So gelingen gute Fotos mit dem Smartphone
Aufnahmetechnik
Neben der Komposition und dem Beherrschen der Technik geht es darum, aus einer Szene das Maximum herauszuholen. Einige Hilfen erweisen sich als sehr effizient, andere als wirkungslos. Wir sehen uns beide an.
Erst schiessen, dann aussortieren
Es gibt Situationen, bei denen sich die Ereignisse überschlagen – oder in denen der richtige Moment essenziell ist, etwa bei Sportaufnahmen. Testen Sie die Serienbild-Funktion Ihres Smartphones. Halten Sie den Auslöser länger gedrückt, damit die Fotos reihenweise im Speicher landen, denn das erhöht die Chance auf den «perfekten Schuss». Doch genauso enthusiastisch sollten Sie alle Fotos wieder löschen – ausser dem einen, das in Ihrer Sammlung glänzen wird.
Sonne – Blitz: 1:0
Werden Porträts in der grellen Sonne geschossen, sind hässliche Schatten auf dem Gesicht des Models unvermeidlich. Die klassische Fotografie empfiehlt, diese dunklen Stellen mit einem Blitz aufzuhellen. Doch das wird nicht funktionieren: Die Smartphone-Blitze, die tatsächlich nur einfache LED-Lichter sind, richten gegen die Sonne etwa so viel aus wie ein Teelicht. Die Sache wendet sich zum Guten, sobald Sie mit dem Model ein schattiges Plätzchen suchen: In solchen Situationen kann der LED-Blitz des Smartphones bei der Aufhellung wahre Wunder wirken, Bild 7. Doch auch hier sollten Sie die Grenzen vorab mit einigen Dutzend Probeaufnahmen ausloten.
Nachtaufnahmen
Die computergestützte Fotografie (englisch = Computational Photography) dringt heute in Gebiete vor, die für klassische Kameras unerreichbar sind. Dazu gehören aus der Hand gehaltene Nachtaufnahmen. Die Smartphone-Kamera belichtet die Szene einige Sekunden lang und vereint anschliessend die besten Bildinformationen, um ein neues, scharfes Foto zu generieren.
Doch auch wenn die Software fast schon magisch wirkt: Helfen Sie ihr, noch bessere Nachtaufnahmen zu schiessen, indem Sie das Smartphone auf eine feste Unterlage stellen oder auf einem kompakten Stativ montieren: etwa das stabile Joby TelePod Mobile, Bild 8, das auch als Selfiestick zum Einsatz kommt.
Tipp: Mit einer Apple Watch lässt sich der Bildausschnitt der iPhone-Kamera kontrollieren. Mit einem Tippen wird die Kamera ausgelöst, ohne dass das iPhone dazu angefasst werden muss.
Ein Gimbal für Videos
Videos leben oft von ihrer Dynamik – auch wenn man es mit der Hektik nicht übertreiben sollte. Bei einem «Gimbal» handelt es sich um eine flexible, elektronisch gesteuerte Aufhängung. Sie richtet das Smartphone automatisch aus und schluckt dabei allzu hektische Bewegungen und zittrige Hände. Im Gegensatz zu einigen Action-Kameras und Smartphones wird das Bild nicht beschnitten, um es zu stabilisieren; stattdessen bleibt die volle Auflösung erhalten.
Ausserdem erlaubt ein Gimbal auch ungewohnte Blickwinkel, etwa auf Bodenhöhe: Diese Perspektive ist sonst nur unter vollem Körpereinsatz machbar – vor allem, wenn man sich dabei auch noch bewegen sollte. Ein typisches Modell für diese Zwecke ist das Vimble 3, Bild 9, von Feiyu Tech, das auch als Stativ funktioniert.
26.01.2024
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