Fotos: Googles neuster Streich

Andere können es besser und günstiger

Zielgruppen

Ist Googles neuer Dienst also ein Grund, um in Jubel auszubrechen? Die Antwort hängt davon ab, wo man sich selbst als Fotograf einordnet.
Die Zielgruppe findet sich bei den unbeschwerten Handy-Fotografen, die ihr Leben fast ausschliesslich mit dem Smartphone dokumentieren. Die automatische Foto-Analyse erleichtert das Auffinden von Motiven enorm. Der Speicherplatz ist nie ein Thema, und die Synchronisierung funktioniert nahtlos. Vor allem aber sind die wertvollen Erinnerungen stets in Sicherheit, ohne dass ein Gedanke an Backups verschwendet werden muss.
Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiedererkennen und keine Mühe damit haben, dass Google Ihr Leben speichert, melden Sie sich besser heute als morgen an, denn ein zuverlässiges Backup aller Erinnerungen ist unbezahlbar.

Was wir vermissen

Natürlich ist es schwierig, einen Dienst vom Fleck weg mit allen erdenklichen Funktionen auszustatten, aber einige elementare Funktion vermissen wir trotzdem. So gibt es keine Gesichtserkennung und keine Diashows. Alben lassen sich nicht mit anderen Teilen. Schlimmer noch: Wer ein Foto weitergeben möchte, kann nur einen schnöden Link verschicken oder auf Twitter teilen. Aber das Foto selbst? Mitnichten!

Flickr kann es besser – viel besser

Wenn Sie von dieser Idee überzeugt sind, aber grössere Ambitionen mitbringen, dann sind Sie bei Flickr sehr viel besser aufgehoben. Der Yahoo-Dienst demontiert Google auf der ganzen Linie.
Nach der kostenlosen Anmeldung erhalten Sie von Flickr 1 TB an kostenlosem Online-Speicher! Dabei dürfen die Fotos beliebig hoch aufgelöst sein. Die Web-Oberfläche gefällt durch ihre Aufmachung. Fotos werden so gründlich analysiert und mit automatischen Schlagworten versehen, dass es fast schon an Hexerei grenzt.
Die Motiverkennung und die automatischen Schlagwörter sind in Flickr unheimlich gut – und das ist wörtlich zu verstehen.
Hinzu kommt nicht nur die gelungene Flickr-App mit automatischem Upload, sondern auch der Kontakt zu anderen Fotografen: Präsentieren Sie Fotos der Öffentlichkeit, schliessen Sie sich Gruppen an, sammeln Sie Inspiration und teilen Sie Erfahrungen. Wer den Dienst nicht wenigstens ausprobiert, verpasst eine Menge!
Doch warum dieser Lobgesang auf Flickr? Einfach deshalb, weil der Google-Dienst in der nächsten Zeit sehr viele mediale Lorbeeren einstreichen wird, die über weite Strecken unverdient sind. Es wäre nicht das erste Mal.

Fazit

Googles Fotodienst ist eine ideale Backup-Lösung für unbeschwerte Smartphone-Fotografen. Bei Verlust oder Diebstahl des Geräts muss sich niemand wegen der verlorenen Fotos und Videos in den Schlaf weinen. Doch davon abgesehen, gibt es bei Googles jüngstem Dienst noch sehr viel Luft nach oben.

Testergebnis

Komplettes Foto- und Video-Backup, unbeschränkter Speicher
Keine Alben aus Ordnern, keine Social-Media-Funktion, keine Diashows, Teilen nur in Form von Links möglich

Details:  Ab iOS 8.1, ab Android 4.0

Preis:  kostenlos

Infos: 
https://itunes.apple.com/ch/app/google-fotos/id962194608?mt=8

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