Tests 05.02.2010, 10:35 Uhr

Test: Acer Liquid

Die Auswahl an Android-Handys wächst stetig. Auch Aussenseiter wie Notebook-Hersteller Acer wagen sich an das Handy-Betriebssystem Android. Dieser Test zeigt, ob sich das Acer Liquid sehen lassen kann.
Acer Liquid
Das Acer Liquid ist auf der Rückseite und an den Kanten aus weissem Plastik gefertigt und erinnert an den ersten iPod. Das Display ist eine einzige schwarze Fläche. Erst wenn es angeschaltet wird, lassen sich seine Dimensionen erkennen. Die liegen mit 3,2-Zoll-Bildschirmdiagonale nicht über der Norm. Dank hoher Auflösung und guten Kontrastwerten stellt es Inhalte scharf dar. Die Beleuchtung sollte man von rund 40 Prozent im Auslieferungszustand aber ruhig ein wenig höher drehen. Das vereinfacht die Lesbarkeit auf dem Acer Liquid.
Wie bei allen Touchscreen-Handys werden auch beim Acer Liquid Fingerabdrücke schnell sichtbar. Man sollte also immer ein Tuch zum Abwischen dabei haben – dank Teflon-Beschichtung ist das Display nach einem kurzen Wisch wieder optisch perfekt. Ein nettes und durchdachtes Gimmick sind die drei LEDs auf der Oberseite. Diese zeigen verpasste Anrufe, eingegangene E-Mails oder SMS-Nachrichten sowie einen kritischen Akkuladestand.
Acer Liquid mit smartem Touchscreen
Der Touchscreen lässt sich gut per Finger bedienen, Eingaben mit dem Stift akzeptiert es nicht. Dafür sorgt das kapazitive Display. Der eine oder andere wird jedoch einen Trackball oder ein Steuerkreuz vermissen. Weiterer kleiner Wermutstropfen: Das Acer Liquid kennt kein Multitouch. In der Praxis bedeutet das, dass der Nutzer weder Webseiten noch Fotos mit zwei Fingern grösser ziehen kann. Zum Zoomen dienen Plus- und Minustaste, die bei Berührung des Displays unten am Bildschirmrand erscheinen – das wirkt schon ein wenig altbacken. Immerhin: Das Blättern zwischen mehreren Bildschirmseiten oder das Scrollen durch lange Listen lässt sich sehr gut per Finger steuern und geht ohne zu ruckeln.
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Das Acer Liquid wird noch bis März mit ...


Das Acer Liquid wird noch bis März mit dem Google-Betriebssystem Android 1.6 (Donut) ausgeliefert. Damit ist es nicht ganz auf dem neuesten Stand, inzwischen sind erste Geräte mit Android 2.0 (Eclair) auf dem Markt. Ein Update ist laut Hersteller über Acers Homepage möglich. Der Nutzer kann sich das Update entweder via USB vom PC auf das Acer Liquid übertragen oder einen direkten Download auf das Smartphone starten. Wichtig: Backup vorher nicht vergessen.
Pures Android auf dem Acer Liquid
Von ein paar Software-Programmen abgesehen, hat Acer keine eigene Benutzeroberfläche à la HTC Sense aufgespielt. Die typischen Android-Merkmale bringt das Acer Liquid natürlich mit: Unter dem Display gibt es vier Tasten: Home, Suche, Zurück und Menü. Damit findet sich der Nutzer in jedem Programm problemlos zurecht. Um eine Nummer zu wählen, muss die Telefonfunktion aufgerufen werden. Eine Annehmen- oder Auflegen-Taste gibt es bei Acer nicht.
Lieblingsprogramme kann der Nutzer auf dem Start- und zwei weiteren Bildschirmen ablegen. Damit sind alle wichtigen Programme sofort zur Hand. Positiv macht sich die schnelle Reaktionszeit bemerkbar: Ein Klick und das Programm ist in unter einer Sekunde geöffnet. Acer hat das Liquid mit 512 MB ROM versehen. Davon sind zu Beginn 160 MB für Apps verfügbar. Wer sich vor allem grösseren Apps aus dem Android Market installiert wie beispielsweise Documents to go oder die Navigations-Software CoPilot, und zugleich nie verwendete Apps nicht löscht, kann leicht an die Grenzen des Speichers gelangen.
Installiertes Software-Paket auf dem Acer Liquid
Synchronisations-Software (Acer Sync), Taschenrechner und Diktiergerät stecken ab Werk im Acer Liquid. Auch ein Wecker ist an Bord. Doch Achtung: Er arbeitet nicht, wenn das Liquid über Nacht ausgeschaltet wird. Documents to go (für Microsoft Office Dokumente) ist ebenfalls installiert - jedoch nur als Viewer, der lediglich zum Anzeigen von den Dateien taugt. Bearbeiten lassen sich die Daten, wenn der Anwender eine Volllizenz erwirbt. Die kostet natürlich extra. Noch mehr Software gibt es kostenlos oder gegen ein paar Euro im Android Market. Alle Programme kann der Anwender auf den 512 MB grossen internen Telefonspeicher oder auf die mitgelieferte 2 GB grosse microSD-Karte spielen. Um die Speicherkarte zu wechseln, muss übrigens der Akku herausgezogen werden.
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Nichts zu mäkeln gibt es bei der Datenübertragung. ...

