Convertibles
22.04.2024, 11:30 Uhr
Mehr als ein Laptop
Convertibles sind die Tausendsassas unter den mobilen PCs. Im Handumdrehen lassen sie sich von einem klassischen Laptop in ein Tablet oder in einen Präsentationsbildschirm verwandeln. Der PCtipp hat fünf spannende Formwandler ab 1371 Franken getestet.
(Quelle: Shutterstock/Net Vector)
Disclaimer: Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 2/24 des PCtipp. Die Preise können sich mittlerweile geändert haben.
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Wenn Flexibilität, hohe Produktivität und eine möglichst einfache Handhabung gefragt sind, spielen die Convertibles gegenüber dem klassischen Notebook ihre grossen Vorteile aus. Denn die Geräte sind die Verwandlungskünstler unter den Laptops: Mit nur wenigen Handgriffen lassen sie sich in ein Tablet oder einen eleganten Präsentationsbildschirm umbauen.
Konkret: Während im Tabletmodus der berührungsempfindliche Bildschirm schlicht nach hinten geklappt wird, bietet sich der sogenannte Tentmodus (Zeltmodus) als Präsentationsvariante an. Dazu wird das Gerät wie ein Hausdach aufgestellt. Das Convertible erkennt die Lage, dreht den Bildinhalt um 180 Grad, womit das Gegenüber das Bild in der korrekten Ausrichtung vor sich sieht.
Die 2-in-1-Notebooks sind ausserdem auch bezüglich Anwendungsmöglichkeiten sehr flexibel: Sie eignen sich gleichermassen für das Arbeiten zu Hause und unterwegs, für Präsentationen an kleineren Konferenzen oder im Kundengespräch bis hin zum Surfen und Videoschauen auf dem Sofa.
Die getesteten Convertibles
- Acer TravelMate P4 Spin (TMP414RN-53G-TCO-78SD)
- Asus ROG Flow Z13 (GZ301VF-MU007W)
- HP Elite x360 830 G10
- Lenovo ThinkBook 14s Yoga Gen. 3
- Microsoft Surface 9 Pro
Die Einzeltests
Der PCtipp hat fünf aktuelle Convertibles getestet. Auf allen ist das aktuelle Windows 11 vorinstalliert, auf den Geräten von Acer, HP und Lenovo sogar in der Pro-Version.
Sämtliche Details zu den getesteten Convertibles finden Sie in der Tabelle im letzten Teil. Die ausführliche Bewertung zu unserem Preistipp und Testsieger lesen Sie in den separaten Boxen in Teil 2 und 3.
Asus Rog Flow Z13
Das Asus ROG Flow Z13 ist ein Gaming-Convertible mit einer spannenden Ausstattung: Es verfügt über einen 13,4-Zoll-Touchscreen, einen Core-i9-13900H-Prozessor von Intel und eine Geforce-RTX-2050-Grafikkarte mit 4 GB separatem Videospeicher von Nvidia. Damit ist das Gerät auch in der Lage, Spiele bis zur Full-HD-Auflösung einigermassen flüssig wiederzugeben.
GUT: Asus ROG Flow Z13 (GZ301VF-MU007W)
Quelle: Asus
Kommen wird zum Touchscreen. Dabei handelt es sich um einen leider recht deutlich spiegelnden IPS-Bildschirm mit einer Auflösung von 2560 × 1600 Pixeln (Seitenverhältnis: 16:10) und einer Bildwiederholrate von hohen, spieltauglichen 120 Hertz. Im Test zeigte sich der Bildschirm von seiner Sahneseite; Bildinhalte wurden hell und kontrastreich dargestellt, die Farben waren kräftig und satt. Die Blickwinkelunabhängigkeit haben wir mit 160/150 Grad (horizontal/vertikal) ermittelt – nicht schlecht, obschon das die Konkurrenz wie zum Beispiel Acers P4 Spin etwas besser kann.
