Test: Cloud-Backups mit Arq

Die Kehrseite

Obwohl Arq einen sehr übersichtlichen Eindruck macht, reicht es in einigen Punkten nicht an andere Lösungen heran. So kann Arq nicht in ein Disk-Image sichern. Ein Disk-Image hat den Vorteil, dass die einzelnen Dateien quasi weggesperrt und verborgen werden.
Noch schwerer wiegt die Tatsache, dass Arq beim Backup nicht die offene, originale Dateistruktur abbildet – auch dann nicht, wenn die Daten unverschlüsselt auf dem NAS abgelegt werden. Für die Wiederbeschaffung im Fall der Fälle muss also Arq hinzugezogen werden. Natürlich ist es dadurch auch nicht möglich, die Datenbestände zum Beispiel mit Spotlight oder mit der Windows-Suche zu durchleuchten.
Ich weiss nicht, was soll es bedeuten …
Quelle: PCtipp.ch
Und schliesslich kann Arq auch keine Startlaufwerke klonen, um die Ausfallzeiten im Notfall kurz zu halten. All diese Nicht-Eigenschaften sorgen dafür, dass Arq keine alleinseligmachende Backup-Lösung ist, sondern bei den meisten Anwendern nur einen Teilaspekt einer umfassenden Backup-Strategie abdeckt.

Fazit

Arq ist eines der wenigen Werkzeuge, das direkt in einen Cloud-Dienst speichern kann – und zwar ohne, dass dazu der jeweilige Client installiert werden muss. Wenn diese wichtige und rare Eigenschaft jedoch ausser Betracht gelassen wird, bietet der Markt eine grosse Auswahl an besseren und günstigeren Lösungen.

Testergebnis

Direktes Sichern in eine Cloud, gut strukturierte Oberfläche, mehrere Backups gleichzeitig
Keine offene Dateistruktur, kein Sichern in Disk-Images, kein Klonen des Startlaufwerks, keine aktuelle Dokumentation, nur Englisch

Details:  für Windows und macOS

Preis:  umgerechnet ca. 45 Franken einmalig oder Fr. 5.50 pro Monat für 5 Rechner und 1 TB Online-Speicher

Infos: 



Kommentare
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karnickel
17.10.2020
Hallo Klaus Ich kenne halt nur Duplicati und nicht dieses Arc hier. Aber wenn ich roh in meine Duplicati-Ablage blicke, sieht es dort natürlich ebenso nachteilig aus. Mit dem GUI von Duplicati selber sehe ich dann sehr wohl wieder das Abbild meiner Ordnerstruktur. Zu jedem Backup-Test gehört ja auch auch ein Restore-Test - im optimalen Fall von einem anderen Rechner aus. Gemacht?

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Gaby Salvisberg
19.10.2020
Hinweis für jene, die es interessiert: Duplicati habe ich hier mal vorgestellt: https://www.pctipp.ch/praxis/backup/duplicati-kostenlose-backupsoftware-windows-linux-mac-2562412.html Herzliche Grüsse Gaby

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Klaus Zellweger
19.10.2020
Aber wenn ich roh in meine Duplicati-Ablage blicke, sieht es dort natürlich ebenso nachteilig aus. Mit dem GUI von Duplicati selber sehe ich dann sehr wohl wieder das Abbild meiner Ordnerstruktur. Das Problem ist eben, dass die echten Dateiinformationen nur innerhalb der Backup-Software zu sehen sind. Andere Programme bilden das Backup so ab, dass es eine exakte 1:1-Kopie widerspiegelt – natürlich mit offen einsehbaren Datei- und Ordnernamen. (Meine persönliche Referenz ist Carbon Copy Cloner, der aber leider nur für macOS erhältlich ist.) Dann spielt es auch keine Rolle, ob die Software für den Restore gerade verfügbar, überhaupt noch erhältlich oder mit dem neusten System kompatibel ist – und diese Eigenschaft finde ich zu wichtig, um sie einfach aus der Hand zu geben.

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karnickel
20.10.2020
Hallo @Klaus Zellweger Natürlich ist das ein "Problem", bei sich lokal. In der Wolke will ich mein Zeugs halt eben verschlüsselt haben. Deshalb verwende ich für lokale Spiegelungen Tools wie "unison" oder "rsync" - bei mir läuft sowas dann halt unter Linux. @Gaby Salvisberg Natürlich hätte ich ahnen müssen, dass es zu Duplicati auf PCTipp einen Artikel gibt. Es gibt ja schliesslich nichts, was es auf PCTipp nicht gibt. :cool: