Meinung 25.08.2022, 08:00 Uhr

Kommentar: Ärgernis und Leerläufe in Android TV

Beim Versuch, eine lästige Werbung auf meinem Sony-TV mit Android TV loszuwerden, habe ich nun entnervt aufgegeben. Ich bin nicht die einzige, die sich an solchem stört. Das Problem ist leider branchenweit.
Auf diesem Sony-Smart-TV ist «Disney+» weder aktiviert noch überhaupt installiert. Trotzdem empfiehlt der Fernseher Inhalte aus dieser Quelle
(Quelle: PCtipp.ch)
Da blättert man ein paar tausend Franken für einen Sony-Fernseher hin. Darauf ist Googles Betriebssystem Android TV vorinstalliert. Weder Sony noch Google scheinen ein Problem damit zu haben, die Kundinnen und Kunden dafür zu bestrafen, sich für ein Gerät mit Android TV entschieden zu haben.
Dass auf dem Startbildschirm dauernd Filmempfehlungen erscheinen, ist an sich kein Problem. Es wäre halb so schlimm, wenn es sich um welche von Diensten handeln würde, die man auch tatsächlich benutzt. Oder die wenigstens installiert sind. Oder wenn man Werbung aus bestimmten Diensten (wie zum Beispiel Disney+) irgendwie stoppen könnte.
Zunächst keimt noch Hoffnung auf: Auf dem Startbildschirm prangt ein riesiger Button Startbildschirm personalisieren. Dahinter: Kanäle wählen.
Genau über eine solche Funktion sollte sich die Werbung aus Kanälen, die man nicht will, abschalten lassen
Quelle: PCtipp.ch
Hier flugs auf Meine Auswahl gewechselt, dies auf Ein geschaltet und alle Dienste, von denen ich ausdrücklich keine Empfehlungen haben will, deaktiviert.
Genau so etwas sollte doch eigentlich reichen, um von Werbung aus allen anderen Kanälen verschont zu bleiben
Quelle: PCtipp.ch
Beim Durchscrollen der Schalter in diesen Einstellungen schwant mir Übles: Für Disney+ ist gar kein Schalter vorhanden, also lässt sich hier auch nichts ausknipsen. Ich mache einen Ausflug in die Liste der installierten Apps: Auch dort ist Disney+ nicht vorhanden.
Ich google in Deutsch und Englisch nach etwas wie «Android TV Disney+ Werbung entfernen». Unzählige Klicks auf Beiträge in Reddit, in den Google-Supportforen und auf sonstigen Websites später sehe ich: Enorm viele Leute störts, jeder von denen hat viel Geld für ein Gerät ausgegeben, das sie jetzt nervt. Niemand hat die perfekte Lösung für das Problem. Und die Bewertungen für die verursachende offizielle «Android TV Launcher»-App in Google Play können buchstäblich nicht tiefer sein, denn weniger als 1 Stern geht nicht.
Eine Ausweichmöglichkeit wäre die Installation eines alternativen Launchers. Aber der eine, gut bewertete, den wir gefunden haben (FLauncher), hat laut Benutzerberichten keine Funktion, um z. B. zwischen verschiedenen HDMI-Quellen umzuschalten. Damit fällt der bei uns von vorneherein auch aus dem Rennen.
Da unser Gerät schon drei, vier Jahre auf dem Buckel hat, google ich, ob LG-Smart-TVs mit ihrem Betriebssystem WebOS ebenfalls Werbung anzeigen. Wenn ich mir die Suchresultate anschaue, wird klar: Auch mit einem Markenwechsel würde ich bloss vom Regen in die Traufe fallen.
Kurz gesagt: Dieser unsägliche Werbedruck in den Bedienoberflächen der Geräte nervt massiv. Das betrifft nicht nur den Smart-TV. Auf Smartphones ist es auch nicht besser. Und auf dem PC (unter Windows mit Microsofts dauerndem Edge/Bing/MSN/OneDrive/Office-Getue) erst recht nicht. Da wird gedrängelt und genörgelt, bis man endlich die für den Hersteller lukrativsten Apps und Dienste kostenpflichtig abonniert hat. Und ich bin sicher, nicht einmal dann würde man in Ruhe gelassen.
Ein Gerät, das nur tut, was es soll, und mich ansonsten in Ruhe lässt: Im Jahr 2022 ist das zu viel verlangt.



