Tipps & Tricks 30.08.2010, 06:26 Uhr

10 Tipps für Porträtfotos

Zehn Tipps für bessere Porträtfotos, die auch ohne Studioausrüstung und Profikenntnisse funktionieren.

1. Auf die Bildaufteilung achten

Die Person(en) in die Mitte pflanzen und gerade von vorne abdrücken – das ist der sicherste Weg zum langweiligen Foto! Als interessant und trotzdem harmonisch empfindet man Fotos, die horizontal oder vertikal in Drittel geteilt sind. In vielen Kameras kann dazu ein Hilfsliniennetz eingeblendet werden. Gesichter auch halbschräg oder im Profil fotografieren.
Als Höhe ist normalerweise die Augenhöhe gut. Das gilt es besonders bei kleinen Kindern und sitzenden Personen zu beachten.

2. Auf den Hintergrund achten

2. Auf den Hintergrund achten

Relativ gleichmässig und verschwommen, so lenkt der Hintergrund nicht ab
Der Hintergrund darf nicht zu sehr vom Porträt ablenken. Mit einer Spiegelreflexkamera wählen Sie eine möglichst grosse Brennweite (heranzoomen) und eine offene Blende (= tiefe Blendenzahl), dann verschwimmt der Hintergrund. Ist dies nicht möglich (etwa bei einer Kompaktkamera), so sollten Sie einen eher gleichmässigen Hintergrund wählen. Zum Beispiel eine Wand.
Noch besser ist es, wenn der Hintergrund in Bezug zur Person steht. Beispiel: Eine nachdenkliche Person inmitten einer ausgelassenen Party wirkt ganz anders als isoliert betrachtet. Im Idealfall wird so eine Aussage gemacht, eine Geschichte erzählt oder die Fantasie angeregt.

3. Verzerrung verhindern

3. Verzerrung verhindern

Weitwinkelobjektive sind stark verbreitet, sowohl bei Kompaktkameras als auch bei Universal-Zoomobjektiven von Spiegelreflexkameras. Damit bringt man zwar eine Menge aufs Bild, allerdings entsteht (ausser bei sehr guten Objektiven) eine tonnenförmige Verzerrung. Wenn man nun mit Weitwinkel nahe an ein Gesicht herangeht, besteht dieses hauptsächlich aus Nase; ausser bei Blödelfotos ist das unbedingt zu vermeiden. Einfach etwas weiter weg stehen und dafür näher heranzoomen.

4. Serienbilder

Nutzen Sie die Serienbildfunktion Ihrer Kamera. Oft entscheiden Sekundenbruchteile über einen Gesichtsausdruck. Schiessen Sie generell viele Fotos und wählen Sie später das beste aus.

5. Den richtigen Bildteil scharf stellen

5. Den richtigen Bildteil scharf stellen

Der Fokus sollte immer auf der Person, genauer auf dem Gesicht liegen. Bei Nahaufnahmen muss es noch genauer stimmen: Der Fokus liegt auf den Augen. Heute verfügen viele Kameras über einen Modus, der automatisch auf Personen scharf stellt und den Fokus sogar bei Bewegungen mitführt («AF-Tracking»). Ist das nicht möglich, stellen Sie erst auf die Person scharf und verändern anschliessend mit halb durchgedrücktem Auslöser den Bildausschnitt.

6. Ungezwungene Stimmung

Die natürlichsten Fotos entstehen, wenn Sie als Fotograf gar nicht beachtet werden. Verhalten Sie sich unauffällig. Lassen Sie die Person etwas Besseres tun, als in die Kamera zu starren. Wenn Sie etwas ganz Bestimmtes wollen, führen Sie besser ein ungezwungenes Gespräch, als Regieanweisungen zu brüllen. Vertrauen schaffen ist ebenfalls wichtig. Knipsen Sie nicht einfach kommentarlos weiter, wenn sich die fotografierten Personen offensichtlich unwohl fühlen, sondern zeigen Sie ihnen auf dem Kamerabildschirm, was Sie gerade tun.

7. Abendstund hat Gold im Mund

7. Abendstund hat Gold im Mund

Das Licht ist morgens und vor allem abends viel besser zum Fotografieren geeignet als über Mittag. Das Licht ist wärmer und wirft weichere Schatten.

8. Blitzen I: Aufhellen bei Tageslicht

8. Blitzen I: Aufhellen bei Tageslicht

Schalten Sie den Blitz auch bei Tageslicht zu. Grund: Die fotografierte Person muss die Sonne im Rücken haben, sonst gibts zugekniffene Augen. Dann liegt ihr Gesicht im Schatten und muss per Blitz aufgehellt werden

9. Blitzen II: Blitzen im Dunkeln

Bei schlecht geblitzten Fotos hilft die Schwarz-Weiss-Umwandlung
Der Automatik-Blitz erzeugt oft grauenhafte Bilder: harte Schlagschatten, unnatürliche Beleuchtung, rote Augen. Hat man einen externen Blitz, kann man indirekt über die Decke blitzen. Die harten Schlagschatten lassen sich auch mit einem Frontalblitz abschwächen, indem die Person nicht direkt vor einer Wand fotografiert wird. Bei unnatürlicher Farbgebung hilft Dr. Schwarz--Weiss. In Photoshop beispielsweise kann gezielt der Anteil der verschieden Farbkanäle gewichtet werden, um ganz unterschiedlich gezeichnete Schwarz-Weiss-Bilder zu erstellen.

10. Das Recht am eigenen Bild

10. Das Recht am eigenen Bild

Wer für die Kamera posiert, gibt implizit sein Einverständnis, fotografiert zu werden
Last but not least: Die Veröffentlichung von Porträtfotos benötigt das Einverständnis der fotografierten Person(en).

Autor(in) David Lee



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