Gesundheits-Gadgets 09.04.2024, 11:55 Uhr

Gut für die Gesundheit

Mittlerweile gibt es einige praktische Gadgets, die uns im Alltag helfen, etwas für unser Wohlergehen zu tun. Der PCtipp hat für Sie die interessantesten Geräte herausgesucht und gibt Tipps, für wen sie sich eignen.
(Quelle: Shutterstock/DenPhotos)
Selbstoptimierung liegt im Trend – gerade auch im Fitness- und Gesundheits­bereich. Vielleicht sind Sie ein Fan von Fitnessstudios samt persönlicher Beratung und individuellem Trainingsplan. Doch es gibt zahlreiche Menschen, die ein Fitness-Abo kaufen, der innere Schweinehund lässt sie allerdings selten oder nie im Gym auftauchen. Das ist nicht nur verschwendetes Geld, sondern letztlich bezahlt Ihre Gesundheit den Preis. In diesem Artikel stellen wir Ihnen praktische Gadgets vor, die Sie zu Hause und unterwegs für eine bessere Gesundheit unterstützen. Gleichzeitig erfahren Sie, für wen sich welche Geräte am besten eignen.

Smarte Waage

Die «Body Scan» des französischen Herstellers Withings ist nicht nur eine vernetzte Waage, sondern eine komplette Gesundheitsstation, Bild 1. Für die Messungen stellt man sich barfuss auf die Hartglasplattform und fasst den Handgriff mit beiden Händen – die Finger müssen dabei die Elektroden berühren, Bild 2. Angeleitet wird man über ein 3,2-Zoll-Farbdisplay.
Bild 1: Withings Body Scan ist viel mehr als eine Waage
Quelle: PCtipp.ch
Einerseits erkennt die «Body Scan» eine Reihe von Biomarkern. Dazu nimmt die Gesundheitsstation kardiovaskuläre Messungen vor, einschliesslich eines Sechskanal-EKGs, Herzfrequenz und Gefässalter. Zudem kann sie periphere Neuropathien erkennen – eine eingeschränkte Nervenaktivität, die bei Diabeteskranken weitverbreitet ist.
Bild 2: So wird gemessen
Quelle: PCtipp.ch
Erwähnenswert ist ebenfalls die segmentale Körperzusammensetzung. Die in den Griff eingebetteten Sensoren scannen den Oberkörper, die Arme und Beine, um die Körperzusammensetzung sowie die allgemeine Fitness aufzuzeigen.
Des Weiteren ist die smarte Waage kompatibel mit der Withings-Health-Mate-App und dem (kostenpflichtigen) Gesundheitsservice Health+ des Herstellers. Health+ bietet tägliche Pläne mit Rezepten und Trainingsvorschlägen, um Nutzerinnen und Nutzer beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen.
Die «Body Scan» ist derzeit für einen Strassenpreis von Fr. 409.90 zum Beispiel bei brack.ch zu haben. Unseren detaillierten Test finden Sie auf unserer Website unter dem Link go.pctipp.ch/3290.

Für wen?

Wer keine Smartwatch für diverse Gesundheitsüberwachungen benutzt, Diabeteserkrankungen in der Familie hat oder gesund abnehmen möchte, findet in dieser Waage eine moderne Unterstützung. Praktisch: Einmal eingerichtet, stellen Sie sich morgens auf die Gesundheitsstation, fassen den Haltegriff und erhalten innert 90 Sekunden ein umfassendes Bild der Gesundheit und Fitness.

