Tipps & Tricks
02.10.2019, 09:45 Uhr
Drucker, die einem fast alles abnehmen
Drucker müssen seit Jahren immer dasselbe können und entwickeln sich kaum weiter – oder? Mitnichten, wie Michael Schmocker, Category Manager Printing beim grossen Druckeranbieter HP Schweiz, im Interview verrät.
Herr Schmocker, Drucker sind für viele Menschen reine Produktivgeräte – nicht mehr und nicht weniger. Wie bleibt man als zur Weltspitze gehörender Hersteller von solchen Geräten relevant? Wie können Drucker immer weiter verbessert werden?
«Sicherheit ist eines unserer absoluten Fokusthemen.»
Michael Schmocker Category Manager
Printing, HP Schweiz
Quelle: HP
Wo sieht HP die aktuellen Wünsche der Kunden? Was erwarten Ihre Kunden von Ihren Geräten?
Grundsätzlich erwarten sie reibungslose Produktivität: Drucker und Multifunktionsgeräte müssen in den täglichen Abläufen einfach und zuverlässig funktionieren. Zusätzlich sollen sie komplizierte Workflows vereinfachen und Cloud-Lösungen wie Google Docs, Dropbox oder Office 365 nahtlos integrieren. Zudem wollen viele Kunden heute nicht nur von ihrem PC oder Notebook aus drucken, sondern selbstverständlich auch von ihren mobilen Geräten wie Smartphone oder Tablet. Diese Wünsche haben wir in die Entwicklung unserer Druckerpalette einfliessen lassen.
Als Druckerbenutzer freut man sich, dies zu hören – manche Abläufe werden oft zu nervlichen Zerreissproben, wenn die Kommunikation mit dem PC erst beim dritten Mal funktioniert und man dann erst noch alles von Hand speichern und weiterleiten muss.
Unsere Antwort darauf sind die neuen Office-Jet-Pro-Geräte und unsere «HP Smart App». Sie sind gerade für unsere KMU- und Home-Office-Kunden attraktiv, denn sie bieten Zugang zu Innovationen, die man zuvor nur von Geräten im vierstelligen Preisbereich kannte. Gescannte PDFs können beispielsweise ohne Zusatz-Software in maschinenlesbare Texte umgewandelt werden – alles geschieht auf unseren sicheren, leistungsstarken Servern. Zusätzlich haben wir auch die WLAN-Technologien in unseren Geräten verbessert. Unsere Drucker sind nun smarter, prüfen die kabellosen Verbindungen selbstständig auf Stabilität und erkennen auch, ob ein WLAN-Passwort verändert wurde.
Der Tintennachschub für einen Drucker ist ein eher mühsamer Vorgang. Um Produktivitätsverlust zu vermeiden, müssen Tintenpatronen rechtzeitig bestellt werden und sie müssen mit dem Drucker kompatibel sein. Wie schafft Ihr Programm «Instant Ink» hier Abhilfe?
Zunächst registriert man sich als HP-Kunde für «Instant Ink» und wählt das passende Abo aus. Es basiert auf der Anzahl der gedruckten Seiten anstatt auf dem abstrakten Milliliterverbrauch und wird monatlich abgerechnet. Abonnenten erhalten immer rechtzeitig neue Tintenpatronen zugeschickt, denn der Drucker meldet uns übers Internet, wenn der Füllstand tief ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Abonnenten lieber in Farbe oder Schwarz-Weiss drucken – der Preis bleibt gleich. Druckt ein Kunde mehr Seiten, als in seinem Abokontingent enthalten sind, wird dieses für einen kleinen Betrag automatisch um eine bestimmte Menge erhöht; nicht gebrauchte Seiten werden dem Kunden einmalig zum Kontingent des Folgemonats hinzugefügt. Auch wenn man also mal zwei Wochen in den Ferien ist, verfällt das Seitenguthaben nicht. Die Abos lassen sich jederzeit auf Ende eines Monats kündigen oder ändern. Und das kleinste Abo mit bis zu 15 Seiten im Monat ist sogar kostenlos.
Verstehe ich das richtig: Wenn ich nur maximal 15 Seiten im Monat drucke, was bei vielen Heimanwendern der Fall sein dürfte, drucke ich bis auf die Kosten fürs Gerät und fürs Papier komplett gratis?
Das verstehen Sie richtig. Die Kernidee bei «Instant Ink» ist aus unserer Sicht primär die lückenlose Produktivität. So stellen wir sicher, dass Ihnen nie mehr im dümmsten Moment die Tinte ausgeht. Mögliche Kosteneinsparungen sind einfach das Tüpfelchen auf dem i.
Und wie unterstützt HP den Umweltschutz?
Schon länger können Kunden eine Gratisversandetikette online ausdrucken. Damit können sie uns leere Patronen und Tonerkartuschen kostenfrei zurückschicken, damit wir sie fachgerecht entsorgen können. Jedes «Instant Ink»-Paket enthält eine Tasche für den kostenlosen Rückversand der alten Patronen.
Nicht nur bei Tinte können Nutzer von effizienten Abläufen profitieren. Teils ist es noch heute vom Scan bis zum sauber abgelegten oder verschickten Dokument ein unnötig langer Weg.
Die neuen «Smart Tasks» oder Workflows, die der Benutzer selbst definieren kann, sind ein Highlight unserer «HP Smart App». Ein Beispiel: Mein Task namens «Krankenkasse» lässt meinen Scanner alle eingelegten Arztrechnungen als PDF scannen und auf mein Google Drive speichern. Gleichzeitig werden sie per E-Mail an meine Krankenkasse versendet – alles automatisch. Habe ich einen OfficeJet der aktuellen 9000er-Serie, kann ich diesen Task auch direkt vom Drucker aus starten. Einzelne Seiten könnte ich sogar direkt mit der Kamera meines Smartphones über die App scannen. Des Weiteren kann die App Druckaufträge auch von ausserhalb des heimischen WLANs übertragen.
In den letzten Jahren wurde ab und an darüber berichtet, dass Drucker gehackt und beispielsweise für Streiche missbraucht wurden. Wie schwer werden solche Bedrohungen aktuell bei HP eingeschätzt?
Sicherheit ist eines unserer absoluten Fokusthemen, denn Drucker sind beliebte Angriffspunkte für Hacker geworden. Über diese Geräte können Cyberkriminelle ganze Computernetzwerke lahmlegen. Die Angreifer suchen sich immer den schwächsten Endpunkt einer Infrastruktur. Dies kann genauso ein Multifunktionsgerät wie jedes andere Gerät im Netzwerk sein. Deshalb aktualisieren beispielsweise unsere neuen OfficeJet-Pro-Geräte ihre Firmware automatisch – so bleiben sie immer auf dem neusten Stand. Oder wenn ein Gerät feststellt, dass seine Firmware unbefugt verändert wurde, wird sie automatisch in den Originalzustand zurückversetzt. Zusätzlich werden im Arbeitsspeicher eines Druckers hinterlegte Druckdaten sofort sicher gelöscht; in grösseren Unternehmen können Signaturen hinterlegt werden, sodass das Gerät nur im zertifizierten Netzwerk funktioniert. Solche Funktionen, um die sich der Benutzer nicht kümmern muss, integrieren wir laufend in günstigere Druckgeräte – damit können wir alle unsere Kundensegmente absichern. Dennoch muss der Benutzer auch selbst Vorsicht walten lassen und beispielsweise sichere Passwörter setzen.
12.10.2019