Tipps & Tricks 21.06.2001, 16:45 Uhr

Linux und Windows auf einer Festplatte

Wie kann ich neben Linux noch Windows 95 auf meinem Rechner laufen lassen?
Man kann verschiedene Betriebsysteme auf einer Festplatte installieren. Jedoch will eine solche Aktion vorher gut geplant sein. Am besten man erstellt vor der Installation der verschiedenen Betriebssysteme verschiedene primäre Partitionen und eine Systemstart-Diskette von jenem OS, das vor der Partitionierung schon installiert war und das man auch nach der Partition wieder haben will. Bei Windows 95 erstellt man die Startdisk unter Systemsteuerung/Software/Startdiskette. Die Partitionierung teilt eine Harddisk in physikalisch voneinander getrennte Bereiche auf. Dies garantiert, dass im Falle eines Datenverlustes in einem OS (Betriebssystem) das andere OS nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Das in MS-DOS enthaltene Programm FDISK kann Partitionen erstellen, ebenfalls diverse Freeware-Tools wie z.B. XFDISK [1] sowie kommerzielle Anbieter wie etwa Partition Magic Pro von Powerquest [2]. ACHTUNG: wird eine Festplatte partitioniert, gehen alle Daten auf jener Platte verloren! Also die wichtigen Daten vorher sichern.
[3]Je nach Betriebssystem, das man installieren möchte, sind diverse "Spezialitäten" zu beachten: Beim Aufspielen von Windows 95 und Linux muss man zuerst wissen, dass beim Verlassen des Partitionierungs-Programms immer eine der erstellten Partitionierungen "aktiv" sein muss. Dies kann in den Partitionierungs-Programmen eingestellt werden. Hat man eine Harddisk partitioniert, ist dies nicht zu verwechseln mit formatiert! Erschrecken Sie nicht, wenn nach erfolgreicher Partitionierung und Neustart des Computers die Meldung erscheint, dass kein Betriebssystem gefunden wurde! Jetzt muss zuerst wieder das OS aufgespielt werden. Achtung: Im BIOS muss, falls zum Installieren des neuen OS zuerst ein Diskettenlaufwerk benötigt wird, als Startmedium Laufwerk A: angegeben sein. Ins BIOS kommen Sie meist mit der Delete-Taste. Falls Sie nicht wissen, was für eine Tastenkombination Sie benötigen, können Sie sich folgenden Kummerkasten-Artikel zu Gemüte führen . Analog gehen Sie bei einer reinen CD-Installation vor; wird direkt von CD installiert - falls die CD-Rom überhaupt dafür vorbereitet wurde - muss im BIOS als Startmedium das CD-Laufwerk angegeben werden. Windows 98/NT/2000 und diverse Linux-Distributionen sind alle dafür geeignet, nicht aber Windows 95. In unserem Falle geben wir jetzt als Startmedium Laufwerk A: an und schieben nun die vorher erstellte Windows 95-Startdisk in Laufwerk A: ein. Mit dem Befehl "format c:/s" wird dann die aktive Partition formatiert.Nach erneutem Neustart kann nun Windows 95 wie gewohnt installiert werden. Nach der Neuinstallation von Windows 95 muss dann die andere Primäre Partition aktiviert werden. Mit Partition Magic oder XFDISK geht das einiges komfortabler als mit FDISK. Wenn FDISK benutzt wird, muss der Computer in den MS-DOS-Modus herunterfahren und dann auf der DOS-Ebene das Programm FDISK gestartet werden. Aktivieren Sie jetzt die andere Primäre Partition. Danach starten Sie den Computer neu und ändern im BIOS das Startlaufwerk aufs CD-Rom. Nun die Linux CD ins CD-Rom einlegen und den Computer wiederum neu starten. Im Laufe der Linux-Installation muss die Installations-Partition angegeben werden. Linux nicht in die vorhandene FAT (oder VFAT) Partition installieren, dort "sitzt" Windwos 95. Sondern die jetzt aktive, noch unberührte Partition auswählen und am besten auch gleich mit dem linux-eigenen Dateisystem formatieren.
Um beim Computer-Start jeweils zwischen den verschiedenen OS' auszuwählen, muss noch ein sogenannter Boot-Manager installiert werden. Bei den meisten Linux-Versionen ist ein Boot-Manager namens LILO dabei. XFDISK kann auch als Boot-Manager verwendet werden. Möchten Sie den Boot-Manager aber lieber in der DOS-Umgebung installieren, müssen Sie wiederum den Rechner booten, im BIOS das Bootlaufwerk wieder auf A: stellen, danach die Startdiskette in Laufwerk A: schieben und in FDISK (oder XFDISK) die Partition mit Windows 98 aktivieren. Dann das Programm XFDISK starten und die Option "Boot-Manager aktivieren" auswählen.



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