jedoch auch stark davon ab, wie sich Apps in den kommenden Jahren entwickeln. Im Vergleich zu Modellen mit 3 GB oder sogar 4 GB RAM ist das Nexus 5X möglicherweise weniger zukunftssicher. Gleiches gilt für den Speicher. Die 16-GB-Variante ist bereits heute für viele Nutzer zu wenig, besonders da auch dem Nexus 5X eine SD-Erweiterung fehlt. Die 32-GB-Variante ist derzeit ein guter Kompromiss zwischen Speicherplatz und Gerätekosten, dürfte aber in einigen Jahren etwas knapp werden.
Der Typ-C-Stecker ist zukunftsweisend, aber noch etwas früh
Quelle: NMGZ
Ein mögliches Problem könnte auch der Akku werden. Dieser ist mit 2700 mAh zwar um 400 mAh grösser und ausdauernder als derjenige des Nexus 5. Allerdings hielt sich der Akku des Vorgängermodells nicht gerade gut und gab nach rund einem Jahr Nutzung schon deutlich ab. Möglich, dass dies auch beim Nexus 5X ein Problem wird. Bei unserem frisch getesteten Gerät hielt der Akku allerdings anständige 8 Stunden und 13 Minuten.
Mit dem neuen USB-Typ-C-Stecker lässt sich das Nexus 5X zudem schneller aufladen. Von komplett leer bis voll dauert es nur gerade 105 Minuten. Ebenfalls schön am neuen USB-Standard: Die Kabel und Stecker sind komplett dreh- und wendbar. Es ist also völlig egal, auf welche Seite man den Stecker dreht und welche Seite des Kabels am Adapter und welche am Smartphone hängt. Der Nachteil davon: Alle Ihre angesammelten Ladekabel funktionieren nicht mehr mit dem neuen Standard. Früher oder später wird sich USB 3.1 und der Typ-C-Stecker aber sowieso zum Standard mausern und sich das Problem auflösen.
Schade ist hingegen, dass sich Google mit den beiden neuen Nexus-Geräten vom kabellosen Ladestandard Qi verabschiedet.
Neu in Android 6.0: App-Berechtigungen
Quelle: NMGZ

Software

Ein Vorteil der Nexus-Geräte ist allerdings das äusserst saubere Betriebssystem. Auf dem Nexus 5X sind nur die wichtigsten Google-Apps vorinstalliert. Sonst nichts. Kein Facebook, keine redundanten Galerien oder Kalender. Das Nexus 5X kommt als erstes Smartphone mit nativem Android 6.0. Das Betriebssystem ist bereits seit einigen Wochen auf den älteren Nexus-Geräten und dem HTC One A9 verfügbar und bietet hauptsächlich Änderungen im Inneren. Die nützlichsten davon sind Google On Tap. Dabei erkennt das Smartphone beim langen Drücken auf den Home-Button, was auf dem Display gerade passiert und was Sie wahrscheinlich mit den Informationen anstellen möchten. Beispielsweise erkennt Android 6.0 von einer Webseite mit den Kontaktinformationen eines Restaurants die Adresse sowie Telefonnummer und bietet Ihnen die Möglichkeit, direkt anzurufen oder die Adresse in Google Maps zu öffnen. Weiter gibt Android 6.0 beim Herunterladen neuer Apps nicht alle Zugriffsrechte direkt an die App. Vielmehr muss die App nach den Zugriffsrechten fragen, sobald sie diese benötigt.

Audio

Schwache Noten holte sich das Nexus 5 bei den Lautsprechern ab. Die kleinen, nach unten gerichteten Böxchen konnten nicht wirklich überzeugen. Etwas besser, wenn auch nicht viel, macht es das Nexus 5X. Neu sind die Lautsprecher nicht mehr nach unten, sondern nach vorn gerichtet. Auf den ersten Blick könnte man sogar meinen, es handle sich um Stereolautsprecher. Allerdings sind die Lautsprecher am oberen Rand nur zum Telefonieren. Wirklich gut klingen die Lautsprecher auch nicht. Im Vergleich zu HTCs BoomSound beispielsweise fehlt es deutlich an Tiefen und Details, es bleibt ein etwas blecherner Klang, der nicht wirklich glücklich macht. Immerhin sind Bluetooth-Lautsprecher in den letzten Jahren deutlich besser und günstiger geworden.
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