Tipps & Tricks 03.04.2019, 10:57 Uhr

Aktuelles Flaggschiff-Smartphone oder älteres Modell kaufen?

Überlegen Sie, ein aktuelles Top-Smartphone von Huawei oder Samsung zu kaufen oder doch lieber das günstigere Vorjahresmodell? PCtipp vergleicht für Sie.

Huawei P30 Pro oder P20 Pro?

Huawei P30 Pro (links) oder reicht auch das halb so teure P20 Pro (rechts)?
Quelle: Huawei
Huawei hat vergangene Woche in Paris die P30er-Serie, die aus dem P30 und dem P30 Pro besteht, vorgestellt (P30/P30 Pro im Test). Beide können vorbestellt werden und werden ab 5. April im Handel erhältlich sein. Wir haben uns angeschaut, was das P30 Pro im Vergleich zum Vorgänger P20 Pro zu bieten hat.

Display und Grösse
  • P30 Pro: Das aktuelle Flaggschiff der Chinesen kommt mit 6,47-Zoll-Display und wiegt 192 Gramm. Das Display basiert auf OLED-Technologie. Die Auflösung beträgt 2340 × 1080 Pixel. Der breite Notch des P20 Pro wurde ersetzt durch einen runden, kleinen Drop-Notch für die Frontkamera.
Huawei P30 Pro
Quelle: Huawei
  • P20 Pro: Der Vorgänger ist mit 6,1-Zoll-Display etwas kleiner (hier gehts zu unserem Test). Auch hier basiert das Display auf OLED-Technologie und bietet eine Auflösung von 2240 × 1080 Pixeln. Bei der P20-Familie setzte man noch auf einen grossen, quer platzierten Notch.
Huawei P20 Pro
Quelle: Huawei
Akku und Speed
  • P30 Pro: Speicherseitig findet sich 128 oder 256 GB und 8 GB RAM. Verbaut werden der schnellere Prozessor Huawei Kirin 980 und ein 4200-mAh-Akku. Das Aufladen wurde nochmal ein bisschen schneller: von 0 Prozent auf 100 in 59 Minuten (siehe Aufladegrafik in unserem Test). Ausserdem wird nun beim Pro das kabellose Laden (Qi) unterstützt.
  • P20 Pro: Das P20 bietet 128 GB Nutz- und 6 GB Arbeitsspeicher (RAM). Das P20 Pro wird vom Prozessor Huawei Kirin 970 angetrieben und hat einen 4000-mAh-Akku verbaut. Auch das P20 kann sich, was den Akku angeht, sehen lassen. In unserem Test hiess es: «Auch nach zwei vollen Tagen ohne Stromzufuhr und durchschnittlicher Nutzung (1 Stunde telefonieren, 2 Stunden Spotify, WhatsApp Web im Dauerbetrieb) verblieb noch fast ein Fünftel Restzeit auf der Akku-Anzeige (18 Prozent).» Kabelloses Laden ist mit dem P20 Pro nicht möglich.
Kamera
  • Die Kamera ist wohl das Highlight des P30 Pro
    Quelle: Huawei
    P30 Pro: Die Kamera ist wohl das Highlight des P30 Pro. Der fünffache optische Zoom ist im Vergleich zum Digitalzoom ein grosser Schritt vorwärts. In unserem Test kamen wir zum Schluss: «Bei Tageslicht liefert das P30 Pro kontrastreiche Bilder mit ansprechenden Farben, ohne allzu sehr damit zu übertreiben. Auch mit komplexeren Lichtverhältnissen geht das P30 Pro ausgezeichnet um. Sogar bei Gegenlicht mit tiefen Schatten und hohen Highlights schafft es das P30, die Details zu bewahren.»
    Die rückseitige Vierfach-Kamera von Leica: Ein Weitwinkelobjektiv mit optischer Bildstabilisation (OIS) mit 40 Megapixeln, ƒ/1,6-Blende; einem Ultraweitwinkelobjektiv mit 20 Megapixeln, ƒ/2,2-Blende und einem Teleobjektiv mit 8 Mpx, ƒ/3,4-Blende und OIS. Des Weiteren findet sich auf der Rückseite eine Time-of-Flight-Linse (TOF) von Huawei. Die Frontkamera (Selfie-Cam) kommt mit 32 Megapixeln und einer ƒ/2,0-Blende.
  • P20 Pro: Auch beim Vorgänger setzte Huawei bereits auf Leica. Auf der Rückseite findet sich eine Dreifachkamera: Die drei Sensoren bestehen aus einem 12-Megapixel-Sensor mit 80 Millimetern Brennweite und ƒ/2,4-Blende, einem RGB-Sensor mit 40 Megapixeln und ƒ/1,8-Blende und einem Monochrom-Sensor mit einem Blendenwert von ƒ/1,6 und 20 Megapixeln Auflösung. Des Weiteren gibt es einen Laser-Autofokus für die Adaption ans Umgebungslicht. Die Frontkamera weist 24 Megapixel auf (ƒ/2,0-Blende). Beim Fotografieren unterstützt ein AI-Fotoassistent, der das Filmmaterial stabilisiert und Kameraverwacklungen ausgleicht.
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KI, Wasser- und Staubschutz, Preis und Verfügbarkeit ...