Fingerring

Sie sind kein Fan von Smartwatches? Tragen Sie einfach einen Ring wie den Oura. Dessen Sensoren erfassen Temperaturtrends, Herzfrequenz, tägliche Aktivität, aber auch Stress, Erholung, Schlafqualität und bei Frauen den Menstruationszyklus. Die Akkulaufzeit soll bis zu 7 Tage betragen, Bild 3.
Bild 3: Der Oura-Ring misst diverse Körperfunktionen
Quelle: PCtipp.ch
Der Fokus scheint auf dem Schlaftracking zu liegen. Man erhält einen Oura-Schlafwert (1 bis 100), der einem sagt, wie gut man schläft. Der Wert basiert darauf, wie viel Zeit man in den einzelnen Schlafphasen verbracht hat sowie auf Körpersignalen wie Temperatur und Herzfrequenz. Oura lernt das individuelle Schlafmuster kennen und gibt personalisierte Tipps – etwa wann es Zeit ist, abzuschalten, um die Schlafqualität zu verbessern.
Auch die Sauerstoffsättigung des Bluts (SpO2) misst der Ring. Er kann erkennen, ob bei Ihnen Atemstörungen auftreten – die unter anderem Ihre Reise ins Schlummerland beeinträchtigen.
Des Weiteren verfolgt der schmucke Oura Ihre Herzfrequenz, Ihr Aktivitätsniveau und Ihre Trainingshäufigkeit. So kann der Ring feststellen, ob Sie Ihre Trainingsziele erreichen und ob der Körper auch genügend Zeit zur Erholung erhält.
Der Ring ist nicht gerade günstig, er kostet beim Hersteller ouraring.com/de mindestens 299 US-Dollar. Hinzu kommt noch die monatliche Mitgliedschaft von 5,99 EUR für Mitglieder aus der EU bzw. von 6,99 US-Dollar für Schweizer.
Wichtig: Wer die Mitgliedschaft nicht will, bei dem funktionieren Ring und Oura-App zwar weiterhin. Aber man kann nicht mehr den vollen Funktionsumfang nutzen und erhält keine detaillierten Analysen.

Für wen?

Wer eine Smartwatch oder einen guten Fitnesstracker hat, braucht diesen Ring eigentlich nicht. Wer die ganzen Handgelenk-Ablenkungen wie Push-Nachrichten allerdings hasst, kann stattdessen auch mit diesem Ring diverse Körperfunktionen messen – einfach, indem sie oder er einen Ring trägt.
Das Praktische an diesem Schmuckstück: Anziehen und nicht mehr daran denken, ausser man will die Daten analysieren. Der Oura-Ring ist aufgrund seines Preises eher für das locker sitzende Portemonnaie geeignet und die fast notwendige Mitgliedschaft finden wir weniger gut.

Telemedizin

Das Telemedizingerät TytoHome wurde Anfang 2021 offiziell lanciert. Mit ihm können Personen mit gesundheitlichen Beschwerden zu Hause selbst Tonaufnahmen des Herzens und der Lunge sowie digitale Bilder und Videos des Trommelfells oder des Rachens erstellen. Des Weiteren sind Fiebermessen und Hautmessungen möglich, Bild 4.
Bild 4: TytoHome ermöglicht medizinische Untersuchungen
Quelle: PCtipp.ch
Das Gerät ist sowohl für Erwachsene als auch Kinder geeignet. Der Schweizer Krankenversicherer SWICA hat hierzulande die Exklusivrechte für TytoHome (mehr unter swica.ch/de/private/gesundheit/medizinische-hilfe/telemedizin/tytohome). Die mit TytoHome ermittelten Daten werden verschlüsselt an den Schweizer Telemedizinanbieter Santé24 übermittelt. Sie ermöglichen Ärztinnen und Ärzten von Santé24 eine Diagnosestellung, Behandlung und Nachkontrolle (hier gehts zu unserem Test: go.pctipp.ch/3291).
Wichtig: Bedauerlicherweise bietet auch 2024 nur die SWICA das TytoHome an. Zudem müssen SWICA-Kundinnen und -Kunden für die Übertragung der Daten an Santé24 einen SWICA-BENECURA-Account einrichten. Die App steht ebenfalls nur für SWICA-Versicherte zur Verfügung.

Für wen?

TytoHome ist ein sehr interessantes Gerät. Allerdings ist das Telemedizingerät nicht für die breite Masse praktisch. Denn man muss bei SWICA versichert sein. Zudem benötigen Versicherte für die Übertragung der Daten an Santé24 einen SWICA-BENECURA-Account.

