Drei WhatsApp-Alternativen im Kurzportrait

Alternative 1: Threema

Quelle: PCtipp.ch

Erste Schritte mit Threema

Sie werden beim ersten Start der App aufgefordert, mit mehreren Fingerbewegungen ein Schlüsselpaar, bestehend aus einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel, zu erstellen. Führen Sie beliebige Wischgesten nacheinander aus, bis die Statusleiste signalisiert, dass Ihr Schlüsselpaar erstellt wurde.
Danach werden Sie aufgefordert, Ihre Handy-Nummer oder E-Mail-Adresse anzugeben. Wenn Sie über Ihr Telefonbuch die Kontakte synchronisieren, werden Sie feststellen, dass Threema auch Kontakte aufführen wird, mit denen Sie bis anhin nur per Mail in Verbindung standen.

Die Sicherheitsstufen

Nur Kontakte, die über den öffentlichen Schlüssel durch Threema synchronisiert wurden, können nun verschlüsselte Nachrichten austauschen.
Auf dem Kommunikationsweg passiert dabei Folgendes: Aus dem öffentlichen Schlüssel eines Empfängers und dem privaten Schlüssels eines Senders (der sich nur auf seinem Gerät befindet) wird ein dritter Schlüssel errechnet, der die Nachricht verschlüsselt.
Die Nachricht entschlüsselt der Empfänger durch seinen privaten Schlüssel. So ist sichergestellt, dass Nachrichteninhalte auf den Servern nur verschlüsselt vorliegen. Deutlich wird dies am orangen Kontaktstatus Ihrer Kontakte. Zudem werden Nachrichten nach erfolgreicher Übermittlung vom Server gelöscht – und die Kontaktlisten und Gruppen einzelner User erreichen den Server gar nicht erst, sie werden auf dem jeweiligen mobilen Gerät verwaltet. Entsprechend wichtig ist ein Backup (für Gruppen), damit diese dann im Falle eines Neugerätekaufs mitgenommen werden können. Und last but not least: Für besonders wichtige Chats kann ein zusätzlicher PIN festgelegt werden, der benötigt wird, um den Dialog einsehen zu können. 5 Fehleingaben – und der ganze Chat wird gelöscht!
Wer Threema nicht das Synchronisieren von Kontakten ermöglichen will, kann neue Kontakte manuell anhand der Kontakt-IDs, die eigentlich die öffentlichen Schlüssel repräsentieren, hinzufügen. Die Threema-IDs finden Sie unterhalb der Kontaktnamen in Form von achstelligen Ziffern.

Grüne Kontakte sind sehr sicher

Nun kommt der besondere Clou: Um ganz sicher zu sein, dass der öffentliche Schlüssel auch zur gewünschten Person gehört, müssen Sie diese Person einmal getroffen haben. Beide Threema-Kontakte müssen unter dem Info-Symbol der Threema-App den kryptischen QR-Code aufrufen, der nur beim jeweiligen Nutzer auf dem Gerät gespeichert ist.
Dafür muss auf dem Android- oder iPhone-Gerät eine QR-Code-Scan-App vorinstalliert sein. Falls sich noch keine QR-Scan-App auf Ihrem Smartphone befindet, wird Threema Ihnen eine entsprechende App vorschlagen.
Das gegenseitige Einscannen dieser Codes erfolgt, nachdem beide auf die «ID Scannen»-Funktion getippt und nacheinander deren Codes eingescannt haben. In unserem Praxistest funktionierte dies schnell und einfach.

Datenschutz gegenüber den Chatpartnern

Blaue Häkchen, zuletzt online und so weiter – wer kennt diese «sozialen» Probleme von WhatsApp nicht! Lesebestätigungen, «tippt»-Meldungen können ausgeschaltet werden, der Online-Status ist ohnehin kein Thema.
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Kommentare
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hpe05
11.01.2021
Hallo Florian Habe eine prinzipielle Frage. Für CH gilt ja dieselbe Datenschutzgeschichte, wie für die EU. Muss ich jetzt dennoch die Zustimmungsgeschichte anklicken und das Ding merkt automatisch, dass ich ein 2Abgespeckter" bin? Danke und Gruess hpe05

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Florian Bodoky
11.01.2021
Hoi hpe05 Genau so ist das. Die neuen AGBs müssen bis am 8. Februar angenommen werden, ansonsten kann man WhatsApp nicht mehr benutzen Für Schweizer gilt: die Services werden von WhatsApp Ireland Limited gehostet. Das heisst, dass man automatisch weniger Daten abgibt als zB US-Amerikaner. Aber zugestimmt werden muss. LG Florian

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HI-AL
11.01.2021
Hallo Florian Guter Artikel. Ich vermisse aber drei wichtige Kriterien: LG Alexander

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gaessu
11.01.2021
Threema kostet einmalig etwas und ist - Irrtum vorbehalten - ein Schweizer Produkt mit Servern in der Schweiz. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich damals beim Herunterladen CHF 3.50 bezahlt.