Künstliche Intelligenz (KI)
  • P30 Pro: Die KI-Funktionen wurden ausgebaut. So kann man die Kamera auf Text richten und dank Software-seitig integriertem AR-Feature wird auf dem Display die Übersetzung in die gewünschte Sprache angezeigt. Ausserdem gibt es den Kalorienzähler, der Speisen und Getränke erkennt, beispielsweise den Milchkaffee, und die ungefähren Kalorien angezeigt. Eine Shopping-Funktion erkennt Gegenstände und zeigt an, wo man diese erwerben kann.
  • P20 Pro: Die künstliche Intelligenz beinhaltet Algorithmen zur Motiverkennung wie Porträts, Natur- oder Objektaufnahmen. Insgesamt gibt es 19 verschiedene Motivkategorien, die in über 100 Unterkategorien eingeteilt sind. Die KI fanden wir in unserem Test (2018) teilweise noch etwas unbeholfen.
Wasser- und Staubschutz
  • P30 Pro: Das P30 Pro ist IP68-zertifiziert, es sollte also auch einmal länger untergetaucht werden können. In diesem Artikel erfahren Sie, was diese IP-Angaben bedeuten.
  • P20 Pro: Das P20Pro ist IP67-zertifiziert; es ist also gegen kurzes Untertauchen geschützt.
Preis und Verfügbarkeit
  • P30 Pro: Das P30 Pro ist in der Schweiz ab Fr. 999.– erhältlich. 
  • P20 Pro: Der Vorgänger ist mittlerweile fast für die Hälfte zu haben (rund Fr. 550.–).
    Für Vorbesteller des P30 Pro (und P30) legt Huawei den Lautsprecher Sonos One als kostenlose Zugabe oben drauf (Wert: ca. Fr. 250.–). Das mag dem einen oder anderen die knapp 1000 Franken versüssen.

Fazit

Wer momentan eine der besten und spannendsten Smartphone-Kameras sucht, greift zum P30 Pro. Allerdings sollten Sie das Gerät unbedingt in einem Geschäft in die Hand nehmen und ausprobieren, ob die Kameras Ihren Erwartungen entsprechen. Weiter spricht für das P30 Pro die KI, der Akku und das kabellose Laden (Qi).
Auch das P20 Pro ist ein sehr gutes Smartphone, bei dem die Chinesen vergangenes Jahr beim Nutzspeicher, RAM und KI-Prozessor aufgerüstet haben. Auch das Vorjahresmodell hat eine gute Kamera zu bieten. Das Gerät überzeugt ausserdem durch gute Verarbeitung und ein gutes Display.
Wenn Sie noch mehr über das Huawei P30 Pro erfahren möchten, hören Sie doch in unseren 2. Podcast rein (PCtipp-Podcast 1 und 2).
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Samsung Galaxy S10+ oder Galaxy S9+?

Samsung Galaxy S10+ oder Galaxy S9+?