Smartwatch

Die Apple Watch ist nach wie vor die Eier legende Wollmilchsau unter den smarten Uhren, Bild 5. Ob EKG-, Blutsauerstoff- und Schlafmessung, Unfallerkennung, Notruf-Funktion oder zahlreiche Sportfeatures, die Apple Watch Series 9 hat alles an Bord – allerdings für einen nicht ganz günstigen Preis ab 400 Franken.
Bild 5: Die Apple-Watch erfasst zahlreiche Körperdaten
Quelle: PCtipp.ch
Für Android-Nutzerinnen und -Nutzer gibts als Alternative zum Beispiel die Garmin Fēnix 7, Bild 6 (auch als Pro- oder Solar-Variante), welche die Herzfrequenz misst und rund um die Uhr die Atemfrequenz überwacht. Sie bietet zudem Body-Battery- und Fitnessalter-Ermittlung sowie eine Schlafanalyse. Schönere Varianten gibts in der Vivoactive-, Venu- oder Vivomove-Serie von Garmin.
Bild 6: Die Garmin Fēnix 7 in Aktion
Quelle: PCtipp.ch
Aber auch Samsungs Galaxy Watch6 muss sich nicht verstecken: Sie bietet Körperzusammensetzung, personalisierte Pulsmessung, Schlafmessung samt -Coachig und Notfall-SOS plus zahlreiche Fitnessfeatures.
Die jüngste Smartwatch von Google, die Pixel Watch 2, misst ebenfalls die Herzfrequenz und -variabilität sowie die Hauttemperatur, erkennt Stress und hat ein Fitbit-EKG inklusive Notfall-SOS-Funktion an Bord. Da Fitbit zu Google gehört, sind die Fitnessprogramme zahlreich und beim Kauf sind sechs Monate Fitbit-Premium-Dienst dabei (danach wird es kostenpflichtig).

Für wen?

Wer gerne alles misst und analysiert – und das am liebsten am Handgelenk, der wird mit einer Smartwatch glücklich. Ich bin bedingt objektiv, denn ich liebe Smartwatches. Aber man hat sie halt auch beim Sport oder nachts an – wenn das Smartphone im Rucksack oder irgendwo in der Wohnung liegt.
Wer auf iPhones setzt und immer das Beste will, für den ist klar die Apple Watch Series 9 der Favorit. Samsung-Fans sollten auf die Galaxy Watch6 setzen. Fürs kleine Portemonnaie bietet die Google Pixel Watch 2 ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kluge Wasserflasche

Trinken Sie häufig zu wenig Wasser? Dann könnte die HidrateSpark Tap oder HidrateSpark Pro etwas für Sie sein, Bild 7. Die intelligente Wasserflasche verfolgt unsere Wasseraufnahme und leuchtet, um uns ans Trinken zu erinnern. Die Flasche leuchtet 12 Stunden lang jede Stunde. Mittels Druckknopfs auf der Unterseite kann man das Leuchten einschalten, die Farbe ändern oder das nächste Erinnerungsleuchten in den Schlummermodus versetzen. Die Flasche verfügt über eine integrierte Trageschlaufe für die einfache Mitnahme unterwegs. Die (kostenlose) HidrateSpark-App (für iOS & Android) empfiehlt ein tägliches, personalisiertes Trinkziel und verfolgt die Trinkgewohnheiten. Bei galaxus.ch ist HidrateSpark Tap ab Fr. 47.90 erhältlich.
Bild 7: Immer genug Flüssigkeitszufuhr dank der Wasserflasche HidrateSpark
Quelle: PCtipp.ch
Beim etwas teureren Pro-Modell wird statt einer Knopfzellenbatterie eine wiederaufladbare Batterie verwendet. Die Edelstahlflasche ist zudem – im Unterschied zur herkömmlichen Tap-Version – in vier Grössen erhältlich und man kann zwischen sechs vorhandenen Farbkombinationen wählen oder seine eigene erstellen (via App). HidrateSpark Pro gibt es in Edelstahl beim Hersteller hidratespark.com (ab 79.99 US-Dollar) oder in Plastik bei amazon.de ab 58.25 €.
Funfact: Wer seine Trinkflasche verlegt hat, kann sie via App lokalisieren.
Die Flasche ist übrigens nicht für heisse Getränke geeignet.

