Test: 75-Zoll-TV Samsung UE75HU7580T
Bildqualität
Bildqualität
Nachdem wir die Medienformate durch haben, wird es Zeit für den wichtigsten Teil: die Bildqualität. Und hier überzeugt der UE75HU7580T auf der ganzen Linie. Bereits ab Werk sieht das Fernsehprogramm überraschend gut aus: scharf und mit natürlichen Farben. Selbst Sender mit einer Ausstrahlung von 720p wirken auf eine Distanz von ca. 3 Metern knackig-scharf. (Das ist zum Beispiel die Auflösung beim Schweizer Fernsehen.)
Der integrierte Upscaler des Geräts sorgt dafür, dass alle analogen und digitalen Inhalte auf die maximale Auflösung von 3840×2160 Pixel umgerechnet werden – und er macht dabei einen hervorragenden Job. Allerdings kann er nicht hexen. Wenn das Ausgangsmaterial tiefer aufgelöst oder das Bildmaterial schlecht ist, fliegt der Schwindel auf: Aus einer geringeren Distanz wirken solche Ausstrahlungen etwas zugeschmiert und speckig.
Ganz anders sieht die Sache bei Material aus, das in Full-HD vorliegt – also bei Blu-ray-Scheiben, MKV-Dateien oder TV-Kanäle, die in 1080i senden: Die Schärfe ist überwältigend, die Detailtreue sorgt für Begeisterung. Jedes einzelne Härchen scheint aus dem Fernseher herauszuragen. Oder anders formuliert: Wer den Action-Kracher «Die Insel» noch nicht auf diesem Fernseher gesehen hat, der hat ihn überhaupt nicht gesehen. Im Vergleich dazu wirkt selbst das beste Kino unterbestückt. Ausserdem zeigen Sender wie der «National Geographic Channel» eindrücklich, wie spektakulär ein reguläres Fernsehprogramm aussehen kann, wenn sich der Sender nur genug Mühe gibt.
Der hervorragende Gesamteindruck wird vor allem durch ein abgrundtiefes Schwarz geprägt, das man nicht einmal einem Plasmafernseher zutrauen würde. Dahinter steckt Samsungs «UHD Dimming»-Technik, bei der das Bild in kleine Blöcke zerlegt und in Echtzeit analysiert wird. Anschliessend wird die Helligkeit so gesteuert, dass daraus optimale Farben und Kontraste resultieren. Und so gibt es bei diesem Fernseher praktisch kein helles Wölklein auf dem gesamten Display, das die Spannung bei düsteren Szenen trüben könnte.
Für den cineastischen Filmgenuss ist das Bild ab Werk zu lebhaft und zu gleichmässig – selbst dann, wenn die Bildeinstellung «Film» verwendet wird. Die Situation normalisiert sich, wenn in den Bildeinstellungen die Funktion «Motion Plus» komplett abgeschaltet wird. Für den anschliessenden Feinschliff empfiehlt sich die Verwendung der kostenlosen App «THX tune-up». (Mehr dazu hier.)
3D-Darstellung
Natürlich beherrscht das Samsung-Gerät auch die 3D-Darstellung. Zwei Brillen vom Typ SSG-5100GB sind enthalten, weitere gibt es bereits für 25 Franken das Stück. Die aktiven Brillen werden mit einer Knopfzelle gefüttert. Sie sind federleicht und sitzen ausgezeichnet auf der Nase, selbst wenn sie über einer normalen Brille getragen werden.
Das ändert leider nichts daran, dass die Gläser relativ klein sind. Kinder werden damit keine Mühe bekunden, doch erwachsene Brillenträger sollten für den unbeschwerten 3D-Genuss einige Wegwerf-Kontaktlinsen in Griffweite haben.
Gamer
Für Spielkonsolen bietet der Samsung-Fernseher einen «Game-Mode», doch der bedeutet eigentlich nichts Gutes. Vielmehr werden sämtliche Bildoptimierungen abgeschaltet. Ohne diese radikale Massnahme entstehen spürbare «Lags», also Verzögerungen zwischen der Controller-Eingabe und der Reaktion im Spiel. Für Shooter und Rennspiele sind solche Lags natürlich untragbar. Der Game-Mode beseitigt diese Verzögerungen, doch dabei leidet die Bildqualität ein wenig: So wird zum Beispiel beim Shooter «Borderlands» mit seinem Comic-ähnlichen Stil und den klaren Linien an einigen Stellen ein Treppeneffekt sichtbar.
Allerdings werden diese Lags sehr individuell wahrgenommen. Statt den Game-Mode kritiklos einzuschalten, lohnt es sich, mit den Optimierungen herumzuspielen und selber herauszufinden, wo die persönliche Schmerzgrenze liegt. Ausserdem macht es einen grossen Unterschied, welche Art von Spielen gespielt wird. Wer bei Final Fantasy ganz locker eine Strategiepause einlegt, um im Guide etwas nachzuschlagen, wird vielleicht überhaupt keine Lags wahrnehmen. Doch wenn man im erwähnten Borderlands von einem hoffnungslos überlevelten Marauder-Banditen zerlegt wird, zählt jede Millisekunde.
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24.06.2014