Zur Ausstattung und zum Tempo: Unser Testmodell ist wie erwähnt mit einem Core-i9-13900H-Prozessor und einer Geforce-RTX-2050-GPU ausgestattet. Nebst einem 512 GB grossen SSD sind noch 16 GB an Arbeitsspeicher verbaut. In unseren Leistungsmessungen erreichte das ROG Flow Z13 sehr gute 11 350 Cinebench-23-Punkte. Gebootet wurde in nur 6 Sekunden. Auch beim PCMark-10-Test zog sich das Hybrid-Notebook achtbar aus der Affäre. Hier schaffte es 6900 Punkte.
Schön: Zum Lieferumfang gehört eine magnetische, RGB-beleuchtete Tastatur mit angenehmem Druckpunkt. Das Touchpad ist gross genug und arbeitet präzise. Nicht zufrieden sind wir hingegen mit der Akkulaufzeit, die lediglich bei knapp 5 Stunden liegt. Wird viel gespielt, schrumpft diese weiter.
Fazit: Das Asus ROG Flow Z13 kostet faire 1449 Franken und ist ein erstklassiges Gaming-Convertible. Es eignet sich dank potenter Hardware auch für Multimediaaufgaben. Das Display überzeugt ebenfalls. Die Akkulaufzeit ist leider zu kurz.
Preistipp: Acer TravelMate P4 Spin (TMP414RN-53G-TCO-78SD)
Nur 1,4 Kilogramm schwer, dafür 14 Zoll gross und mit einer gemessenen Akkulaufzeit von 7:43 Stunden hat das Acer TravelMate P4 Spin viel Stehvermögen.
Es kommt noch besser: Acers Convertible ist mit Nvidias Geforce-RTX-2050-Grafikchip (4 GB Video-RAM) ausgerüstet. Damit ist das 2-in-1-Notebook nicht nur aufs Arbeiten im (Home-)Office und als Business-Begleiter geeignet, sondern auch für Multimediaaufgaben interessant.
Das WUXGA-Display (1920 × 1200 Bildpunkte, 16:10) lässt sich komplett nach hinten in den Tablet-Modus klappen. Im sogenannten Zeltmodus dient es auch als Präsentationswerkzeug (siehe Bild rechts). Der Bildinhalt wird dem Gegenüber selbstverständlich korrekt angezeigt. Als klassisches Notebook überzeugt das Gerät mit einer hochwertigen hintergrundbeleuchteten Tastatur, die ins Aluminiumchassis des Notebookbodys eingelassen ist. Zusammengehalten werden Bildschirm und Body von zwei stabilen Scharnieren. Schön: Klappt der Anwender das Display auf, wabert der Touchscreen kaum nach, sondern bleibt brav dort stehen, wo ihn der Nutzer zuletzt losgelassen hat.
Kurz zur Ausstattung: Nebst einem Zehnkernprozessor von Intel ist im Gerät ein 1 Terabyte grosser SSD-Datenspeicher verbaut. Dieser wird wiederum von 32 GB RAM flankiert. Mit seiner Rechenpower schafft der mobile Unterbau im Prozessortest ordentliche 8962 Cinebench-23-Punkte. Beim Gesamtleistungstest PCMark 10 bleiben am Ende ebenso gute 6418 Punkte stehen. Daumen hoch!
Zum berührungsempfindlichen IPS-Bildschirm: Farben zeigen sich auf dem Touchscreen kontrastreich. Dieser spiegelt nur leicht und vor allem bei ungünstigen Lichtverhältnissen im Freien. Mit einer Blickwinkelunabhängigkeit von 170/170 Grad (horizontal/vertikal) kommt das Modell fast ans maximal mögliche heran.
Fazit: Acer bietet mit dem TravelMate P4 Spin ein rassiges Convertible für 1389 Franken. Das Gerät überzeugt mit seinem perfekten Mix aus Geschwindigkeit, Ergonomie, Design und Ausstattung.
Lenovo Thinkbook 14s Yoga Gen. 3
Darf es ein wenig mehr fürs Business sein? Dann alle Augen auf Lenovos aktuelles Thinkbook 14s Yoga in der dritten Generation. Lenovo stattet sein edel verarbeitetes 2-in-1-Notebook mit einem Aluminiumchassis und einer spritzwassergeschützten Tastatur mit prima austariertem Druckpunkt sowie Hintergrundbeleuchtung aus. Ab Werk gibts einen Eingabestift dazu, um den Laptop zu bedienen. Die Touchscreen-Eingabe per Finger gelingt im Tablet-Modus genauso gut wie mit dem mitgelieferten Stift.
