Kopfhörer-Guide
Kabellose Kopfhörer
Seit dem Smartphone-Boom hören immer mehr Menschen Musik über kabellose Kopfhörer. Bei diesen gibt es einiges zusätzlich zu beachten.
Welche Bluetooth-Version?
Ein kabelloser Kopfhörer verbindet sich via Bluetooth mit Ihrem Abspielgerät. Dabei kann die Bluetooth-Version unter anderem darüber entscheiden, wie stabil die Verbindung zwischen Kopfhörer und Abspielgerät ist. Und genau hier sparen Hersteller von billigen Kopfhörern gerne, indem sie einen älteren Bluetooth-Standard verbauen. Die aktuelle Version ist 5.3. Achten Sie beim Kauf darauf, dass mindestens Bluetooth 5.2 unterstützt wird.
Was ist ein Codec und wieso ist er so wichtig?
Ein Codec bestimmt, wie die Bluetooth-Übertragung vom Quellgerät zu Ihrem Kopfhörer erfolgt. Er kodiert und dekodiert digitale Audiodaten in ein bestimmtes Format. Je nach Codec kann die Qualität dabei besser oder schlechter sein. Vor allem kabellose Kopfhörer hatten es anfangs schwer, an die Audioqualität einer CD heranzukommen. Inzwischen können erste Kopfhörer dank des modernen Codecs LDAC die Musik beinahe in CD-Qualität wiedergeben. Ein weiterer sehr guter Codec ist aptX HD, der allerdings nicht ganz an LDAC herankommt.
Wichtig: Wenn Sie Musik mit LDAC oder aptX HD hören möchten, müssen Ihr Kopfhörer sowie Ihr Abspielgerät diesen Codec unterstützen. Bei Android-Smartphones haben viele Flaggschiff-Geräte beide Codecs ab Android 8.0 integriert, während Apples iPhones beide Codecs aktuell nicht unterstützen.
Wireless vs. True Wireless – was ist der Unterschied?
Moderne, kabellose Kopfhörer werden oft als «True Wireless» (abgekürzt TWS) vermarktet. Dies bedeutet, dass sie komplett ohne Kabel auskommen. Der Unterschied zu kabellosen Kopfhörern mit der Bezeichnung «Wireless» steckt im Detail: Auch diese werden kabellos mit dem Smartphone verbunden, haben allerdings ein Kabel, das den linken und rechten Kopfhörer verbindet.
On-Ear- und Over-Ear-Kopfhörer sind also keine True-Wireless-Kopfhörer. Bei In-Ears kommt der Formfaktor mit einer Kabelverbindung zwischen den Ohrhörern fast nur noch bei Sportkopfhörern vor, Bild 3.
Bild 3: Wireless, aber nicht True Wireless, da ein Kabel an den Ohrhörern vorhanden ist
Quelle: PCtipp.ch
Was bedeuten IPX1, IPX4 oder IPX8?
Diese Bezeichnungen sind in der Regel bei In-Ear-Kopfhörern zu finden, die für sportliche Aktivitäten gedacht sind. Die IPX-Zertifizierung sagt Ihnen, wie resistent der Kopfhörer gegenüber Wasser ist. Je höher die Nummer, desto besser: Während IPX1 nur gegen Tropfwasser schützt, bietet der höchste Standard IPX8 einen Schutz gegen Untertauchen in bis zu 2 Metern Tiefe.
Was bedeuten IP1X, IP4X oder IP6X?
Die erste Zahl bei den IP-Zertifizierungen zeigt Ihnen, wie gut Ihr Kopfhörer gegen Staub geschützt ist. IP6X ist die höchste Kategorie. Sie bedeutet, dass ihr Kopfhörer komplett staubdicht ist. Die Staubzertifizierung lässt sich mit der Wasserzertifizierung kombinieren: Ist Ihr Kopfhörer mit IP68 zertifiziert, ist er also komplett staubgeschützt und bis zu 2 Metern Tiefe wasserdicht, Bild 4.
Was ist eine gute Akkulaufzeit?
Geht es um die Akkulaufzeit, machen die Marketing-Abteilungen der Hersteller gerne grosszügige Angaben. Die Werte auf der Verpackung werden in der Realität kaum erreicht, da es unter anderem davon abhängt, welche Musik und wie laut man diese hört.
Bei In-Ear-Kopfhörern werden gerne Angaben von weit über 20 Stunden gemacht. Bei dieser Laufzeit ist allerdings der Akku der Ladeschale von True-Wireless-Kopfhörern eingerechnet, sprich: Wenn ein In-Ear-Kopfhörer eine Akkulaufzeit von 7 Stunden hat und mit dem Akku der Ladeschale noch dreimal aufgetankt werden kann, ergibt sich eine Akkulaufzeit von 28 Stunden.
Grundsätzlich dürfen Sie von einem guten In-Ear-Kopfhörer pro Ladung eine Akkulaufzeit von mindestens 5 Stunden mit aktivierter Noise Cancellation erwarten. Ein guter Over-Ear-Kopfhörer sollte mit eingeschalteter ANC nicht unter 30 Stunden Laufzeit haben.
Ebenfalls sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kopfhörer mit einer Schnellladetechnologie ausgestattet ist.
12.04.2024
12.04.2024