Apple-Ecke
02.05.2024, 09:20 Uhr
Setapp: Software à la carte
Die Abneigung gegen Software-Abos ist weit verbreitet. Doch manche Angebote sind fast zu gut, um wahr zu sein – so wie Setapp. Mit diesem Dienst sind Sie für nahezu jede Aufgabe gerüstet und das für unanständig wenig Geld.
(Quelle: Unsplash/Firmbee.com)
Dieses Angebot von setapp.com hat es in sich: Für umgerechnet 10 Franken pro Monat erhalten Sie Zugriff auf über 240 Mac-Anwendungen – und zwar ohne jede Einschränkung oder «Light-Versionen». Alle Programme werden mit dem Segen der Entwickler vertrieben. Das Angebot wirkt absurd günstig. Kann es sich also nur um eine Resterampe handeln, wo glücklose Anwendungen noch unter die Leute gebracht werden sollen?
Erlesene Auswahl
Die Realität könnte nicht weiter entfernt sein: Hier werden fast durchs Band hochwertige Anwendungen feilgeboten. Einige Beispiele: Die Foto-Software Luminar Neo kostet beim Entwickler auf skylum.com 12 Franken pro Monat, gehört aber auch zum Lieferumfang von Setapp – und damit ist das Abo bereits über-amortisiert. Der E-Mail-Client Spark mit KI-Unterstützung kostet normalerweise 8 US-Dollar monatlich. Und Mockuuups, mit der eigene Screenshots in stilvoll fotografierte Geräte eingesetzt werden, kostet regulär 18 Franken pro Monat. Und so weiter.
Insgesamt habe ich bei Setapp fast ein Dutzend Anwendungen gefunden, die ich auf meinem Mac über Jahre hinweg sorgfältig ausgewählt und gekauft habe.
Deshalb gilt: Für einen frischen Mac-Anwender gibt es kaum einen besseren Start als Setapp. Doch je mehr Software bereits gekauft wurde, desto schwieriger wird die Entscheidung. Andererseits reicht vielleicht ein einziges Programm, um einen Schnitt zu machen. Auch die Folgekosten für Upgrades von Kauf-Software entfallen, denn bei Setapp erhalten Sie immer die neuste Version.
Tipp: Wenn Sie mit einem Software-Abo überhaupt nicht warm werden, verwenden Sie die Testwoche, um sich einen Überblick über jene Programme zu verschaffen, die Sie später vielleicht kaufen werden.
Die kostenlose Testwoche
Rufen Sie die Seite setapp.com/de auf und klicken Sie rechts oben auf Anmelden. Nun wählen Sie Erstelle einen Account und legen ein Konto an. Der Installer wird geladen – und wenn nicht, helfen Sie rechts oben mit Herunterladen ein wenig nach.
Beim ersten Start klicken Sie rechts oben auf Anmelden. Danach wird Ihnen eine kostenlose Probewoche offeriert, Bild 1. Über die Schaltfläche Testversion konfigurieren werden Sie zur Setapp-Seite weitergeleitet, wo Sie sich für ein Monats- oder ein noch günstigeres Jahresabo entscheiden; auf die Testwoche hat das keinen Einfluss. Allerdings müssen Sie eine Kreditkarte hinterlegen. Setapp wird Sie vor Ablauf der Frist zweimal per E-Mail darauf aufmerksam machen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Kündigung wäre.
Bild 1: Die Testwoche sollte sich kein Mac-Anwender entgehen lassen
Quelle: PCtipp.ch
Bild 2: Das Gros der Programme bietet eine deutsche Lokalisierung
Quelle: PCtipp.ch
Verschiedene Tarife
Setapp kann zum Standard-Tarif auf einem Mac verwendet werden – und zwar von allen Benutzern – also etwa in Familien, wo sich mehrere Personen einen Rechner teilen.
Wenn Sie hingegen mehrere Macs verwenden, benötigen Sie das Power-User-Angebot für ca. 15 Franken: Das Setapp-Konto läuft auf bis zu vier Macs und iOS-Geräten. Die iOS-Version ist jedoch noch nicht offiziell und wird hier deshalb nicht behandelt.
Der Familientarif kostet ca. 20 Franken monatlich. Damit laden Sie bis zu drei weitere Personen ein, die Setapp auf ihrem Rechner installieren. Dabei kann es sich um die Familie handeln, doch Setapp erlaubt auch das Teilen mit Freunden. Alle Tarife und Details finden Sie unter setapp.com/de/pricing.
Einige Empfehlungen
Es ist weder fair noch leicht, aus der grossen Auswahl eine Bestenliste herauszuschälen. Doch diese Apps sollten Sie nicht verpassen.
- Bartender: Zähmt die unzähligen Icons in der Menüleiste: entweder, indem sie ausgeblendet oder gruppiert werden.
- CleanMyMac X: Befreit den Mac von alten Dateien, leert Caches, sucht nach Malware und vieles mehr. Achtung: Nicht zu verwechseln mit der Schad-Software MacKeeper, die dasselbe verspricht, aber unseriös ist.
- CleanShot X: Ein leistungsfähiges Programm zur Erstellung von Bildschirmfotos und -videos mit einem eingebauten Editor und einer Cloud-Ablage.
- Downie: Lädt auf Knopfdruck Videos aus unzähligen Quellen, inklusive YouTube.
- Focused: Ein himmlisch entspannte und vertonte Textverarbeitung, die das Schreiben zu einem meditativen Erlebnis macht.
- iStat Menus: Symbole in der Menüleiste zeigen das Netzwerktempo, die CPU-Auslastung und vieles mehr.
- Prizmo: Leistungsfähige Scanner-Software mit OCR-Funktionen. Ideal, um den Papierkram effizient zu digitalisieren.
- Rocket Typist: Unerlässlich für systemweite Textbausteine. Aus «mfg» wird «Mit freundlichen Grüssen». Textbausteine eben.
- Spark: In meinen Augen der beste und schönste E-Mail-Client für macOS. Die KI-Funktionen fassen ausserdem E-Mails zusammen, erzeugen Antworten und vieles mehr.
- TextSniper: Erkennt Texte in Bildern oder auf Websites, die ein Kopieren nicht zulassen, und kopiert sie in die Zwischenablage. Etwas Ähnliches bietet auch CleanShot X.
- TouchRetouch: Befreit Fotos von Stromleitungen, Pickeln und anderen Elementen, die da nicht hingehören.
- TripMode: Ein Muss für MacBook-Anwender unterwegs. Die Software ermöglicht eine exakte Steuerung, welche Daten und Internetdienste abseits des heimischen Wi-Fi-Netzes zulässig sind. Gigabyte-schwere Updates gehören normalerweise nicht dazu.
Fazit: unbedingt ausprobieren
Es gibt nur eine Empfehlung: ausprobieren. Denn mehr hochwertige Software zu diesem Preis wird nirgends angeboten. Und vielleicht ist Setapp das Über-Abo, das alle Ihre anderen Abos beendet.
02.05.2024