Acer Liquid - für Multimedia- und Business-Einsatz gleichermassen geeignet
Nichts zu mäkeln gibt es bei der Datenübertragung. Hier ist das Acer Liquid absolut auf der Höhe der Zeit. HSPA sorgt für schnelle Ladezeiten im Internet und flottes Hochladen von grossen Fotodateien. Der Nutzer kann per WLAN surfen. Als Browser dient Google Chrome. Die Bedienung ist einfach, die Seiten laden ratzfatz. Im Schnitt braucht das Acer Liquid per HSDPA meist weniger als 20 Sekunden, bis eine News-Seite angezeigt wird. Der Nutzer kann dabei sowohl im Hoch- als auch im Querformat surfen - ein Ladesensor richtets.
Digitalkamera
Die Kamera des Acer Liquid wartet mit 5 Megapixeln und einer brauchbaren Videofunktion auf. Die Bilder tendieren zu einem leichten Rotstich und Unschärfen. Auch mit Einstellmöglichkeiten ist das Handy nicht gerade gesegnet: Es lassen sich nur Weissabgleich, Helligkeit und Kontrast einstellen. Motivprogramme, Makro- oder Panoramamodus hat Acer nicht aufs Liquid gepackt. Zudem fehlt ein LED-Licht.
Musikspieler
Acer hat den nemoPlayer aufgespielt. Er ist ein interessanter Ersatz für den normalen Android-Mediaplayer und gibt Musik und Videos sauber wieder. Mit den beiliegenden Kopfhörern klingt die Musik ganz passabel. Bei Bedarf kann der Nutzer sie getrost durch andere Ohrhörer mit 3,5-mm-Stecker tauschen. Ein UKW-Radio fehlt.
Akustik auf dem Acer Liquid
Die Sprachqualität des Acer Liquid ist durchschnittlich. Ein Grundrauschen hält sich während der Telefonate hartnäckig. Der Klang der Stimmen geht in Ordnung, der Freisprecher klingt schnell übersteuert.
Fazit
Das Acer Liquid ist eine gute Alternative zu den Android-Handys von HTC oder Samsung. Es sieht prima aus, arbeitet flott und ist ein echtes Schnäppchen. Eine Sync-Funktion und Documents to go für Office-Dokumente helfen, das Smartphone auch im beruflichen Umfeld einzusetzen. Weitere Software muss man sich im Android Market holen. Der Touchscreen des Acer Liquid tut brav seinen Dienst. Das Android-Betriebssystem ist allerdings nicht die aktuellste Version, ab März 2010 soll ein Update zur Verfügung stehen.
Dieser Test wurde von unseren PC-Welt-Kollegen durchgeführt.

Testergebnis

Preis, Business-Tauglichkeit, Design
Betriebssystem

Details:  Android-Smartphone, 768-MHz-Prozessor, 256 MB RAM

Preis:  ca. 500 Franken

Infos: 
www.acer.ch

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Kommentare
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Adriano
05.02.2010
Zu underst im "Fazit" steht als Minuspunkt das OS. Wieso? Weil es nicht OS-X ist... Dumme frage ;)

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skyzem
08.02.2010
Win Mobile? besser? vor allem ist es so schnell und Ressourcenschonend. Properitärer iSh... (sry). Symbian kenn ich zu wenig. Android ist meiner Meinung nach das beste OS für Smartphones das es gibt. Ich habe auch keine Ahnung warum das BS als Negativpunkt gewertet wird...

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killer_91
08.02.2010
Weil es nicht OS-X ist... Dumme frage ;) hehe jetzt fang nicht schon wieder mit dem grotten lahmen OS an! ^^ ich erinnere mich an das arme Nokia Natel :D lol