Für wen?

Wer keine Lust hat, seine Trinkgewohnheiten manuell in einer App zu erfassen oder sich trotz gefüllter 2-Liter-Wasserflasche auf dem Arbeitstisch mittags dehydriert fühlt. Die Flasche eignet sich auch für Personen, die oft Kopfschmerzen während der Arbeit bekommen oder für alle, die draussen arbeiten und nicht immer eine Trinkflasche zur Hand haben. Für den Rest ist dieses Gadget unnötig – das Pro-Modell sieht allerdings recht chic aus.

Velo-Schreibtisch und Fazit

Ob der Bike-Desk von Acer noch als Gadget durchgeht, sei jetzt mal dahingestellt, Bild 8. Aber die Autorin war von der Idee sehr angetan. Arbeiten und zwischendurch ohne aufzustehen, was für seine Fitness tun – das ist super effizient und praktisch. Der Fahrrad-Schreibtisch nutzt zudem die Energie der Tretkraft, um Notebooks und andere Geräte über zwei USB-Type-A-Ports und einen USB-Type-C-Anschluss aufzuladen. Es gibt je einen integrierten Arbeits- und Sportmodus. Im Arbeitsmodus rückt die Tischplatte näher an den Sitz heran, was auch während des Fahrens eine aufrechte Position beim Tippen gewährleisten soll. Im Sport­modus verlagert sich die Tischplatte vom Sitz aus weiter nach vorn, damit mehr Platz zum Radeln bleibt – ähnlich wie bei einem normalen Trainingsfahrrad. Ein integriertes LC-Display plus eine App liefern Ihnen Details zum individuellen Fortschritt während des Trainings. Auch der Komfort kommt nicht zu kurz: Der Widerstand des stationären Velos, der Sitz und die Tischhöhe lassen sich einfach an Ihre Bedürfnisse anpassen. Zudem gibt es einen Getränkehalter und einen Taschen­haken. Mehr Infos unter go.pctipp.ch/3301. Der Preis ist mit ca. 1700 Franken nicht ohne.
Bild 8: Schreibtisch mit integriertem Velo
Quelle: PCtipp.ch

Für wen?

Für Sportliche, Sportmuffel, Gym-Verachter­, alle im Home-Office, die ohne viel Extraaufwand ihren Winterspeck loswerden möchten, aber auch für öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken.
Fazit: Meine Favoriten
Am spannendsten finde ich den Oura-Ring. Es fehlt zwar die EKG-Messung, aber auch hier gibts Blutsauerstoff-Messung (SpO2) und eine recht detaillierte Schlafanalyse. Während man einfach einen Ring trägt, werden zudem Temperaturtrends, Herzfrequenz, tägliche Aktivität, Stress, Erholung und bei Frauen der Menstruationszyklus gemessen. Den Ring gibt es ihn in mehrere Farben, doch er wirkt für Frauen etwas klobig. Das ist jedoch Geschmackssache.
Was mir am Oura-Ring weniger gefällt: die Mitgliedschaft per Abo. Man kann zwar darauf verzichten, doch detaillierte Analysen sind in diesem Fall passé.
Wer weder Ring noch Smartwatches mag: Die Gesundheitsstation Withings «Body Scan» bietet sehr viel. Wer täglich morgens kurz auf die Waage steht, erhält ein Sechskanal-EKG sowie Infos zu Herzfrequenz und zum Gefässalter. Zudem erfährt man seine segmentale Körperzusammensetzung. Dazu scannen die in den Griff eingebetteten Sensoren den Oberkörper, die Arme und Beine und zeigen sie in der App an.



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