Display und Grösse
  • S10+: Das 6,4-Zoll-Display kommt mit optimierter Technologie, der «Dynamic Amoled+». Kollege Bodoky bezeichnete im Test den Screen, Pardon, als «der ‹füdliblutte› Wahnsinn». Die Auflösung beträgt 3040 × 1440 Pixel (Quad-HD+). Allerdings sieht man per Default lediglich 2280 × 1080 Pixel, doch man kann dies in den Systemeinstellungen ändern. Für Videos bietet das Gerät vom März dieses Jahres HDR10+-Zertifizierung.
Samsung Galaxy S10+
Quelle: Samsung
  • S9+: Das Galaxy S9+ (hier gehts zu unserem Test) kommt mit 6,2-Zoll-Display. Der scharfe und helle Super-Amoled-Bildschirm löst in QHD+ (2960 × 1440 Pixel) auf. Die Auflösung der Videoaufnahmen bietet UHD 4K (3840 × 2160 Pixel).
Samsung Galaxy S9+
Quelle: Samsung
Akku und Speed
  • S10+: Das von uns getestete Exemplar enthielt speicherseitig 128 GB. Hierzulande wird das S10+ von einem Exynos-8920-Prozessor (Achtkern) angetrieben. Unser Testgerät kam mit 4100-mAh-Akku und 8 GB RAM. Dessen Durchhaltevermögen variiert je nach Screensettings recht stark. In unserem Test wurde aber einem Ultra-Heavy-User ein «sorgenfreier Tag» versichert; 10 Stunden Dauerbetrieb steckt das Gerät weg. Ziemlich gut, aber nicht spektakulär. Das Fast Charging gehe schnell, aber nur fast so rasch wie beim chinesischen Mitbewerber.
  • S9+: Im Vergleich zum Vorgänger hatte Samsung die Batteriekapazität nicht vergrössert. Das S9+ kommt mit einem 3000-mAh-Akku und einem Exynos-9810-Prozessor. Ausserdem hat das S9+ 6 RAM im Gepäck. Im Test hielt das Gerät mit 30 bis 40 Prozent Restakku problemlos einen ganzen Tag durch.
Kamera
  • S10+: Auf der Front wartet das S10+ mit einem Weitwinkelobjektiv von 10 Megapixeln sowie einem 8-Megapixel-Objektiv auf. Auf der Rückseite befindet sich eine Dreifach-Kamera mit Tele-, Weitwinkel sowie Ultra-Weitwinkel-Objektiv. Diese bieten 12, respektive 16 Mpx beim Ultraweitwinkel. Das Tele-Objektiv verfügt zudem über einen optischen Zweifach- und einen digitalen Zehnfach-Zoom.
Kamera des Galaxy S10+
Quelle: Samsung
  • S9+: Kollege Gröflin fand, hier gab es die besten Neuerungen (zum S8+-Test). Das S9+ erhielt eine Kamera-Linsentechnik, die wie bei einem menschlichen Auge den Lichteinfall zum Sensor vergrössert oder verkleinert. Ausserdem einen variablen Blende-Modus. Das S9+ verfügt über eine 12-Megapixel-Kamera hinten und 8 Mpx vorn. Das S9+ kommt auf der Rückseite mit einer Dual-Kamera, bestehend aus einem Weitwinkel- und einem Tele-Objektiv (12 Mpx). Beide Linsen haben eine optische Bildstabilisierung. 
Kamera des Galaxy S9+
Quelle: Samsung
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KI, Preis und Verfügbarkeit sowie Fazit

Künstliche Intelligenz (KI)
  • S10+: intelligente Systemsteuerung (optimiert Nutzung), Bixby-Routinen, Kamera-KI
  • S9+: kein KI-Assistent, dafür Augmented Reality für die Kamera (3D-Avatar)
Preis und Verfügbarkeit
  • Das aktuelle S10+ kostete zu Beginn Fr. 1029.–, mittlerweile ist das 128-GB-Modell ab Fr. 929.– zu haben.
  • Ein Samsung Galaxy S9+ ist momentan (Stand Anfang April 2019) für einen Strassenpreis ab Fr. 509.– (64 GB) respektive rund Fr. 700.– erhältlich. In der Schweiz ist das S10+ wahlweise mit 128 GB, 512 GB oder 1 TB und das S9+ wahlweise mit 64 GB oder 256 GB Speicher verfügbar.

