Tests
16.12.2013, 09:08 Uhr
Praktischer Notübersetzer von Google für Android
Mit dem aktuellen Google-Übersetzer kann in Echtzeit in oder aus 70 Sprachen übersetzt werden. Besonders cool: Schrift kann neu auch per Kamera oder Touchscreen-Eingabe erkannt werden.
Sie unterhalten sich gerade in einer japanischen Karaoke-Bar mit ein paar Einheimischen und stellen fest, dass Ihre Gesprächspartner des Englischs nicht mächtig sind oder sich nicht so recht trauen? Dann haben Sie mit dem neuen Google-Übersetzer einen Notfalls-«Ping Pong»-Übersetzer zur Hand. Das geht tatsächlich nicht mal so schlecht. Bedingung: langsam sprechen und höchstens eine Satzphrase sprechen. Die Übersetzung wird in Echzeit mit Worten auf dem Screen angezeigt und gesprochen. Neu können Schriften per Handykamera gescannt und der zu übersetzende Bereich per Wischgeste auf dem aufgenommenen Bild selektiert werden. Eine weitere Option offeriert Touchscreen-Erkennung von Zeicheneingabe direkt auf dem Handy-Display. Weiter möglich ist das direkte Übersetzen von SMS. Sprachpakete lassen sich sogar herunterladen, damit im Ausland kein Datenroaming anfällt.
Erste Schritte: Nach der Installation erklärt Ihnen ein kurzer Wizard, was neu an der App ist. Jetzt wissen Sie eigentlich schon fast alles. Beim Starten der App sehen Sie die drei Symbole für Fotoaufnahme (Kamera), Sprachaufnahme (Mikrofon) und das Schnörkel-Zeichen für Schrifteingabe. Bei Spracheingabe sollte links oben die zu übersetzende Ausgangssprache gewählt werden, bei Schrift- und Kameraaufnahme funktioniert auch automatische Spracherkennung.
Bei der Kameraufnahme sollte bei richtiger Distanz ein gut beleuchtetes und scharfes Kamerabilld auf dem Handy zu sehen sein. Sonst klappt es nicht. Die Grösse des fotografierten Textausschnitts spielt dabei nicht so eine Rolle – eher die Grösse der Schriftzeichen. Nachdem ein scharfes Bild der Buchstaben gescannt wurde, werden Sie aufgefordert, per Fingerwisch Wörter zu markieren, von denen Sie eine Übersetzung wünschen.
Letztere Funktion mit der Toucheingabe ist ein bisschen «speziell» – speziell im Sinne der Fingereingabe. Aber immerhin: Mit ein bisschen Anstrengung können einzelne (und nicht zu lange Wörter) mit der Fingerkuppe geschrieben werden. Idealerweise nimmt man den Zeigefinger.
Meinung:
Die Spracherkennung einzelner Phrasen klappt durchaus nicht schlecht, selbst bei Akzent-behafteter Fremdsprache. Chinesen und Japaner müssen offenbar besonders langsam sprechen (vielleicht auch andere Fremdsprachler). Mit der Grammatik happerts teilweise noch stark. Besonders cool finden wir die wirklich nützliche Kamera-Funktion, die in mehreren Tests fast immer funktionierte. Das wünschte man sich schon immer: Man ist irgendwo, kann die Speisekarte nicht lesen – schnell das Handy zücken und die Menübeschreibung neben dem gluschtigen Menü scannen. Die Toucheingabe von Fremdzeichen ist eher ein bisschen eine lustige Spielerei. Es ist nun mal sehr schwierig, mit einem Finger auf einer solch kleinen Fläche schon nur ein Wort zu schreiben.
Nettes Bonus-Feature: Unter dem Optionspunkt der App finden Sie die Funktion «SMS-Übersetzung», um fremdsprachige SMS zu übersetzen. Um ein Sprachpaket eines anderen Landes vorzuinstallieren, gehen Sie ins Optionsmenü zu den Einstellungen, dann zum Menüpunkt «Offline-Sprachen verwalten». Klicken Sie dann einfach auf die Stecknadel der zu installierenden Fremdsprache. Damit erübrigt sich im Ausland eine Datenfunktion. Übrigens: Vielleicht trivial, aber natürlich kann wie bei der Webanwendung jederzeit zu übersetzender Text in das Spracherkennungsfeld der App kopiert werden.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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