Tests
10.01.2018, 12:48 Uhr
Komplettwasserkühlung: Fractal Design Celsius S24 im Test
Der All-in-One-Wasserkühler Celsius S24 von Fractal Design verspricht hohe Kühlleistung und eine einfache Inbetriebnahme. Das zeigt die Erfahrung.
Mit preiswerten Gehäusen machte sich der schwedische Hersteller Fractal Design in unseren Breitengraden bereits einen Namen. Nun wagt das Unternehmen mit dem Celsius S24 den Einstieg in den Markt der CPU-Wasserkühlungen. Einen AiO-H20-Kühler für den Prozessor kann man etwa dann in Betracht ziehen, wenn High-End-Prozessoren wie Intels oder AMDs mehrkernige CPUs der Extreme- bzw. Ryzen-Serie zum Einsatz kommen oder viele Nebengeräusche wie laute Grafikkarten schon den Betrieb eines schnellen Systems stören.
Voraussetzungen
Ausgeliefert wird der Celsius S24 wie andere CPU-Komplettwasserkühlungen mit einer Pumpe, zwei 12-cm-Lüftern sowie einem Montagekit inklusive Anleitung für diverse Intel- und AMD-Sockel. Eine Schicht Wärmeleitpaste ist wie bei anderen CPU-Wasserkühlern schon aufgetragen und von einer Plastikkappe geschützt. Das ganze Set ist quasi sofort einbaufähig. Zur Hand haben sollte man lediglich einen gewöhnlichen Kreuzschlitzschraubenzieher und ein geeignetes Midi-Tower- oder Big-Tower-Gehäuse, das an der Oberseite noch genug Freiraum lässt, um die zwei Lüfter für den schwarz lackierten Radiator anbringen zu können.
Mit seinen Abmessungen von 28,4 × 12,2 × 3,1 cm hinterlässt der Radiator auf uns einen wertigen Eindruck. Pumpe und Kühlblock sind über zwei stoffummantelte Schläuche verbunden, die mit einer Länge von je 40 cm ausreichend für Big-Tower-Gehäuse dimensioniert sind. Nettes Extra: Optional lässt sich das System über die beiden unterseitigen G/1/4-Zoll-Gewinde in einen kompletten Wasserkreislauf einbinden.
Einfache Inbetriebnahme
Unterstützt werden beim Celsius S24 sämtliche Sockel wie AM2 (+), AM3 (+). Auch die neuen Ryzen-CPUs (AM4) und Threadripper können montiert werden. Bei Intel werden fast alle Sockeltypen ab Haswell (LGA 1150) unterstützt, einschliesslich LGA 2011-v3 (Haswell-E, Broadwell-E, Xeon) und 2066 (Skylake X). Bei den letzteren Intel- und AMD-CPUs (Skylake-X und Threadripper) muss laut Hersteller das Bracket aus dem Lieferumfang der CPUs genutzt werden. Bei den beiden beigelegten Radiatorlüftern (Dynamic X2 GP-12) handelt es sich um zwei 4-Pin-PWM-taugliche Gehäuselüfter (12 cm). Mit dem vierten Pin wird die Geschwindigkeit bei gleichbleibender Spannung auf einem Motherboard geregelt. Der Hauptvorteil von PWM (Pulsweitenmodulation) ist die Möglichkeit, kleinere Umdrehungsgeschwindigkeiten und damit niedrigere Lautstärken zu realisieren.
Die Montage erleichtert Fractal Design dem Anwender mit einer schlichten, jedoch gut bebilderten Anleitung – ohne viel Zubehör oder lustige Sticker. Je nach Plattform (AMD oder Intel) muss dazu zuerst die passende Rückplattenscheibe (Backplate) an der Rückseite des Motherboards angeschraubt werden. Den grössten Aufwand hat man unter Umständen, wenn das Motherboard in einem Gehäuse untergebracht ist, das ohne rückseitiges Fenster auskommt. In diesem Fall bleibt dem Anwender nichts anderes übrig, als das Board schnell auszubauen und nach der Montage wieder mit den Gehäusedistanzhaltern zu verschrauben.
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Leicht zugängliche PWM-Anschlüsse
Leicht zugängliche PWM-Anschlüsse
Anschliessend werden vorne vier Abstandshalter in der neuen Backplate eingesetzt. Die Pumpe wird mit vier dicken Schrauben auf den Abstandshaltern befestigt (siehe Bild unten). Die alte Wärmeleitpaste auf der CPU lässt sich übrigens mit ein paar Tropfen Brennsprit oder Isopropylalkohol vorsichtig wegputzen.
Sobald die beiden 12-cm-Gehäuselüfter mit dem Radiator an der Oberseite des Gehäuses montiert sind, werden diese an den internen Konnektoren des Boards angeschlossen und ebenso die CPU-Fan-Anschlüsse verbunden. Fertig.
Nicht zu viel versprochen
In unserem Test kam ein Haswell-E-Achtkern-Prozessor zum Einsatz. Wir haben die maximale Auslastung aller Kerne und die Temperatur sowie die Lautstärke über einen Zeitraum von vier Stunden gemessen. Im Idle-Betrieb (Leerlauf) bleiben die acht Kerne bei einer Temperatur von maximal 36 Grad. Unter Volllast überschreitet die Maximaltemperatur auf unserem Asus-X99-Test-Motherboard aber nie 58 Grad. Im Leerlauf mit der PWM-Steuerung arbeitet das System mit 20 bis 25 dB(A) sehr leise. Auch bei voller Auslastung aller Kerne wirkt sich die Lautstärke bei maximal 35 dB(A) nicht störend aus. Resonanzgeräusche am Gehäuse gibt der Radiator dabei praktisch keine von sich, wobei ein minimes Rattergeräusch der Radiatorlüfter hörbar ist. Die vom Hersteller angegebenen 500 bis ebenfalls knapp 2000 Umdrehungen pro Minute stimmen mit der Realität überein.
Fazit
Die Kühlung des Fractal Design Celsius S24 zu einem Strassenpreis von Fr. 131.– überzeugt mit einer äusserst leisen Pumpe. Auch das Kugellager der Lüfter ist gut. Diese arbeiten sehr leise und geben praktisch keine nervigen Schwingungen ab.
Testergebnis
Lautstärke (sehr leise), Leistung, Anschlüsse, PWM-Schalter, Inbetriebnahme
–
Details: CPU-Wasserkühlung, Drehzahlbereich: 500–2000 RPM, 12-cm-Lüfter (2), 4-Pin-PWM-Anschlüsse (3); max. Geräuschpegel: ca. 35 dB(A), Schlauchlänge: 40 cm, Wärmeleitpaste, Sockel-Kompatibilität und weitere Details: siehe Info (Link)
Preis: Fr. 131.–
Infos:fractal-design.com/home/product/water-cooling/celsius-s24
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Autor(in)
Simon
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