Hands-on: Neues Sony-VR-Headset – und dem wohl interessantesten Spiel dafür
Brillantes Bogenschiessen
Endlich eine grössere Anhöhe erreicht, dürfen wir dann erstmals in aller Ruhe mit unserem Bogen hantieren – was sich ebenfalls wieder sehr intuitiv anfühlt. Um den Bogen aus seiner Halterung an Ryses Rücken zu lösen, greifen wir einfach über die linke Schulter. Pfeilnachschub finden wir, wenn wir zum virtuellen Köcher hinter unserer rechten Schulter greifen. Ihr seid Linkshänder? Kein Problem: Greift ihr zuerst (sprich ohne Waffe in der Hand) über die linke Schulter, holt sich Ryas den Bogen von dort – und den jeweils nächsten Pfeil dann entsprechend von rechts.
Der Rest ist ein Kinderspiel, vor allem für jeden, der Bogenschiessensequenzen bereits aus anderen VR-Spielen kennt. Durch das 110 Grad breite Sichtfeld der PS-VR2-Brille und die knackscharfe Auflösung von 2000 × 2040 Pixel pro Auge, sieht man hier wirklich jedes Detail in der Distanz und zielt entsprechend präzise.
Insgesamt haben die Macher allein in der Demoversion von «Horizon: Call of the Mountain» 13 verschiedene Übungszielscheiben platziert. Sie alle zu finden, gelang uns zwar nicht (einige waren wirklich verdammt gut versteckt), dafür nutzten wir die Gelegenheit, um die «Interaktivität» der Umgebung ausgiebig zu testen. Und auch in diesem Punkt lassen die Entwickler nichts anbrennen. Seien es nun Körbe, Kisten oder Fässer – hat ein Umgebungsobjekt einen Deckel drauf, kann man davon ausgehen, dass es sich öffnen lässt. Und hin und wieder auch Nützliches offenbart. Aufwändig modellierte Sammelobjekte zum Beispiel, oder Äpfel, die unsere Lebensenergie regenerieren, wenn wir sie zum Mund führen.
Ja, in einer Passage der Demo versteckten die Macher sogar mehrere Farbtöpfe und einen Pinsel. Das Setup erinnert ein wenig an eine Szene aus «Half-Life: Alyx» und erlaubt es euch eurer Kreativität frei Lauf zu lassen. Nur Farben miteinander zu vermischen, klappte leider nicht.
Schön zudem, dass sich grössere Interaktionsobjekte auch tatsächlich schwer anfühlen. Nach einer weiteren Kletterpassage etwa gilt es, einen riesigen Schlägel aufzunehmen und diesen dann gegen einen Gong zu wuchten. Der Schlägel selbst verhält sich dabei gänzlich anders als beispielsweise ein viel leichterer Pfeil.
Cleveres Kampfsystem
Gegen Ende der ca. 15- bis 20-minütigen Demo durften wir dann ausserdem noch das eigentliche Kampfsystem in Aktion erleben und uns zunächst einer wendigen Wächtereinheit stellen. Auffällig in diesem Zusammenhang: Damit auch Einsteiger bei den Kämpfen gut klarkommen und Orientierungsprobleme der Vergangenheit angehören, schleusen uns die Entwickler in Gegnerduellen zunächst auf eine unsichtbare Bahn, die – zumindest in der Demo – kreisförmig um das Kampfgebiet verlief. Einmal auf der Bahn «verankert», können wir mit Ryas nun ganz entspannt mit einer einfachen Tastenkombination entweder nach links oder rechts ausweichen, während wir gleichzeitig das Ziel immer im Blick behalten, Pfeile nachladen, diese im richtigen Moment abfeuern, herumliegende Items aufsammeln und so weiter.
Quelle: Games.ch
Klingt anfangs gewöhnungsbedürftig, funktioniert in der Praxis aber erstaunlich gut. Rückt uns ein Feind dann doch mal zu nah auf die Pelle, besteht obendrein die Möglichkeit, den eigenen Oberkörper nach links oder rechts zu wuchten, um Nahkampfattacken im letzten Moment auszuweichen.
Hinzu kommt: Die Kämpfe in «Horizon: Call of the Mountain» sind nicht nach wenigen erfolgreichen Treffern vorbei, sondern können sich häufig über mehrere Minuten hinziehen. Besonders deutlich wird dies in einem finalen Schlagabtausch mit einem tonnenschweren Donnerkiefer. Wer dessen Lebensenergiebalken dezimieren will, kann locker mal acht bis zehn Minuten einplanen. Zeit, in der man nicht nur kontinuierlich ausweichen muss, sondern sehr gezielt die einzelnen Komponenten der Bestie schädigen sollte.
Quelle: Games.ch
Konzentrieren wir uns etwa konstant auf den Projektilwerfer auf dem Buckel des Ungetüms, geht dieser irgendwann in Flammen auf und Angriffe mit explodierenden Diskussen bleiben aus. Malträtieren wir dagegen seine im Kieferbereich montierten Waffensysteme, stoppen irgendwann die fiesen Laserangriffe. Taktisches Vorgehen wie in den «Horizon»-Hauptspielen mit Aloy (die im Spin-off übrigens einen Gastauftritt feiern soll) ist also hier gefragt.
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