Kommentare
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Klaus Zellweger
25.08.2022
Google tut, was Google eben so tut. Wen wundert’s? Sony ist insofern mitschuldig, als dass sie nicht willens (oder fähig) sind, ein eigenes TV-Betriebssystem anzubieten. Allerdings kann eine andere Marke doch besser sein: Auf unserem LG-TV mit WebOS (CX-Serie, gekauft 2020) ist mir bis jetzt keine Werbung aufgefallen – jedenfalls nicht im wichtigsten Menü, der Wahl der Bildquelle. Aber vielleicht ist das unterdessen anders. Nebenbei: Tasten wie “Netflix” oder “Amazon” auf der Fernbedienung sind keine Komfortfunktion für die Kunden, sondern für den TV-Hersteller ein höchst lukratives Geschäft mit jenen Streaming-Diensten, die ihre eigene Taste wollen.

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maschwi
25.08.2022
Dann muss man wohl einen Panasonic TV kaufen, diese haben mit wenigen Ausnahmen ein eigenes Betriebssystem (ich bin kein Panasonic Angestellter!). Ev. gibt es noch andere, weiss das nicht. Grüsse Martin

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re460
25.08.2022
Nebenbei: Tasten wie “Netflix” oder “Amazon” auf der Fernbedienung sind keine Komfortfunktion für die Kunden, sondern für den TV-Hersteller ein höchst lukratives Geschäft mit jenen Streaming-Diensten, die ihre eigene Taste wollen. Genau darum habe ich meine Samsung-Fernbedienung gegen ein baugleiches Modell ohne diese Tasten, auf die man immer wieder einmal irrtümlich gedrückt hat, ausgetauscht. So komme ich nicht mehr irrtümlich auf diese Tasten, weil ich keines dieser Angebote nutze (nutzen will). Selbstverständlich nutze ich meinen Samsung TV nur als Monitor für die Swisscom Blue-TV Box. Die TV Fernbedienung brauche ich eigentlich nicht mehr, ausser ich will YouTube und eigene Videos ab Festplatte anschauen. Das habe ich so eingerichtet, dass im Menü nur noch drei Buttons erscheinen: Kabelbox, YouTube und eigene Videos. So habe ich noch keinerlei Werbung gesehen, auch da ich YouTube Premium nutze, mit Abos zu Inhalten, die mich interessieren (Konzerte, Eisenbahn usw.). Alles ohne Werbung!

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Salodurum
25.08.2022
PCtipp ist da ja nicht besser. Euer dauerndes Popup für das Abonnieren des Benachrichtigungsservices nervt genauso sehr.

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moritz_hauser
31.08.2022
Google ist echt manchmal nervig. Ich fühle das

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re460
01.09.2022
Google ist echt manchmal nervig. Ich fühle das Kann ich nicht bestätigen. Aber man muss in allen Apps und Anwendungen selbst Hand anlegen, um diese zu „entnerven“. „Entnervt“ kann ich darauf nicht mehr verzichten, so hat GMAIL z.B. den besten und wirkungsvollsten Spamfilter!

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gucky62
03.09.2022
Kann ich nicht bestätigen. Aber man muss in allen Apps und Anwendungen selbst Hand anlegen, um diese zu „entnerven“. „Entnervt“ kann ich darauf nicht mehr verzichten, so hat GMAIL z.B. den besten und wirkungsvollsten Spamfilter! Naja das kann es auch nicht sein. Und Google sammelt etwas zu viele Daten und Infos über den Nutzer. Schlimmer sidn nur noch Streaming-Anbieter. Wobei ob wirklich schlimmer..... Das Hauptgeschäft vom Google sidn nun einmal Daten udn OInformztionen. Damit verdient der Laden sein Geld. Bei GMail kann man sich streiten. Der Spamfilter ist sicher ganz brauchbar. Mein Eigenes Filterkonzept ist jedoch besser und vor allem unter meiner Kontrolle. Und GMail als Mail-Service gefällt mir prinzipiell nicht wirklich. Der Nutzer ist sich nciht bewusst das er/sie dafür extrem viel "zahlt". Gruss Daniel

