E-Bikes: Was sie beim Kauf beachten müssen

Batterien

Direkt mit der Leistung des Motors verbunden ist die Batterie. Denn ohne Batterie läuft der Motor nicht und die Nutzung des Motors beeinflusst direkt, wie lange die Batterie hält. Heutzutage werden in allen E-Bikes Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Diese sind bewährt und bieten die aktuell beste Energiedichte zu einem bezahlbaren Preis in einem sehr gut nutzbaren Format, Bilder 4 und 5.
Bild 4: Die meisten Akkus sind direkt am Rahmen befestigt …
Quelle: PCtipp.ch
Bild 5: … und lassen sich auf Wunsch entfernen
Quelle: PCtipp.ch
Der Akku beeinflusst beim Fahren exakt einen Wert: Wie lange kann ich mit Motor fahren. Er macht weder den Motor leistungsfähiger, noch liefert er mehr oder weniger Unterstützung. Die Kapazität des Akkus wird in Wattstunden (Wh) angegeben. Ein üblicher 250-Watt-Motor verbraucht in einer Stunde also 250 Wh, wenn er auf sich allein gestellt ist. Die meisten E-Bike-Akkus haben eine Kapazität zwischen 300 und 500 Wh. Das klingt nach dem vorherigen Beispiel nach wenig. Man darf allerdings nicht vergessen, dass der Akku nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h bzw. 45 km/h die volle Leistung bringt und auch dann nicht die gesamte Kraft allein trägt. Der Fahrer trägt in der Regel zwischen 50 Watt und 200 Watt an Leistung selbst. Ein 250-Watt-Motor mit einem 500-Wh-Akku hält also bei durchschnittlichen Bedingungen nicht nur zwei Stunden, sondern eher vier bis fünf Stunden durch, bis er geladen werden muss.
Die genauen Reichweiten variieren jedoch stark. Die Leistung des Fahrers, die benötigte Leistung des Motors, das Gelände, bewältigte Höhenunterschiede und die Umgebungstemperatur sind einige der wichtigsten Faktoren, welche die Akkulaufzeit beeinflussen. Steigungen nagen mehr an der Batterie, während Abfahrten den Akku praktisch nicht belasten.
Die meisten Motorhersteller bieten verschiedene Leistungsstufen an. Üblich sind ein Stromsparmodus, ein regulärer Modus und ein Hochleistungsmodus, die unterschiedlich viel Strom benötigen. Je nach Hersteller gibt es mehrere Abstufungen. Bosch bietet hierzu sogar einen Onlinerechner an, bei dem Sie durch verschiedene Angaben zu sich, Ihrem Velo und der geplanten Route ausrechnen können, wie weit Sie wahrscheinlich kommen. Diesen finden Sie unter der Internetadresse go.pctipp.ch/1907.
Wie lange der Akku zum Aufladen benötigt, ist einfach auszurechnen: Ah/A=t Sie teilen also die Amperestunden des Akkus durch den Ampere-Output des Ladegeräts und erhalten die Zeit (t) in Stunden. Die Werte sind jeweils auf dem Akku und dem Ladegerät aufgedruckt.
Zum Abschluss noch ein paar allgemeine Tipps zum E-Bike-Akku:
  • Verwenden Sie nur Originalakkus, da diese korrekt mit dem Motor funktionieren.
  • Benutzen Sie nur Originalladegeräte, um Schäden zu vermeiden.
  • Bringen Sie Ihren Akku nach einem Sturz oder einem grösseren Schlag sicherheitshalber ins Fachgeschäft zur Prüfung.
  • Die Lebensdauer des Akkus nimmt mit jedem kompletten Ladezyklus leicht ab. Nach 500 Ladezyklen sollte der Akku noch rund 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität haben. Ab rund 1000 Ladezyklen brauchen Sie wahrscheinlich einen neuen Akku.


Kommentare
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Emilio
17.06.2020
Besten Dank für den sachlichen Artikel

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Bebbi107
17.06.2020
Das ist mal eine gute Zusammenfassung zum Thema. Auch ausgewogen, will mir scheinen. Quintessenz sind die beiden letzten Sätze… Dass in der EU andere Wattzahlen zugelassen sind erstaunt mich. Aber es spricht für einen Schweizer Hersteller, für den sie ja bereits durch die Bilder Werbung gemacht haben. Ich habe ein Rennvelo und ein Mountain-Bike, nichtelektrische… Für eine Ferienfahrt durch die Schweiz (ab Basel!) könnte ich mir aber ein akkubetriebenes Tourenrad vorstellen. Zumal man mit dem Velo nicht auf die Autostrassen angewiesen ist. Aber wie Sie empfehlen: Ich werde noch mehrere Fachleute mit Fragen bombardieren, bevor ich tief in den Geldbeutel lange… Im nächsten Jahr wird dann der Velo-Boom wieder abgeflaut sein, denn nach Corona werden wieder fast alle aufs Auto umsteigen. Bis dann habe ich mich entschieden ein eMountainbike anzuschaffen. Die Feld und Waldwege sind dann wieder velofrei, obwohl auf den Strassen wieder Hochbetrieb herrscht…

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stebra
17.06.2020
Gute Zusammenstellung, aber ein paar Punkte würde ich noch erwähnen: Rekuperation ist bei Velos (im Gegensatz zu E-Autos) kaum ein Thema. Bei Mittelmotoren gar nicht möglich (Freilauf der Pedale). Es gibt aber auch wenig Situationen, wo dies viel Sinn machen würde. Es müsste mit den Bremshebeln kombiniert sein - ich weiss nicht, ob es das gibt. Schiebhilfe: Auch hier weiss ich nicht, ob es inzwischen weit verbreitet ist. Aber es kann sehr hilfreich sein, wenn man das Velo, ev. mit Gepäck, z.B. eine Rampe hochschieben muss (also Motorunterstützung im Schritttempo ohne Treten). Wichtig auch: Sind längere Distanzen mit hoher Geschwindigkeit wichtig oder das häufige Anfahren (mit Steigung) z.B. mit Anhänger? Das sollte unbedingt ausprobiert werden.

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11291PCtipp
19.06.2020
Sehr guter Artikel. Das Thema Diebstahlschutz fehlt aber darin, dieser sollte unbedingt stabil und fest verbaut sein.

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amapasso
19.06.2020
Leider basieren die Empfehlungen auf veralteten Daten, so sind z.B. für Pedelecs Batterien mit 625 Watt an der Tagesordnung. Ebenso sind z.B. kombinierte Boardcomputer (COBI) verfügbar, die auch die Schiebhilfe wie auch die Glocke integriert haben. Zudem gibt es auch smartphonegesteuerte Schlösser, die sich auch über z.B. die Apple Watch bedienen lassen.

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lcg
21.06.2020
die technik ist wahnsinnig innovativ hier. jeder bericht ist immer "veraltet". diese kritik ist etwas "besserwisserisch". insgesamt ein guter bericht!

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nidel13
21.06.2020
gut geschriebener Artikel. seriös recherchiert.