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Geoffrey
12.01.2021
was kostet die APP (was gut ist, darf auch etwas kosten ... Die Kosten sind ein wesentlicher Punkt. Nach heutiger Denkensweise der Massen sind nur Gratis-Apps weit verbreitet und bei Kommunikation ist doch entscheidend, dass man möglichst viele Teilnehmer im eigenen Bekanntenkreis findet. geoffrey

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Serge78
12.01.2021
Also ich verstehe nicht, wieso hier Telegram noch als Alternative aufgeführt wird. Diese App ist nicht nur in Verruf geraten wegen komischer Gruppen. Viel schlimmer ist der Datenschutz. Da hat Heise ja sehr ausführlich darüber berichtet. Die Kritik von Heise ist nachvollziehbar und kann teilweise ganz einfach überprüft werden. Ein Bericht dazu gibt es auch auf Watson. Hier der Link dazu: https://www.watson.ch/digital/analyse/136534890-telegram-darum-soll-die-app-ein-datenschutz-albtraum-sein Und die Warnung vom Heise-Redaktor: «Alles, was die Nutzer schreiben, wird bei Telegram zentral gespeichert und bei Bedarf ausgeliefert. An euch, wenn ihr euch mit dem richtigen Code ausweist. Aber sicher auch an einen Beamten, der einen Durchsuchungsbefehl vorweisen kann. Oder an einen bestochenen Mitarbeiter oder an Hacker, die sich Zugang zu den Servern verschaffen.» Dass PCtipp nicht auch auf diese Kritik eingeht und Telegram einfach so weiter empfiehlt, finde ich etwas bedenklich.

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Klaus Zellweger
12.01.2021
In meinen Augen die beste Alternative für iPhone-Besitzer: Die mitgelieferte App “Nachrichten”. Apple-Anwender bekommen automatisch eine verschlüsselte Direknachricht via iMessage-Protokoll. Bei allen anderen stellt der Dienst automatisch auf SMS um. Alle Nachrichten werden zentral verwaltet und via iCloud auf dem iPhone, dem iPad und dem Mac synchron gehalten. Ich hatte noch nie einen anderen Messenger im Einsatz.

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karnickel
12.01.2021
... Für CH gilt ja dieselbe Datenschutzgeschichte, wie für die EU. ... @hpe05 Was genau macht Dich glauben, in der Schweiz gelten Datenschutzgesetze der EU. Die EU hat sehr strenge DSGVO und die Schweiz hat das DSG. ... Für Schweizer gilt: die Services werden von WhatsApp Ireland Limited gehostet. Das heisst, dass man automatisch weniger Daten abgibt als zB US-Amerikaner. ... In der Schweiz mit ihrem noch immer geltenden DSG ist es absolut kein Problem, einen Vertrag mit einem irischen oder amerikanischen Unternehmen abzuschliessen. Dieses seinerseits kann Hinterleute in anderen Staaten beauftragen, die Daten weiterzuverarbeiten. Wenn dies im Vertrag selber nicht weiter eingeschränkt ist, ist dies absolut zulässig. Sollte ein Vertrag mit einem ausländischen Unternehmen aus Schweizer Sicht nicht eingehalten werden, dürfte es zudem schwierig werden, dies durchsetzen zu wollen. Ein neues Datenschutzgesetz soll die Schweiz ja näher an die europäische DSGVO bringen. Dieses ist aber noch nicht in Kraft.

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Geoffrey
12.01.2021
Ich hatte noch nie einen anderen Messenger im Einsatz. Richtig, wenn man dann auch ein iphone hat, und die Freunde und Verwandten auch iphones haben. Dann kann man sogar umsonst sprechen mit Facetime. Aber eben, wenn ... Ich selber habe ein iphone aber meine meisten Kontakte lieben Android und somit gehts kaum ohne einen zusätzlichen Messenger. geoffrey

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karnickel
12.01.2021
@Serge78 Damit sagt Heise ja bloss, dass amerikanische Behörden beliebig auf Datenbestände amerikanischer Unternehmen in deren In- und Ausland zugreifen können dürfen. Gilt ja nicht nur für dieses eine so. Und gilt selbst dann, wenn die Daten in ausländischen Niederlassungen herumliegen. Dies ist einfach amerikanisches Gesetz und vielleicht für einzelne Grund genug, ein Unternehmen ohne amerikanische Niederlassung als Datenhalde zu nutzen. @Klaus Zellweger Gerade Apple hatte in vielen Fällen bewiesen, die Daten seiner Kunden gegen den Zugriff der eigenen Behörden schützen zu wollen. Dabei war es diesen hinterher auch mal möglich, ohne die Unterstützung von Apple selber dennoch an die Daten der Kunden, deren Zugang richterlich oder gesetzlich beschlossen war, durchzusetzen. Es stellt sich hier halt einfach die Frage, wie wichtig dies uns als Kunde ist. Und dann natürlich auch, ob wir die Daten lieber bei koreanischen, chinesischen oder Unternehmen der EU hochladen. Ob die App "Nachrichten" vom Funktionsumfang mit einer wie Whatsapp, Threema, Signal usw. verglichen werden kann, hängt technisch sicherlich auch davon ab, ob man damit nur innerhalb dem Apple Universum arbeiten will. - Schickt mir bitte keine SMS und schon gar keine MMS mehr, gell? ;)