SEHR GUT: Lenovo ThinkBook 14s Yoga Gen. 3
Quelle: Lenovo
Zur weiteren Ausstattung: Anschlussseitig sind ein Thunderbolt-4-Port, mehrere USB-Buchsen sowie HDMI verbaut. Als Funkverbindungen gibt es Wi-Fi 6 und Bluetooth.
Kurz zu den Messwerten: Das 1371 Franken teure Gerät erreicht beim Cinebench-23-Test 8781 Punkte, gebootet wird in 8 Sekunden. Danach steht Windows 11 in der Pro-Version zum Arbeiten bereit. Einen ebenso guten Eindruck hinterlässt das Modell bei der Akkulaufzeit: Hier müssen Anwender erst nach 9:32 Stunden den Akku neu aufladen.
Auch bei diesem Convertible spiegelt das Display bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt dafür bei sehr starken 170/165 Grad horizontal/vertikal).
Fazit: Das ThinkBook 14s YogaGen. 3 von Lenovo besticht durch seine Topverarbeitung. Bei der Akkulaufzeit sammelt das Business-Modell ebenfalls fleissig Pluspunkte.
Testsieger: HP Elite x360 830 G10
Mit dem Elite X360 830 G10 adressiert HP das gehobene Business-Klientel. Der 13,3 Zoll grosse Unterbau, der für einen Strassenpreis von 1899 Franken seinen Besitzer wechselt, setzt Aussen beim Design und der hervorragenden Verarbeitung Massstäbe, innen drinnen überzeugen Akkulaufzeit und Ausstattung.
Das kompakte 2-in-1-Notebook wiegt nur 1,3 Kilogramm. Es liegt gut in der Hand und kann in die drei typischen Convertible-Modi Zelt, Tablet und klassisches Notebook gebracht werden. Die Kürzel «Evo» und «vPro» auf der Verpackung sind übrigens Intel-Zertifikate. Während «Evo» für dünne, mobile, aber leistungsstarke Laptops steht, adressiert der Zusatz «vPro» weitreichende Sicherheits- und Verwaltungs-Features. Damit erweitert sich das Laptop-Einsatzspektrum auch auf mittelständische Unternehmen, die entsprechende Sicherheitsrichtlinien beim mobilen Unternehmenszugang voraussetzen.
Zurück zum Test: Der matte, aber strahlend helle Touchscreen mit integriertem «Sure View»-Sichtschutz stellt Farben kräftig dar und löst mit 1920 × 1200 Bildpunkten (16:10, WUXGA) auf. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt bei 175/170 Grad (horizontal/vertikal). Die Verarbeitung ist ein weiterer grosser Pluspunkt des Convertibles. Das Chassis des x360 ist aus Magnesium gefertigt. Die beiden Scharniere, die den Notebookbody und Bildschirm zusammenhalten, sind stabil gebaut. Zwar wippt das Display nach, wenn man es aufklappt. Das Ganze dauert eine knappe halbe Sekunde, danach ist die Schaukelpartie aber auch schon wieder zu Ende.
Nebst einem aktuellen 10-Kernprozessor, einem 512 GB grossen SSD-Datenspeicher und einem 32 GB grossen Arbeitsspeicher bietet das Elite x360 gleich zwei Thunderbolt-4-Ports. Die gemessene Akkulaufzeit lieg bei 10:55 Stunden im Praxisbetrieb, womit sich problemlos auch ein längerer Arbeitstag bewältigen lässt.
Bei unserem Leistungstest erreichte das Gerät durchwegs gute Werte. Gebootet wird in schnellen 5 Sekunden, danach steht Windows 11 in der Pro-Version zum Arbeiten bereit. Im Cinebench-23-Benchmark erreichte die CPU ordentliche 8592 Punkte. Beim PCMark 10 schaffte das Gerät solide 5568 Punkte. Fürs Anzeigen der Inhalte kommt der im Prozessor verbaute Iris-Xe-Grafikchip zum Einsatz. Damit lassen sich alle Office-Tätigkeiten problemlos bewerkstelligen und sogar Videos bearbeiten. Schön: HP spendiert dem Notebook zudem die Sicherheitslösung «Wolf Pro Security Edition» (einjährige Lizenz). Die Garantie hat HP ausserdem auf 3 Jahre angelegt.
