Tipps & Tricks
11.03.2009, 13:00 Uhr
Eeegor und ich (Teil 4): Updates in Deutsch, bitte!
Wie letzte Woche angedeutet, will ich meinem EeePC die Unsitte abgewöhnen, mir osteuropäische Updates andrehen zu wollen.
Seit ein paar Wochen bin ich dabei, meinen Asus EeePC mit Xandros Linux meinen Bedürfnissen anzupassen.
Recht früh bemerkte ich zwei Updates in osteuropäischer Sprache (siehe Screenshot). Das eine war ein mutmasslich tschechisches Update für EeeStorage, das andere eines für die bulgarische Tastaturunterstützung. Diese Updates haben mich damals dazu bewogen, das Gerät auf den Namen Igor bzw. Eeegor zu taufen. Die gute Nachricht gleich vorneweg: Die Ursache für das scheinbar tschechische EeeStorage-Update ist gefunden!
Viele Konfigurationselemente stecken unter Linux in einfachen Text- oder XML-Dateien. Darum habe ich mich für eine Volltextsuche per Dateimanager unter Extas/Dateien/Ordner suchen entschieden. Bei «Name» liess ich das Sternchen * für «Alle Dateien» drin. Bei «Suchen in» wählte ich «file:///» und setzte ein Häkchen bei «Einschliesslich Unterordnern».
Im Tab Inhalt tippte ich eine exakte Zeichenfolge aus der tschechischen Updatemeldung ein. Und gefunden wurde eine Datei namens Updates.xml im Ordner /.rw/opt/xandros/share/UpdateService.
Im Tab Inhalt tippte ich eine exakte Zeichenfolge aus der tschechischen Updatemeldung ein. Und gefunden wurde eine Datei namens Updates.xml im Ordner /.rw/opt/xandros/share/UpdateService.
Im Ordner angekommen öffnete ich via Extras die Konsole und startete mit sudo bash eine Root-Konsole. Dort konnte ich durch Eintippen von kwrite Updates.xml die Datei Updates.xml im Texteditor öffnen und fing an darin zu stöbern.
Schon war der Sündenbock gefunden: Wer die Updatepakete geschnürt hat, machte offensichtlich einen Copy/Paste-Fehler. Er fügte nämlich den (bei cz_CZ stehenden) tschechischen Text auch bei der deutschsprachigen (de_DE) Updatebeschreibungszeile ein. Das Update selbst ist offenbar mehrsprachig - nur die eine Zeile war falsch. Aufgrund des englischen Textes wusste ich, was da eigentlich drinstehen müsste: «EeeStorage-Update. Klicken Sie auf Installieren». Das hab ich in der Datei grad mal angepasst. Auch wenn es den Text nicht übernehmen würde - das Update selbst könnte ich auch so getrost installieren.
Nach dem Neustart hatte es meinen deutschen Text erwartungsgemäss übernommen:
So konnte ich die Installation des EeeStorage-Update also erst recht zulassen. Damit waren es noch zwei Updates, die ich wegen Nichtgebrauchs hatte stehen lassen:
In derselben Datei, die ich vorhin editiert habe, müssten auch noch die beiden für mich wirklich überflüssigen Updates drinstehen, nämlich jenes für die Epson-Drucker und das bulgarische Tastaturlayout. So schaute ich, ob Eeegor sich überreden lässt, die beiden Updates nicht mehr anzuzeigen.
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Nicht benötigte Updates entfernen
Weiter mit den Update-«Hacks»
Dasselbe Spiel also nochmals: Im Dateimanager im entsprechenden Ordner die Konsole öffnen, root-Rechte ergattern und den Texteditor namens kwrite mit der Updates.xml starten.
Dasselbe Spiel also nochmals: Im Dateimanager im entsprechenden Ordner die Konsole öffnen, root-Rechte ergattern und den Texteditor namens kwrite mit der Updates.xml starten.
Tipp: Linux merkt sich die letzten Befehle, die man in die Konsole eingetippt hat. Ich konnte also in der Konsole einfach die Pfeil-Hoch-Taste drücken, bis der Befehl kwrite Updates.xml erschien. Wichtig: Linux ist im Gegensatz zu Windows «case sensitive». Das bedeutet, dass es eine Rolle spielt, ob man einen Dateinamen gross oder klein schreibt. Die Datei updates.xml wäre nicht dieselbe wie Updates.xml.
Die bulgarische Tastaturunterstützung war in der Datei schnell gefunden. Innerhalb des Bereichs stand hinter «localFile» übrigens auch, wie die bereits heruntergeladenen, aber noch nicht installierten Dateien heissen, die dazugehören. Die will ich später löschen.
Ich löschte also kurzerhand gleich beide <updatepack>-Bereiche jener Updates, auf die ich verzichten will. Nun sollen auch die Updatedateien noch verschwinden. Mit dem Tastenkürzel Ctrl+Alt+T die Konsole aufgerufen, mit sudo bash für Adminrechte gesorgt. Nun gab ich sudo XandrosFileManager ein, worauf der Dateimanager als Root startete. Jetzt hiess es aufpassen - in so einer Situation könnte ich mit wenigen Klicks mein ganzes System zerschiessen!
Ich löschte also kurzerhand gleich beide <updatepack>-Bereiche jener Updates, auf die ich verzichten will. Nun sollen auch die Updatedateien noch verschwinden. Mit dem Tastenkürzel Ctrl+Alt+T die Konsole aufgerufen, mit sudo bash für Adminrechte gesorgt. Nun gab ich sudo XandrosFileManager ein, worauf der Dateimanager als Root startete. Jetzt hiess es aufpassen - in so einer Situation könnte ich mit wenigen Klicks mein ganzes System zerschiessen!
Ich öffnete vorsichtig den Ordner /.rw/var/cache/UpdateService und löschte daraus die Dateien, die zu den beseitigten Updates gehören.
Natürlich war bin ich gespannt, wie die Sache nach einem weiteren Reboot ausschaut. Damit aber zukünftig keine unerwünschten Updates heruntergeladen werden, änderte ich jedoch noch eine Einstellung unter Einstellungen/Software-Verwaltung, Schaltfläche Voreinstellungen. Dort habe ich die Option «Aktualisierungen automatisch herunterladen» deaktiviert.
Eeegor, lebst du noch?
Die Spannung stieg - würde Eeegor meine Hacks überleben? Tatsächlich: Nach dem Reboot war auch das Updatesymbol aus dem Infobereich verschwunden, denn die anstehenden Updates wurden ja entweder installiert oder frech rausgehackt.
Jetzt könnte ich Eeegor umtaufen - aber wir beide haben uns schon so an den Namen Eeegor gewöhnt, dass ich bei diesem Namen bleibe.
08.04.2009