Praktisch: Unter Android 6.0 lässt sich eine MicroSD-Karte sogar mit dem internen Speicher verschmelzen. Doch Obacht. Das alles tönt zunächst einmal gut. Bei High-End Smartphones mit mindestens 32 GB internem Speicher sollte man sich gut überlegen, ob man nicht eher eine normale Zweit-Partition für reine Daten wie Fotos anlegen möchte. Eine typische App wie Facebook belegt nach Play-Store-Richtlinien maximal 100 MB und kann auf maximal 300 MB anwachsen. Wenn Sie also ein Smartphone mit mindestens 32 GB Speicher Ihr Eigen nennen, müssten Sie etwa 300-400 Apps installieren, wenn Sie den gesamten internen Speicher ausnutzen möchten. Behält man alle Apps im internen Speicher, verlangsamen sich Lade- und Speicherzugriffe deutlich weniger. Wer aber ein älteres Smartphone mit wenig Speicher hat, mag folgende Methode eventuell in Betracht ziehen.

Sobald Sie eine MicroSD-Karte eingeschoben haben, öffnen Sie die Einstellungen. Wir beziehen uns im Folgenden auf ein natives Android 6.0, wie man es etwa mit CyanogenMod 13 oder beispielsweise in einem Moto X Style antrifft. Dort heisst die Funktion Speicher und USB. Tippen Sie auf die MicroSD-Karte. Anschliessend tippen Sie über das Drei-Punkte-Menü in der oberen rechten Ecke in die Einstellungen. Im nächsten Schritt entscheiden Sie sich für die Option als interner Speicher formatieren. Sämtliche Daten auf der Speicherkarte werden gelöscht.

Der ganze Einrichtungsvorgang dauert ein Weilchen. Nun hat man die Möglichkeit, in einem Rusch sätmliche Apps – also nur die APK-Hauptdateien – vollständig zwischen den beiden Benutzerdatenspeichern zu verschieben. Das geht aber nur bis zu einer bestimmten App-Grösse. Spiele mit mehreren Gigabytes lassen sich so nicht verschieben. Ausserdem: Aufgrund der Verschlüsselung des Betriebssystems lässt sich die Speicherkarte zu nichts anderem mehr nutzen. Das hat auch einen Sicherheitsvorteil: So kann das Medium nicht mehr auf einem Desktop-PC ausgelesen werden.

Nach der Formatierung verhält sich der MicroSD-Speicher so, als hätte man eine zweite Benutzerdatenpartition. Als Nutzer in hat man aber dann selbst keinen Zugriff darauf, sondern weiterhin nur auf die virtuelle Media-Partition. Es lohnt sich, regelmässig die Speichereinstellungen von Android 6.0 aufzurufen, um nachzuschauen, ob man wieder neue Daten umschichten kann. In der Regel nimmt Ihnen Android diesen Job ab.

Migrieren geht auch nachträglich, nur ist die entsprechende Funktion ein wenig versteckt: Über die Speicherverwaltung des internen Speichers von Android Marshmallow klickt man dazu über die Menüpunkte auf Option Daten Migrieren. Danach wird der gesamte Inhalt der virtuellen Media-Partion ebenfalls in einem Rutsch auf die mircoSD-Karte verschoben und diese komplett umgelagert.

Wenn Sie lieber von den vollen Geschwindigkeitsvorteil Ihres Smartphones ausschöpfen und die Speicherkarte nur zur Auslagerung von Mediendateien nutzen möchten, eignet sich eher der klassische Weg, indem die Speicherkarte als zusätzliches Speichermedium formatieren. Achten Sie beim Kauf einer Speicherkarte auf eine möglichst gute Geschwindigkeit von bis zu 30 MB/s.