Fazit

Kollege Bodoky meinte im Fazit zum S10+: «Das Galaxy S10+ ist klar ‹State of the Art›. Im Gesamtpaket schlicht nicht zu schlagen.» (PCtipp-Kauftipp im April-Heft; 5 Sterne).
Für Besitzer eines S9+ lohnt sich ein Upgrade eher nicht, aber wer ein älteres Modell besitzt und über das entsprechende Budget verfügt, der kann beim Galaxy S10+ zugreifen.
Mit einem weniger gefüllten Portemonnaie (zwischen 500 und 600 Franken) ist man mit dem S9+ gut bedient.



Kommentare
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hpe05
03.04.2019
Spitzenodell oft Prestigeobjekt Wenn ich etwas nicht mag, ist es, alle zwei Jahre ein neues Handy aufzusetzen. Zumal ich den meisten Schnickschnack der superteuren Spitzenmodelle eh nicht brauche. So macht es Sinn, eine "Vorjahresmodell" zu kaufen. Allerdings haben hier Apple-User einen grossen Vorteil gegenüber den Androiden: Sie bekommen bis zum get no Updates, bei Android gibts - ja nach Hersteller - noch nicht mal Updates auf die nächste Android-Version. Das macht die Sache dann irgendwann übel - mein noch immer voll funktionstüchtige Galaxy Note 3 kann mit einigen Apps schon nicht mehr umgehen. Ich sehne mich nach der zeit zurück, wo mein erstes Alcatel-Handy 10 Jahre seinen Dienst getan hatte...

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kut
04.04.2019
Zustimmung Wenn ich etwas nicht mag, ist es, alle zwei Jahre ein neues Handy aufzusetzen. Zumal ich den meisten Schnickschnack der superteuren Spitzenmodelle eh nicht brauche. So macht es Sinn, eine "Vorjahresmodell" zu kaufen. Allerdings haben hier Apple-User einen grossen Vorteil gegenüber den Androiden: Sie bekommen bis zum get no Updates, bei Android gibts - ja nach Hersteller - noch nicht mal Updates auf die nächste Android-Version. Das macht die Sache dann irgendwann übel - mein noch immer voll funktionstüchtige Galaxy Note 3 kann mit einigen Apps schon nicht mehr umgehen. Ich sehne mich nach der zeit zurück, wo mein erstes Alcatel-Handy 10 Jahre seinen Dienst getan hatte... Mir geht es ebenso, bin aber im einem iPhone 6 "auch nicht mehr bei den Leuten". Indessen wie erwähnt keine Probleme mit Software Update und ich habe die neueste Version iOS 12.2 drauf und alle Apps laufen noch immer. Was mich in Hinblick auf einen kommenden Wechsel mehr ärgert, ist die Grösse der heutigen Smartphones, die fast die Dimensionen der alten Tablet-Generation angenommen haben. Für mich sind Smartphones ab 5,5 Zoll und mehr einfach nicht mehr praxistauglich. kut

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dave36
04.04.2019
Allerdings haben hier Apple-User einen grossen Vorteil gegenüber den Androiden: Sie bekommen bis zum get no Updates, bei Android gibts - ja nach Hersteller - noch nicht mal Updates auf die nächste Android-Version Also die meisten Android-Handy unterstützen mindestens eine wenn nicht sogar zwei neuere Androidversion und für ein neues IPhone Xr das ca. Fr. 1'500 kostet, kaufe ich mir 7 (!) neue Hauwei Honor 8X das erst im November 2018 mit Android 8.x herausgekommen ist und nun Android 9.x drauf hat. Ich rechne mal vor. Nehmen wir an das Honor 8X unterstützt nach 3 Jahren keine neuen Androidversionen. 7 x 3 Jahre, ergibt 21 Jahre. Also ich kann für den Preis eines Applehandys bis ins 2040 (also 21 Jahre lang) neue Huawei Honor-Handys kaufen und ich schätze das die Handys in 20 Jahren noch etwas mehr können als heute... Gruss Dave