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re460
03.09.2022
Hallo Daniel, Ich sehe das nicht so. Klar sammelt Google wie auch Microsoft & Co Daten, aber man kann in den Googleeinstellungen sehr viele Dinge des Datensammelns abschalten (wie auch bei Microsoft). Da ich aber grundsätzlich mit Google zufrieden bin und auch meine Smartphones mit Android zuverlässig laufen, benutze ich nur die Dienste von Google. Selbstverständlich nutze ich Gmail weder auf dem Smartphone noch den PCs direkt, sondern über separate Anwendungen wie Thunderbird (PC) oder Aquamail (Smartphones). Tatsache ist, dass diese Google-fremden Anwendungen mit Googlemail am besten klarkommen, besser als z.B. mit Bluewin & Co. Der Nutzer ist sich nicht bewusst, dass er/sie dafür extrem viel „zahlt“. Mir ist nicht bewusst, dass ich extrem viel bezahle, denn ich habe noch nie unerwünschte Werbung erhalten, die auf Googledienste schliessen lassen. Überhaupt bekomme ich Werbung bzw. Benachrichtigungen nur, wenn ich diese an einem anderen Ort bei einer Anmeldung erlaubt habe. Wenn ich pro Woche zwei Werbemails bekomme, ist das schon extrem viel, auch Spam-Mails kenne ich kaum, weil sie im Google Spam-Ordner landen. Leider landen da auch gelegentliche „gesunde“ Mails von echten Bekannten und Firmen, die ich dann „rette“. Aber auch das ist kein Problem. Wenn ich Deine Bedenken teilen würde, ja dann würde ich mich von Smartphones, iPhones und PCs trennen. Das grösste Problem, wenn man viel Spam-Mails und Benachrichtigungen erhält, sitzt nach wie vor etwa 50 cm vor dem Bildschirm! Auch wären Google, Microsoft & Co schon längstens im Nirwana gelandet – dem ist aber nicht so. Google, Apple und Microsoft können nur bestehen, weil sie gute Arbeit liefern, was ich seit über 30 Jahren Erfahrung einfach feststellen muss. Von Anbietern, die nicht das liefern, was ich erwarte (gilt für alle Bereiche, auch Haushalt usw.), habe ich mich schon längstens getrennt. Genau darum kann ich mein pensionierten Leben auch voll geniessen, auch wegen den ständigen guten Weiterentwicklungen im digitalen Bereich (z.B. digitale Modelleisenbahn, mit Softwaresteuerung). Herzliche Grüsse Gian

