Testcenter 16.03.2021, 09:00 Uhr

Im Test: Sennheiser CX 400 BT

Sennheiser fügt seiner In-Ear-Familie ein Mitglied hinzu. Die CX 400 BT soll fürs kleine Budget guten Sound bringen. PCtipp testet.
(Quelle: Sennheiser)
Sennheiser ist einer dieser Namen, wenn man über Audio-Produkte spricht – speziell über Kopfhörer. Die Momentum True Wireless 2 – letztes Jahr erschienen – haben überzeugt und jegliche Konkurrenz aus dem Feld geschlagen. Dafür greift man aber schon tief ins Geldsäckel. Jetzt kommen die CX 400 BT fürs schmale Budget. Gerade mal 109 Franken empfehlen die deutschen Tonspezialisten als UVP. Dafür erhalte man einen Kopfhörer, bei dem man den einen oder anderen Kompromiss eingeht, in den Kernfeatures jedoch viel erhält.
Erste Kompromisse machen sich bei der Ausstattung der Ladeschale bemerkbar. Auf die Stoffummantelung wird verzichtet und auch sonst besteht die Ladeschale aus eher dünnem Plastik – merkt man, ist aber wohl für die meisten User verschmerzbar. Auch die Hörer selbst sind nicht ganz so schön verarbeitet wie die teureren Momentum-In-Ears – und auch etwas scharfkantig. Dem liegen noch vier Silikonaufsätze in verschiedenen Grössen bei. Auch verzichtet Sennheiser auf das teure aktive Noise Cancelling oder einen Ambiance-Mode und setzt «nur» auf natürliche Dämpfung. Auch eine Auto Detection fehlt; zieht man die Hörer also aus und versorgt sie in der Hülle, dudelt der Sound weiter, bis man die Wiedergabe auf dem Zuspieler unterbricht. Dies sollte man eventuell tun, wenn der Regen zu stark wird: Sennheiser verrät nämlich nichts über eine allfällige Regen- und Staubfestigkeit, was vermuten lässt, dass auf eine Zertifizierung verzichtet wurde.
Nicht gespart hat Sennheiser dafür bei den Codecs. Neben AAC und SBC ist auch aptX mit von der Partie. Dies wirkt sich ebenfalls auf den Sound aus. Sennheiser-typisch die starke Präzision bei der Wiedergabe und die Klarheit der Klänge. Die Stimmen sind ebenfalls sehr präsent und gehen nicht – wie bei anderen Geräten dieser Preiskategorie – in einem Brei von Bass und möchtegern kompensatorisch starken Tiefen unter. Der Bass fügt sich dezent, aber doch wahrnehmbar ins Klangbild ein. Das gefällt. Einzig die zeitweilig etwas spitzen Höhen fallen aus dem sonst sehr harmonischen Klangbild. Dies lässt sich mit dem in der App befindlichen Equalizer etwas korrigieren. Insgesamt ist das mehr, als ich für den Preis erwartet habe.

Langsamer Dauerläufer

Zuweilen gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung. Zwar beschenkt Sennheiser die User hier mit einem Touch-Bedienfeld für die üblichen Play/Pause, Skip/Search und sogar einer Lautstärkeregelung, allerdings ist hier eine relativ deutliche Verzögerung bemerkbar. Da dauerts ein wenig, bis man sich daran gewöhnt hat.
Ein klarer Pluspunkt ist der Akku: 6 Stunden bei den Hörern, bis 22 Stunden mit der Case-Kapazität. Das ist nicht schlecht. Zudem hat die Ladefunktion einen Turbo-Start: Nach 15 Minuten gibt’s 90 Minuten Saft für Mukke. Will man das komplette Case und Hörer laden, muss man mit anderthalb bis 2 Stunden rechnen – wenn diese komplett entladen sind.

Fazit

Sennheiser verzichtet auf Firlefanz und Zusatzfeatures und macht einfach musikalisch hochbefriedigende In-Ear Kopfhörer zu einem guten Preis. Kleinere und mittlere Abstriche bei der Bedienung und den Zusatzfeatures muss man diesen bei dem Preis jedoch zugestehen. 

Testergebnis

Sound, aptX, Akku
Ladeschale, langsame Touchbedienung

Details:  True-Wireless-Kopfhörer, 6 Stunden Akku (Ladeschale bis 22 Stunden), AAC, SBC, aptX, Bluetooth

Preis:  Fr. 109.-

Infos: 
sennheiser.com


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