Fazit: HPs Elite X360 830 G10 ist ein erstklassiges Arbeitsgerät für unterwegs mit sehr langem Atem. Design, Verarbeitung und Ausstattung sind die Stärken dieses 2-in-1-Modells. Es ist ein Business-Profi durch und durch.
Microsoft Surface Pro 9
Vorweg zum Lieferumfang von Microsofts Surface 9 Pro: Zum Preis von 1650 Franken bekommt man ein Tablet und ein Ladekabel. Tastatur und Stylus (ab 187 Franken) müssen separat gekauft werden oder man hat Glück und erwischt eine Aktion, in der beides enthalten ist. Um die volle Flexibilität des Surface Pro 9 in der Praxis auszureizen, sollten Sie unbedingt Tastatur und Eingabestift mitkaufen. Beides sind essenzielle Teile des Geräts.
GUT: Microsoft Surface 9 Pro
Quelle: Microsoft
Die optionale Tastatur arbeitet einwandfrei, das Touchpad ist eher mittelmässig. Der Stylus liegt nicht ganz so gut in der Hand wie bei der Konkurrenz. Immerhin: Bezüglich Präzision und Reaktionszeit kann man den Stylus nur loben. Ebenfalls Lob gibt es für das Display des Surface Pro 9. Dieses löst mit 2880 × 1920 Pixeln auf. Die Pixeldichte von 267 ppi ist bei dieser Grösse gut genug. Zwar lässt sich das Display auf 120 Hz hochtakten, was für wunderbar flüssige Bildläufe und Animationen sorgt, allerdings geht das arg zulasten des Akkus. Ist Ihnen also die Akkulaufzeit ein Anliegen, lassen Sie die Bildwiederholrate bei 60 Hz. Konkret schafft unser Testmodell, das mit einem Intel-Prozessor Core i7-1255U ausgestattet ist, sehr gute 9:38 Stunden. Allerdings: Wird viel Video geguckt oder gespielt, geht das ganze schnell und steil abwärts.
An der Leistung kann man nicht viel herummeckern. Das Surface Pro 9 bewältigt unseren Arbeitsalltag ohne Murren. Reguläre Büroarbeiten gehen flüssig und problemlos von der Hand. Selbst grössere Belastungen, beispielsweise mit Video-Software und Fotobearbeitung, kann das Pro 9 noch gut stemmen. Und: Der SSD-Datenträger des Surface Pro 9 ist wechselbar, und zwar nicht etwa mit Spezialwerkzeug, sondern einfach über einen Schacht auf der Rückseite. Einfach aufschrauben, M.2-Riegel entfernen, neuen Riegel einsetzen und loslegen. Ein grosses Lob dafür!
Fazit: Microsofts Surface Pro 9 ist ein gutes Hybrid-Gerät. Folio-Tastatur und Stylus-Stift, die im Normalfall nicht mitgeliefert werden, verteuern das Gerät deutlich, machen es aber auch besser.
Fazit und Testübersicht
Fazit: So vielseitig wie nie zuvor
Convertibles sind die Formwandler in der Welt der Laptops. Dank ihrer Wandlungsfähigkeit sind sie Tablet, Präsentationswerkzeug und natürlich auch klassisches Notebook. Pluspunkte scheffeln die rassigen 2-in-1-Laptops nicht nur punkto Bedienung, Design und Verarbeitung. Dank ihrer hochwertigen Komponenten sind Sie auch bei der Akkulaufzeit bis hin zum Tempo eine Klasse für sich. Zwei Kostproben, die das eindrucksvoll bestätigen, sind unser Preistipp Acer TravelMate P4 Spin sowie HPs Elite x360 830 G10. Ersteres ist mit einem Nvidia-RTX-2050-Grafikchip ausgestattet, womit sich auch gut spielen lässt. Bei HPs Elite x360 ist der Name Programm: Das Convertible ist nicht nur hübsch anzusehen, unser Testsieger kann auch mit herausragenden Businessfunktionen punkten.
24.04.2024