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gucky62
03.09.2022
Man kann udn darf selbstverständlich unterschiedliche Meinung sein. Das ist auch gut so. Das Hauptgeschöft von Google ist nun mal das Datensammeln (deswegen Datenkrake im negativen Sinn gemeint), udn handeln mit diesen Daten. Dabei geht es darum mit diesen Daten und Informationen über den Nutzer (& auch nicht Nutzer) ein möglichst vollumfängliches und detailliertes Profil zu bekommen. Marketing- Werbefirmen zahlen viel Geld dafür, das z.B. Dir direkt entsprechende Werbung, Produkte, usw. auf allen möglichen Wegen, klassisch, wie digital, wie unterschwellig, usw. und natürlich Produkte anbietet auf die Du aufgrund Deines Profils reagieren wirst. Das Profil ist dann aber auch von extrem grossen Interesse für Versicherungen, Gesundheitswesen, usw. Natürlich auch für Betrüger, Gauner, etc. Und selbstverständlich für den Staat. Bei uns ist die Exekutive usw. noch unter unserer Kontrolle. In USA schon etwas weniger, in autoritären Staaten sind solche Profile u.a. tödlich. Siehe als Bsp. China mit Ihrem Sozialpunkte-System. Im Grundsatz nichts anderes was Google macht. G macht es verm. sogar noch ausgefeilter. In diesen Kreis gehören natürlich auch Facebook, Instagram, Twitter, TikTok, usw. Google hat vor einigen Jahren z.B. drei Firmen gegründet die nur den Zweck haben Patientendaten, Studiendaten, usw. zu erfassen, auszuwerten usw. Und natürlich mit den restlichen Daten zum Profil zusammenzubringen. Sagen wir mal Du hast gerne Junk-Food und isst öfters in entsprechenden Restaurants, oder kauft es Dir im Laden. Nun noch mit Deinen Gesundheitsdaten zusammenbringen, genetischen Profilen, Deinem grundsätzlichen Lebensstil und die Krankenversicherung (die das in CH nicht dürfen), wird Dein Risikoprofil berechnen und sagen, nö ein zu grosses Risiko oder dem seine Prämie ist 5x so hoch. Das lässt sich beliebig fortsetzen. Google hat übrigens nicht umsonst schon diverse Bussen in der EU zum DVSGO erhalten. Die Denkweise ich habe ja nichts zu verstecken, ist so was von grundsätzlich falsch und naiv. Und auch hoch gefährlich. Das dies nun einmal der Fall ist, ist so und man muss sich dem nun wirklich bewusst sein. Komplett verhindern kann man es nicht. Aber erschweren. Microsoft, wie auch Apple sammeln auch Daten, für meinen Geschmack auch zu viele, aber deren Geschäft ist nicht der Datenhandel, etc. Sondern Ihre Produkte und Services. Das ist eine völlig andere Welt als bei Google, Instagram, FB, usw. Die ganzen Angebote von Google sind im Prinzip deren Sensoren und Datensammler. Und zahlen tun wir eben alle mit unserem wertvollsten Gut. Unseren Daten, Informationen und uns selbst. Klar kann ich als Nutzer diverse Einstellungen machen, und sollte diese auch machen, um die Datensammelwut etwas zu begrenzen. Das ist aber mehr Schein als sein. Man muss sich nur mal anschauen was alles an Datenverbindungen raus gehen. Den Inhalt kann man meist nicht entschlüsseln. Man muss auch mobile Devices wie Smartphone, Tablet und PC nicht verzichten, aber man muss sich damit und dem Schutz seiner Daten mal wirklich auseinandersetzen und gerade die Möglichkeiten die man hat um den Datenabschluss zu begrenzen auch nutzen. Aber naiv sollte man wirklich nicht sein. Z.B. hat selbst www.pctipp.ch drei Tracker (nd je nach Subpage noch viel mehr) eingebunden. Für was? Paranoia muss man auch nicht entwickeln, aber so einige Dinge sind einfach notwendig. Und zur Kompatibilität von Gmail. Vergiss es. Google hält sich recht oft nicht an die bestehenden technischen Grundstandards zu IMAP, POP, WebDAV, usw. Machen Apple & MS auch nicht immer so besonders gut. Wobei beide sich in den letzten Jahren eher etwas gebessert haben. Googler nutzt die Standards, aber muss immer noch etwas darum rumbasteln, so dass es Ärger gibt. Eben Monopolisten-Verhalten. Die massiv kumulierte Macht von Google und FB, Twitter & Co hat nciht umsonst gerade in USA die Forderung hervorgebracht diese zu zerschlagen udn aufzuteilen. Wie dies in der Vergangenheit mit AT&T passiert ist. Und zuverlässiger ist GMail mit Sicherheit nicht als die anderen Anbieter wie Swisscom, Yahoo (:-(), GMX, outlook.com, usw. Was wir uns in der Firma wegen GMail rumärgen müssen geht auf keine Kuhhaut mehr. Aber eben seit glücklich mit Google und wenn es für Dich stimmt, gut. Gruss Daniel

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Klarmacker
06.09.2022
Dann muss man wohl einen Panasonic TV kaufen, diese haben mit wenigen Ausnahmen ein eigenes Betriebssystem (ich bin kein Panasonic Angestellter!). Ev. gibt es noch andere, weiss das nicht. Grüsse Martin Tja da muss man aber Tiefer in die Taschen greifen. Die neuen Panasonic haben alle Android TV. Die folgenden neuen Serien sind Android: LED LXF887 und LSF507 / Exklusiv für EP LXW834 / Linienmodell LXW704 / Linienmodell LSW504 / Linienmodell Folgende neuen OLED und LED Modelle haben auch weiterhin das bestens bewährte Betriebssystem Firefox / My Homescreen: OLED LZC2004 (77’’ / 65’’ / 55’’) LZC1505 (65’’ / 55’’ / 48’’ / 42’’) / LZC1004 (65’’ / 55’’) / Linienmodell LZC984 (65’’ / 55’’ / 48’’ / 42’’) / Linienmodell LED LXF977 (75’’ / 65’’ / 55’’ / 49’’ / 43’’) / LXW944 (75’’ / 65’’ / 55’’ / 49’’ / 43’’) / Linienmodell