Safe: Vertrauliches bewahren

Ein iPhone zu verlieren, ist nicht der GAU; denn richtig hässlich wird es erst, wenn das Gerät nicht mit einem Code geschützt worden ist und sich darauf vertrauliche Daten befinden. Wem das ständige Eintippen eines solchen Codes zu umständlich ist, der sollte die geheimsten Daten wenigstens durch einen verschlüsselten Container vor neugierigen Blicken verbergen.

Diese Aufgabe will die App «Safe» lösen. Sie speichert Kennwörter, WiFi-Zugänge, Kreditkarten-Nummern und mehr. Jede Kategorie kann mit einem der zahlreichen Symbole aufgehübscht werden. Ausserdem lassen sich eigene Kategorien mit individuellen Feldern anlegen. Auch Fotos werden verschlüsselt, nachdem sie entweder importiert oder direkt in der App aufgenommen wurden. Im letzten Fall wird keine Kopie in der Fotosammlung des Geräts abgelegt.

Die Bedienung von Safe gestaltet sich unkompliziert, mit einer Ausnahme: Es gibt keine Funktion, um die Daten schnell zu kopieren, damit sie zum Beispiel in einem Browser-Formular eingesetzt werden können. So muss jedes Mal in den Bearbeitungsmodus gewechselt werden, damit das Kennwort umständlich markiert und kopiert werden kann – eine Zumutung. Ausserdem sind die vielen grafischen Spielereien der Übersicht abträglich.

Der App fehlen ausserdem Funktionen, die eigentlich unabdingbar sind. So kann die Datenbank nicht synchronisiert werden – weder über iCloud noch einen anderen Weg. Was auf einem iOS-Gerät erfasst wurde, bleibt also dort. Es gibt innerhalb der App auch keinen Browser, um Websites aufzurufen und die Log-Ins automatisch auszufüllen.

Fazit: Die beste Eigenschaft von Safe ist die Möglichkeit, auch Bilder zu verschlüsseln. Die Thematik rund um die Kennwörter ist jedoch zu delikat, um sie einer halbgaren App zu überlassen. Stattdessen lohnt es sich, ein paar Franken mehr auszugeben und zu einer richtigen Lösung wie 1Password zu greifen; sie kennt keinen der erwähnten Mängel, bietet einen integrierten Browser und synchronisiert die verschlüsselte Datenbank über iCloud und Dropbox. Und wer will, kann die Daten sogar mit der Mac- und Windows-Version abgleichen. (Den Test zu 1Password finden Sie hier.)